Marginalistik

Marginalistik

Marginalistik ist eine aus humoristisch-satirischer Intention entstandene inter- und transdisziplinäre Wissenschaft, die sich am Beispiel auch abseitig erscheinender Themen ebenso geistvoll wie kritisch mit der Formalstruktur wissenschaftlichen Arbeitens und den politisch-soziologischen Rahmenbedingungen institutioneller Forschung und Lehre befasst. Gegenstand marginalistischer Betrachtung sind alle Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens diesseits und jenseits von Forschung und Lehre unter dem Paradigma der "Zentralität des Marginalen", also der übertriebenen Betonung des rein Formalen und Organisatorischen. Daneben wird auch die formalwissenschaftliche Behandlung randständiger und vernachlässigter Themen der Marginalistik zugerechnet, wie etwa die "pränominelle Onomastik" und Studien zur "Rechtsnatur der Strandburg". Der Begriff Marginalistik ist im Zusammenhang mit nur marginal unernsten Wissenschaftssatiren auf den 2010 emeritierten Eichstätter Journalistik-Professor Walter Hömberg und dessen Bonner Koautor Eckart Klaus Roloff zurückzuführen.

Als ein Phänomen der "mittelalterlichen" Marginalistik bezeichnete der Berliner Historiker Götz Aly den Umstand, dass ihr die Fußnote entstamme. Diese spielte im Zuge der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg von Februar 2011 an eine bedeutende Rolle in der breiten Diskussion um wissenschaftliches Arbeiten und korrektes Zitieren. [1]

Literatur (Auswahl)

Belege

  1. Götz Aly: Sammler im Garten der Wissenschaft. In: Frankfurter Rundschau vom 22. Februar 2011, S. 12.

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