Apodemus flavicollis

Apodemus flavicollis
Gelbhalsmaus
Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)

Systematik
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Gattung: Waldmäuse (Apodemus)
Art: Gelbhalsmaus
Wissenschaftlicher Name
Apodemus flavicollis
(Melchior, 1834)

Die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis), auch Halsbandmaus genannt, ist eine Art aus der Unterfamilie der Altweltmäuse, die 1834 von Melchior erstmals beschrieben wurde.

Inhaltsverzeichnis

Kennzeichen

Die Gelbhalsmaus sieht der Waldmaus extrem ähnlich. Sie ist vom Kopf bis zum Rumpf etwa zehn Zentimeter lang, die Schwanzlänge beträgt etwa 11 Zentimeter. Ausgewachsene Gelbhalsmäuse wiegen im Durchschnitt 35 Gramm. Ihre Oberseite ist gelbbraun, die Unterseite ist weiß. Zwischen den Vorderfüßen befindet sich ein ockergelbes Band oder ein Fleck. Im folgenden sind die wichtigsten Unterschiede zur Waldmaus aufgelistet:

  • breiterer Kehlfleck
  • etwas größer als die Waldmaus
  • Schwanz im Verhältnis zur Körpergröße länger
  • deutlichere Farbtrennung zwischen Bauch und Rücken
  • größere Augen und Ohren
  • Tarsus-Länge bei adulten Exemplaren meist > 24 Millimeter

Verbreitung

Die Gelbhalsmaus ist in Mitteleuropa sehr weit verbreitet. Im Osten wird ihr Verbreitungsgebiet durch den Ural und den Kaukasus begrenzt, im Westen endet es in Ost-Frankreich. In Südeuropa ist sie bis auf kleine Teile Italiens und Griechenlands überall anzutreffen. Nicht bewohnt sind Irland, Island, Schottland, der nördliche Teil Skandinaviens, Westfrankreich und die iberische Halbinsel.

Lebensraum

Gelbhalsmäuse sind mehr an Wälder gebunden als Waldmäuse. Am liebsten mögen sie Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wälder mit Haselnussbeständen. In den Alpen kommen sie bis zu einer Höhe von 2000 Meter vor und sind dort auch auf Kahlschlägen und in Felsen anzutreffen.

Sonstiges

Gelbhalsmäuse klettern und springen besser als Waldmäuse, sie sind deshalb auch in höheren Schichten des Waldes noch zu finden, gelegentlich sogar in den Baumwipfeln. Ihre Baue legen sie an schattigen Stellen, gerne unter Wurzeln an, da die Tiere nicht besonders wärmeliebend sind. In einem Jahr werfen die Weibchen zwei- bis dreimal. Pro Wurf sind es zwischen drei und acht Junge. Gelbhalsmäuse ernähren sich vorwiegend von Nüssen, Bucheckern und anderen, auf Bäumen wachsenden Früchten, lassen jedoch auch Grassamen und Insekten nicht links liegen. Ihre Vorräte sammeln sie gerne in Vogelnistkästen. Im Winter kommen Gelbhalsmäuse manchmal auch in Häuser.

Für die Aufzucht der Jungen braucht ein Gelbhalsmausweibchen sehr energiereiche Nahrung, wie z. B. Eicheln, Bucheckern und Haselnüsse. Findet es ein Revier mit den entsprechenden Voraussetzungen, wird es gegen andere Weibchen heftig verteidigt. Da die Gelbhalsmaus aufgrund ihrer hohen Ansprüche wenig Ausweichmöglichkeiten hat, verdrängt sie durch ihre körperliche Überlegenheit die konkurrierende, aber flexible Waldmaus. Sie können im Freiland aber trotzdem nebeneinander vorkommen.

Die Gelbhalsmaus als Krankheitsüberträger

Die Gelbhalsmaus ist ein Überträger des Hantavirus, das ein hämorrhagisches Fieber auslöst. Die Infektion wird durch direkten oder indirekten Kontakt mit infizierten Tieren und deren Ausscheidungen – Urin, Kot oder Speichel – ausgelöst. Dabei sind die Viren auch noch infektiös, wenn der Kot oder Urin der Mäuse ausgetrocknet ist. Auch die Aufnahme von mit Nagetierausscheidungen verunreinigten Lebensmitteln oder Wasser kann die Erkrankung auslösen.

Ähnliche Arten

Literatur

  • Josef Reichholf: Säugetiere. Steinbachs Naturführer. München: Mosaik, 1983, ISBN 3-570-01182-8.
  • John Flowerdew: Mice & Voles. Abbildungen von Steven Kirk. London: Whittet, 1993, ISBN 1-87358-008-8.

Weblinks


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