Marcus Urban

Marcus Urban (* 1971, früher Marcus Schneider^[1]) ist ein deutscher Amateur-Fußballspieler, der durch die Veröffentlichung seiner Biografie "Versteckspieler" bekannt wurde.

Leben

Urban wuchs in Thüringen auf. Nach unzähligen Sichtungslehrgängen und Tests wechselte er mit 13 Jahren auf das Sportinternat nach Erfurt. Er wurde DDR-Jugendnationalfußballspieler in verschiedenen Altersklassen.^[2]

Urban war in den 1980er und Anfang 1990er Jahren beim Fußballverein Rot-Weiß Erfurt Mittelfeldspieler in der Nachwuchsoberliga, was heute einer Nachwuchsbundesliga entspräche,^[3][4] wobei er gegen spätere Fußballprofis wie Frank Rost, Bernd Schneider, Robert Enke oder Thomas Linke spielte.^[1] Er stand kurz davor in den bezahlten Fußball zu gehen, aber der Druck sich als Homosexueller in der Fußballwelt verstecken zu müssen wurde zu groß und so beendete er seine Profikarriere bevor sie richtig beginnen konnte.^[5] Er begann Stadt- und Regionalplanung an der Bauhaus-Universität in Weimar zu studieren und schloss 2000 als Diplom-Ingenieur ab. Im November 2007 outete er sich in einem Interview als homosexuell.^[3][6] 2008 erschien seine Biografie mit dem Titel Versteckspieler. Die Geschichte des schwulen Fußballers Marcus Urban.^[7][8]

Urban ist gegenwärtig Kommunikationsberater und Künstler und hauptsächlich in Hamburg tätig. Zusammen mit der Berliner Filmproduktion GrandHotelPictures arbeitet er an einem Kinofilm "Versteckspieler". Er ist Mitgründer des Expertennetzwerkes "Fußball gegen Homophobie" und berät heute Sportler, Verbände und Unternehmen.

Literatur

• Ronny Blaschke: Versteckspieler. Die Geschichte des schwulen Fußballers Marcus Urban, Verlag Die Werkstatt, 144 Seiten

Weblinks

• Langes Porträt über Marcus Urban in der "tageszeitung" (taz)
• Planet Interview: "Ich hatte Angst vor mir selbst" - Marcus Urban im ausführlichen Gespräch mit Patrick Hoffmann, 12. Dezember 2008

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Schwulsein heute - ganz normal?, Die Zeit, 21. Juni 2007, abgerufen am 29. Oktober 2008
2. ↑ Sueddeutsche:Marcus Urban galt als begnadeter DDR-Fußballspieler - in einem Buch berichtet er über sein Leben als homosexueller Sportler
3. ↑ ^{a b} Marcus Urban: Schwule Fußballer haben Angst
4. ↑ Kicker Sonderheft Ausgabe 1991/1992, sowie diverse Einzelausgaben Anfang der 90er
5. ↑ "Bist du schwul, bist du pfui!" Ein Essay von Adrian Lobe auf ZEIT ONLINE
6. ↑ taz: Schwule Fußballer Outing verzweifelt gesucht
7. ↑ Queer: Der erste schwule Fußballer bricht das Schweigen
8. ↑ * Tobias Schall: Marcus Urban - "Ich dachte: als Kicker ist man nicht schwul", 3. November 2008, unter stuttgarter-zeitung.de.

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