- Mardelle
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Als Mardelle werden häufig wassergefüllte Geländemulden auf Kalkhochflächen bezeichnet. Dies können sowohl flache Dolinen, welche natürlich durch Senkung des Bodens infolge unterirdischer Auswaschungen entstanden, als auch künstliche Gruben sein, welche ab der Eisenzeit durch Materialentnahme zu Bau- und Töpferzwecken ausgehoben wurden.
Häufig dienten Mardellen neben der Baumaterialentnahme auch als Flachsröste, Holzlagerplatz, Viehtränke, Fischweiher oder Wasserreservoir. So wurde im Grünbachwald bei Böckweiler im Saarland in den 1990er Jahren im Rahmen einer Biotopanlage bei einer Ausgrabung eine etwa 30 m großen Mardelle untersucht, welche im dortigen unteren Muschelkalk liegend aufgrund ihrer Größe nicht durch natürliche Auswaschung entstanden sein kann. Bei der Grabung wurden unter einer bis zu 40 cm dicken Torfschicht ein Henkelkrug und weitere römische Scherben gefunden. In 130 m Entfernung zur Mardelle fand sich ein Töpferofen aus der Römerzeit und in der näheren Umgebung zwei römische Siedlungsstellen.
Literatur
W. Reinhard: Die Mardelle, ein kaum beachtetes Bodendenkmal. In: Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Archäologie in Deutschland. Nr. 3/1996 Juli-September, Konrad Theiss Verlag GmbH & Co., Stuttgart 1996, ISSN 0176-8522, Aktuelles aus der Landesarchäologie – Saarland, S. 51 Sp. 2–3.
Kategorien:- Fluviale Landschaftsform
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