- Waldmäuse
-
Waldmäuse Kleine Japanische Waldmaus (Apodemus argenteus)
Systematik Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha) Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea) Familie: Langschwanzmäuse (Muridae) Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae) Gattung: Waldmäuse Wissenschaftlicher Name Apodemus Kaup, 1829 Die Waldmäuse (Apodemus) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae) mit rund 20 Arten. In Mitteleuropa verbreitete und bekannte Arten sind die Waldmaus, die Gelbhalsmaus und die Brandmaus.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Waldmäuse erreichen eine Kopfrumpflänge von 6 bis 15 Zentimetern, wozu noch ein 7 bis 15 Zentimeter langer Schwanz kommt. Das Gewicht beträgt 15 bis 50 Gramm. Waldmäuse haben ein weiches Fell, das oberseits meistens grau oder braun und unterseits weiß oder grau gefärbt ist. Die Pfoten sind üblicherweise weiß, bei manchen Arten ist ein gelbroter Brustfleck oder ein Aalstrich vorhanden. Der Schwanz ist behaart und kann im Gegensatz zu den ansonsten recht ähnlichen Zwergmäusen nicht als Greifschwanz eingesetzt werden.
Verbreitung und Lebensweise
Das Verbreitungsgebiet der Waldmäuse erstreckt sich über weite Teile Eurasiens, vom westlichen Europa bis nach Japan und das südliche China. Trotz des Namens „Waldmäuse“ bewohnen längst nicht alle Arten Wälder, viele sind Bewohner offener Landschaften und Felder. Im Englischen tragen sie daher den Namen Field Mice (Feldmäuse), der manchmal auch ins Deutsche übertragen wird, hier aber zu Verwechslungen mit der nicht verwandten Wühlmausgattung der Feldmäuse führen kann.
Die meisten Arten dringen nicht in menschliche Behausungen ein, können aber als Getreideschädlinge oder Krankheitsüberträger bedeutsam werden. Meist legen sie tiefe Baue an, in denen sie Grasnester errichten. Je nach Art können sie tag- oder nachtaktiv sein. Ihre Nahrung besteht aus Wurzeln, Samen, Beeren, Nüssen und Insekten.
Systematik
Wilson & Reeder unterscheiden 20 Arten:
- Die Brandmaus (Apodemus agrarius) ist in Mittel- und Osteuropa sowie im östlichen Asien verbreitet.
- Die Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola) kommt in den Alpen bis 2100 Meter Seehöhe vor.
- Die Kleine Japanische Waldmaus (Apodemus argenteus) ist in Japan endemisch.
- Die Chevrier-Waldmaus (Apodemus chevrieri) kommt im südlichen China vor.
- Die Südchinesische Waldmaus (Apodemus draco) bewohnt das östliche und südliche China sowie angrenzende Gebiete Myanmars und Indiens.
- Die Westliche Felsenmaus (Apodemus epimelas) lebt auf der Balkanhalbinsel.
- Die Gelbhalsmaus oder Große Waldmaus (Apodemus flavicollis) ist in weiten Teilen Europas sowie in Kleinasien beheimatet.
- Die Himalaya-Waldmaus (Apodemus gurkha) ist nur von wenigen Fundorten in Nepal bekannt und gilt laut IUCN als „stark gefährdet“.
- Die Kaukasus-Waldmaus (Apodemus hyrcanicus) lebt im östlichen Kaukasus und an der Südküste des Kaspischen Meeres.
- Die Sichuan-Waldmaus, (Apodemus latronum) kommt im südlichen China vor.
- Die Östliche Felsenmaus (Apodemus mystacinus) bewohnt Kleinasien.
- Die Ward-Waldmaus (Apodemus pallipes) ist von Zentralasien bis in die Himalaya-Region verbreitet.
- Die Koreanische Waldmaus (Apodemus peninsulae) kommt vom östlichen Sibirien und weiten Teilen Chinas bis nach Korea und die japanische Insel Hokkaido vor.
- Die Schwarzmeer-Waldmaus (Apodemus ponticus) lebt östlich des Schwarzen Meeres in der Kaukasus-Region.
- Die Kaschmir-Waldmaus (Apodemus rusiges) bewohnt Kaschmir.
- Die Taiwan-Waldmaus (Apodemus semotus) ist auf Taiwan endemisch.
- Die Große Japanische Waldmaus (Apodemus speciosus) bewohnt weite Teile Japans.
- Die Waldmaus oder Kleine Waldmaus (Apodemus sylvaticus) lebt in weiten Teilen Europas und in Nordwestafrika.
- Die Ural-Waldmaus (Apodemus uralensis) ist von Osteuropa bis Zentralasien verbreitet.
- Die Steppenwaldmaus (Apodemus witherbyi) kommt von der Südukraine bis in den nördlichen Iran vor.
Die Waldmäuse bilden zusammen mit den Ryukyu-Stachelratten (Tokudaia) und der ausgestorbenen, vormals auf Korsika und Sardinien beheimateten Art Rhagamys orthodon die Apodemus-Gruppe innerhalb der Altweltmäuse. Weder zu den äußerlich ähnlichen Zwergmäusen (Micromys) noch zu den Echten Mäusen (Mus) besteht eine besonders nahe Verwandtschaft.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, S. 745–752, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
-
Commons: Waldmäuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Apodemus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 6. Oktober 2009
Wikimedia Foundation.