- Kristo Šagor
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Kristo Šagor (* 16. März 1976 in Stadtoldendorf/Niedersachsen) ist ein deutscher Theaterautor und Regisseur. Er erhielt zahlreiche Preise, und seine Stücke Dreier ohne Simone, FSK 16 und Trüffelschweine gehören mittlerweile zu den vielgespielten im deutschsprachigen Raum.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Kristo Šagor ist aufgewachsen in Lübeck-Buntekuh. Nach dem Abitur an der Ernestinenschule und dem Zivildienst im Altenhilfezentrum Travetal zog er 1996 nach Berlin, um dort Neuere Deutsche Literatur, Theaterwissenschaften und Linguistik an der Freien Universität Berlin zu studieren. 1996 bis 1999 wirkte bei dem studentischen Theater TREKJOP mit, für das sein Theaterstück Dreier ohne Simone entstand.
Dort inszenierte Kristo Šagor das Stück 1999 selbst und spielte einen der drei Jungen: Sven, Andreas und Kai warten in ihrer Schule im Vorzimmer des Direktors auf ihr Verhör, da sie alle drei verdächtigt werden, ihre Mitschülerin Simone auf der gerade zu Ende gegangenen Klassenfahrt vergewaltigt zu haben. Es entsteht ein Kleinkrieg auf der Basis von Unterstellungen, Eifersucht und Begehren. Mit Dreier ohne Simone fand Kristo Šagor seinen Verleger, die Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin.[2] Das Stück wurde an zahlreichen professionellen Kinder- und Jugendtheatern, auch im Ausland, nachgespielt. 1999 studierte Kristo Šagor ein Jahr am Trinity College in Dublin (Irland) Drama. Er vertrat Deutschland beim Europäischen Festival Junger Dramatiker (Interplay Europe) 2000 in Warschau und beim World Festival of Young Playwrights - World Interplay 2001 in Townsville (Australien).[3] Seinen endgültigen Durchbruch als Autor schaffte er 2000 mit Durstige Vögel am Schauspielhaus Bochum.
2002 debütierte er als Regisseur mit der Inszenierung desselben Stückes am Volkstheater München. 2002 bis 2004 war er Hausautor am Bremer Theater. Es folgten Regiearbeiten an zahlreichen Theatern in Deutschland, unter anderem die Uraufführungen von Heldenhaft von Katharina Schlender in Erlangen (2004), von Sommer mit Mädchen von Kai Hensel in Braunschweig (2004) und Traumpaar von Zoran Drvenkar am Theater an der Parkaue in Berlin (2006).[4] In der Spielzeit 2008/2009 war Kristo Šagor künstlerischer Leiter des Theaters unter Tage am Schauspielhaus Bochum. Von Oktober 2008 bis Ende Februar 2009 wohnte er auf der Bühne des Theaters unter Tage und realisierte dort das Projekt "Neue Heimat. Wohnen unter Tage".[5]
Auszeichnungen
2001 erhielt Kristo Šagor den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes und den Hallenser Dramatikerpreis für sein Stück Unbeleckt sowie Fördergabe des Friedrich-Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg. Sein Stück Federn lassen wurde 2002 mit dem Autoren-Förderpreis der Landesbühnengruppe des Deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet, sein Stück Fremdeln im selben Jahr für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert. 2003 erhielt er den 2. Autorenpreis beim 5. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg und 2005 an gleicher Stelle den 1. Autorenpreis für sein Stück Trüffelschweine[6]. Ebenfalls 2005 wurde sein Stück Ja mit dem Kindertheaterpreis der Frankfurter Autorenstiftung ausgezeichnet und seine Inszenierung seines eigenen Stückes FSK 16 am Schnawwl, Nationaltheater Mannheim, wurde zum 8. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen Augenblick mal nach Berlin eingeladen. 2007 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum die Uraufführung von Genannt Gospodin von Philipp Löhle. Diese Inszenierung wurde 2008 bei den Mülheimer Theatertagen präsentiert. Ebenfalls 2008 wurde er für seine Inszenierung "Törleß" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der Kategorie beste Regie Kinder- und Jugendtheater mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.
Theaterstücke
- Dreier ohne Simone, Uraufführung: 22. Juli 1999, Theater Trekjop, Berlin
- Durstige Vögel, UA: 20. Dezember 2000, Schauspielhaus Bochum
- Fremdeln, UA: 25. Mai 2001, Moks, Bremer Theater
- Adam Komma Eva, UA: 18. April 2002, Staatstheater Braunschweig
- Unbeleckt, UA: 2. Mai 2002, Theater der Stadt Heidelberg
- FSK 16, UA: 1. März 2003, Moks, Bremer Theater
- Werther. Sprache der Liebe, UA: 8. März 2003, Nationaltheater Weimar
- Federn lassen, UA: 17. Mai 2003, Schleswig-Holsteinischen Landestheater
- Die nächste Unschuld, UA: Dezember 2003, Nationaltheater Weimar
- Trüffelschweine, UA: 13. November 2004, Moks, Bremer Theater
- Tell, UA: 7. Mai 2005, Nationaltheater Mannheim
- Hautkopf, UA: 13. Oktober 2005, Neuköllner Oper, Berlin
- Ja, UA: 27. April 2006, Schnawwl, Nationaltheater Mannheim
- Bevor wir gehen, UA: 26. Januar 2008, Schauspielhaus Bochum
- Keinem Keiner, UA: 7. Januar 2009, Schauspielhaus Wien/Konservatorium Wien
- Der eigene Raum, UA: 12. Oktober 2008, Schauspielhaus Bochum
- Alle kriegen dick und werden Kinder, UA: 23. Oktober 2009, Schauspielhaus Hannover
Inszenierungen
- Durstige Vögel, Volkstheater München, 2002
- Klamms Krieg von Kai Hensel, Moks, Bremer Theater, 2003
- Heldenhaft von Katharina Schlender, Markgrafentheater Erlangen, 2004
- FSK 16, Schnawwl, Nationaltheater Mannheim, 2004
- Sommer mit Mädchen von Kai Hensel, Staatstheater Braunschweig, 2004
- Zabibi und Muzalifa von Bente Jonker, Schnawwl, Nationaltheater Mannheim, 2005
- Tell von Kristo Šagor und Marc Reisner, Nationaltheater Mannheim, 2005
- Ein Reigen nach Arthur Schnitzler, Erlangen, 2005
- Früchte des Nichts von Ferdinand Bruckner, Neues Theater Halle, 2005
- Traumpaar von Zoran Drvenkar, Theater an der Parkaue, Berlin, 2006
- Frankenstien von Marc Reisner und Kristo Šagor, Oldenburgisches Staatstheater, 2006
- Törleß, nach Robert Musil in einer Bearbeitung von Thomas Birkmeir, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2007
- Genannt Gospodin von Philipp Löhle, Schauspielhaus Bochum, 2007
- Werther. Sprache der Liebe, Theater Lübeck, 2008
- Der Kick von Gesine Schmidt und Andres Veiel, Theater Lübeck, 2008
- Fressen, Kaufen, Gassi Gehen von Gabriele Kögl, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2008
- Der eigene Raum, Schauspielhaus Bochum, 2008
- Das Haus der vielen Zungen von Jonathan Garfinkel, Schauspielhaus Bochum, 2008
- Alle kriegen dick und werden Kinder, Schauspielhaus Hannover, 2009
- Die Affäre Rue de Lourcine, Theater Lübeck, 2010
- Amphitryon, Staatstheater Stuttgart, 2010
Wichtige Preise
- 2001 - Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes für Unbeleckt
- 2003 - Autorenpreis für FSK 16 beim 5. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg
- 2005 - Autorenpreis für Trüffelschweine beim 7. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival Kaas & Kappes in Duisburg
- 2008 - Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie beste Regie Kinder- und Jugendtheater für Törleß am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kristo Šagor, Welt Online
- ↑ Kristo Šagor bei Kiepenheuer
- ↑ Kristo Šagor, Goethe Institut
- ↑ [ http://www.schauspielhaus-hannover.de/schauspiel/index.php?m=45&f=05_personendetail&ID_Person=164 Kristo Šagor, Gastkünstler]
- ↑ Neue Heimat. Wohnen unter Tage
- ↑ [ http://www.reibekuchentheater.de/kk/index.htm]
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