- Marc Reisner
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Marc Reisner (* 1971 in Mannheim) ist ein deutscher Videokünstler und Regisseur. Ein Schwerpunkt seiner kreativen Arbeit liegt auf intermedialen Projekten, die Theater und Film kombinieren.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Marc Reisner studierte Elektrotechnik, Erziehungswissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Er promovierte über Bildmedien im Theater. Bereits während des Studiums arbeitete er als selbstständiger Designer und sammelte auch erste Erfahrungen in der Fernseh- und Filmproduktion.
Arbeiten für Film und Theater
Seit 1999 ist Marc Reisner am Nationaltheater Mannheim für die Medienproduktion auf der Bühne verantwortlich. Er wirkte dort mit an unterschiedlichen Inszenierungen, die moderne Bildmedien in die Theaterinszenierung integrieren.
Mark Ravenhills Gestochen scharfe Polaroids (Regie: Marlon Metzen, 2001) spielte in einer Echtzeit-Bluebox mit Echtzeit-3D-Hintergründen.
Für „FSK 16“ (Text und Regie: Kristo Sagor, 2004) produzierte Marc Reisner sogenannte Sprachinseln auf S16mm, die die eigentliche Handlung unterbrechen und die Protagonistinnen Persönliches erzählen lassen.
Für „Amerika“ nach Franz Kafka (Regie: Alejandro Tantanian, 2009) entwarf er verschiedene Filme in alten Stop-Motion-Techniken.
Für die deutschsprachige Erstaufführung von Freie Sicht von Marius von Mayenburg (Regie: Burkhard C. Kosminski, 2009) produzierte er einen Ego-Shooter als Videozuspielung.
Eine ausführliche Beschreibung der technischen Vorgehensweise wurde in der Fachzeitschrift Bühnentechnische Rundschau, Heft 1/10, S.88-89 unter dem Titel Freigeschossen. Ein Ego-Shooter für die Theaterinszenierung "Freie Sicht" veröffentlicht.
Darüber hinaus war Marc Reisner immer wieder beteiligt an Projekten für andere Theater, u.a. Bayreuther Festspiele, Grand Théâtre de la Ville Luxembourg. 2005 produzierte er zusammen mit der Deluxe Productions (Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Der Kaufmann von Venedig) das intermediale Projekt tell. Theater und Kino wurden hier in einzigartiger Weise zusammengefügt. Die Schauspieler agierten dabei vor einer Projektionsfläche, auf der ein Großteil des Abends in Form von Filmzuspielungen erzählt wurde. Die Filme wurden in fünf Bundesländern und Luxemburg auf S16mm gedreht. Die Uraufführung von tell fand im April 2005 im Atlantis Kino in Mannheim statt.
Für das Staatstheater Oldenburg schrieb Marc Reisner 2007 zusammen mit dem Autor und Regisseur Kristo Šagor eine Bühnenfassung von Frankenstein. In dieser Produktion übernahm er auch die Regie der Filmanteile.
Lehrtätigkeiten
Als Dozent lehrt Marc Reisner Film- und Theaterpraxis und –theorie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. Zusätzlich unterrichtet er Medienpädagogik an der F+U Schule in Heidelberg. Außerdem war er bereits für die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg tätig.
Im Stipendiatenprogramm der 15. Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim im Juni 2009 hielt Marc Reisner ein Seminar zur Verflechtung von Film und Theater.
Als Referent war er zu Gast beim 24. Mannheimer Filmsymposium (23. - 25. Oktober 2009). Das Symposium stand unter dem thematischen Schwerpunkt Digitale Welten – Reine Technik oder ästhetische Chance?.
Sonstiges
Seit 2007 ist Marc Reisner Teilhaber am Mannheimer Tonstudio Formstreng, das softwaregestützte Neue sowie populäre Musik unter anderem für Kurt von SuSo und das Duo Lilienweiss produziert.
Publikationen
- Fundus Medienprojekt: 50 Methoden und Konzepte für die Schule. Weinheim 2010 (Koautor für mediale Methoden)
- Medienpädagogik im Theater. Vorüberlegungen und Fallstudien am Beispiel des Mannheimer Nationaltheaters. Saarbrücken 2008
- Die Bühne als Virtuelles Studio. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 1/02 S. 6-12
- Virtuelles Theater in Mannheim. In: Professional Production, Januar/Februar 2002, S. 16-17
- Tiny Dynamite. Die Einführung der DVD für die Bühnenbildproduktion am Nationaltheater Mannheim. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 1/03 S.22-24
- Es werde DVD. In: Professional Production, Januar/Februar 2003, S. 24-25
- Schillervision. Interaktive Installation zu den Schillertagen Mannheim. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 5/03 S.44-48
- Crossover: Theater und Film. In: Bild Klang Wort. Grundlagenwissen Gestaltung. Band I. Münster, S. 69-88
- Zwang zum Naturalismus oder Möglichkeiten der Abstraktion. Ein Vergleich der Gestaltungsmöglichkeiten im Film und Theater. In: Wahrnehmen und Gestalten. Das Spiel zwischen Filmemacher und Betrachter. Dokumentation zum 18. Mannheimer Filmsymposium vom 3. bis 5. Oktober 2003, S. 116-121
- Der Abschied vom Video? In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 2/04, S.26-29
- „tell“: Matsch und Megabyte. Medienprojekt für die Mannheimer Schillertage. In: Bühnentechnische Rundschau, Sonderband 2005, S.82-85
- Ja. Eine virtuelle Fahrt durch Deutschland. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 3/06, S.18-21
- Bühne, Film und eine Polarstation. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 4/07, S.40-43
- Freigeschossen. Ein Ego-Shooter für die Theaterinszenierung „Freie Sicht“. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 1/10, S.88-89
- Ganz großes Kino. Visuelle Kinoeffekte im Theater. In: Bühnentechnische Rundschau, Sonderband 2011: Medien, Kunst, Technik, S.94-98
- Freie Software für Medienproduktion. In: Bühnentechnische Rundschau, Heft 3/11, S.71-73
- Medienpädagogik im Theater. In: merz, Heft 3/11, S.69-73
- Alles für lau. Freewaresoftware für Medienpädagogik In: merz, Heft 5/11, S.68-72
- Medienpädagogik im Theateralltag. In: Korrespondenzen. Zeitschrift für Theaterpädagogik. Heft 59, S.45-46
Weblinks
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