- Marginal
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Ein Marginal (lat. margo, marginis = „Rand“) ist etwas am Rande/auf der Grenze Liegendes, Nebensächliches (d. h. am Rande einer Sache, sprich eines Gegenstandsbereichs liegendes). Das Wort muss keine entwertende Nebenbedeutung haben, diese kann aber durchaus mitschwingen.
Knapp außerhalb des Randes von einem Gegenstandsbereichs liegend:
- Das Wort marginal wird auch adjektivisch verwendet (Diese Probleme sind marginal (= nebensächlich), sodass sie nicht zu erwähnen sind -- oder: dies ist von marginaler (= nebensächlicher) Bedeutung).
- Marginale Gegenbeispiele: Will man für einen Prädikator, also für einen sprachlichen Ausdruck, der Vertreter für bestimmte Gegenstände oder Gegenstandsklassen ist, verdeutlichen, auf welchen Gegenstandsbereich er sich bezieht, kann man das über eine sogenannte Gegenstandsverankerung erreichen. Dabei zeigt man möglichst repräsentative Beispiele, für die der Prädikator steht und möglichst marginale Gegenbeispiele, wofür der Prädikator nicht steht. Je marginaler, das heißt je enger an der Grenze zum interessierenden Gegenstandsbereich die Gegenbeispiel sind, desto präziser lässt sich diese Grenze bestimmen. Gegenstände, die knapp außerhalb der Grenze des Gegenstandsbereichs liegen, für den der Prädikator steht, können so sicher als nicht zum Prädikator gehörig ausgeschlossen werden. [1]
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- Beispiel: Zeigt man auf die Farbe Türkis (Rechteck D) und sagt dabei „Das ist kein Grün“, dient Türkis als ein marginales Gegenbeispiel für den Prädikator Grün. Das Gegenbeispiel Türkis ist marginal, weil die Farbe Türkis fast, aber nicht mehr ganz in den Gegenstandsbereich Grün fällt, sprich Türkis liegt nur knapp außerhalb des Randes vom Gegenstandsbereich Grün. Die Farbe Blau (Rechteck G) wäre hier kein marginales Gegenbeispiel, weil sie recht weit vom Rand des Gegenstandsbereits entfernt liegt. Der Gegenstandbereich Grün ließe sich mit diesem Gegenbeispiel nicht eng genug eingrenzen und die Abgrenzung bliebe vage oder der Gegenstandbereich wäre damit zu groß definiert.
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A B C D E F G
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- In der Soziologie existiert der Begriff der Marginalisierung, für einen Prozess des „an-den-Rand-Drängens“, bis hin zur Exklusion von sozialen Gruppen.
Verwendung als räumliche Angabe:
- Marginale Wahrscheinlichkeit ist ein selten verwendetes Synonym zum Begriff Randwahrscheinlichkeit. Als Randwahrscheinlichkeit bezeichnet man die Wahrscheinlichkeiten, die am Rand einer Häufigkeitstabelle stehen, die relative Häufigkeiten für Merkmalskombinationen enthält (Kontingenztafel). Über die relative Häufigkeit am Rand der Tabelle (Marginalhäufigkeit, marginale Häufigkeit, Randhäufigkeit) wird die Randwahrscheinlichkeit geschätzt. Zum Beispiel lässt sich die Wahrscheinlichkeit in dieser Stichprobe männlich zu sein an der relativen Randhäufigkeit ablesen und ist in diesem Beispiel 0,35. Alle Randhäufigkeiten über ein Merkmal hinweg, bilden zusammen die sogenannte Marginalverteilung (Randverteilung)
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Mann Frau Randwahrscheinlichkeit Klasse 10 0,25 0,25 0,50 Klasse 11 0,10 0,40 0,50 Randwahrscheinlichkeit 0,35 0,65 1,00
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- In der Zahnmedizin bezeichnet marginal eine Lage- und Richtungsbezeichnung an den Zähnen: „zum Zahnfleischrand gehörend“
Im Sinne von klein:
- In den Wirtschaftswissenschaften bedeutet eine marginale Mengenänderung die Änderung um die kleinst mögliche Einheit.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Klaus A. Schneewind: Methodisches Denken in der Psychologie. Verlag Hans Huber, Bern 1969, S. 41-42
- ↑ "Grossekettler / Hadamitzky - Volkswirtschaftslehre Kap. 2.1.1
Weblinks
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Wiktionary: marginal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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