Maria Roggendorf

Maria Roggendorf

Maria Roggendorf ist eine Katastralgemeinde und ein Marienwallfahrtsort in der Gemeinde Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Maria Roggendorf liegt im nördlichen Weinviertel in Niederösterreich.

Geschichte

Der Ortsname Ruchendorf wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt. 1784 wurde Roggendorf ein Lokalvikariat und 1782 eine selbstständige Pfarre. Am 22. Juli 1971 beschloss der Gemeinderat die Änderung des Ortsnamens in „Maria Roggendorf“.

Marienwallfahrt

Gnadenbild in der Wallfahrtskirche

Seit 1291 ist im Ort eine Marienkapelle belegt, die damals Filialkirche von Nappersdorf war. Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich eine Marienwallfahrt. 1653 wurde die von Joh. Angelo Canevale erbaute Wallfahrtskirche fertiggestellt und Maria Geburt geweiht. Nach einem Brand im Jahre 1695 wurde das Gotteshaus von Carlo Antonio Carlone neu aufgebaut und erhielt die heutige Gestalt.

Im 18. Jahrhundert erreichte die Wallfahrt mit mehr als 5000 Pilgern bei großen Marienfesten ihren Höhepunkt. Joseph II. verbot 1785 die Marienwallfahrten. Ab 1924 gab es wieder öffentliche Wallfahrten zum Fest Maria Geburt am 8. September. Hans Hermann Groër begann am 13. Oktober 1969 mit Monatswallfahrten im Geist von Fátima. Am 6. August 1988 erhob Papst Johannes Paul II. die Wallfahrtskirche mit dem Apostolischen Schreiben Intra Vindobonensis zur Basilica minor.

Maria Roggendorf verfügt über zwei Gnadenbilder. Ursprünglich wurde wohl die spätgotische Strahlenkranzmadonna (eine Holzplastik) hauptsächlich verehrt, wie die Wallfahrtsbildchen zeigen. Seit den Monatswallfahrten rückte die auf Leder gemalte „zärtliche Muttergottesdarstellung“ (siehe Abbildung) in den Mittelpunkt der marianischen Frömmigkeit.

Kloster Marienfeld und Kloster St. Josef

Hans Hermann Groër gründete in der Nähe das Zisterzienserinnenkloster Marienfeld, das am 14. November 1982 eingeweiht wurde. Am 7. September 1991 errichtete das Stift Göttweig im Ort das Benediktinerpriorat St. Josef, das am 11. Dezember 2005 ein selbstständiges Kloster wurde.

Literatur

  • Augustinus Andre: Wallfahrt für die Kirche. Salterrae-Schriftenapostolat, Maria-Roggendorf 1986, ISBN 3-900978-02-6
  • Hans Hermann Groër: Festschrift Weihe der neuen Orgel der Basilika Maria Roggendorf. Wallfahrtsdirektion, Maria Roggendorf 1994
  • Gottfried Holzer: Maria Roggendorf. 2. Aufl., Dom Verlag, Wien 1986, ISBN 3-85351-104-X
  • Hermann Maurer, Andachtsbilder von Maria Roggendorf. Unsere Heimat 73, 2002, S. 220ff.
  • Hermann Maurer, Ein weiteres Andachtsbild von Maria Roggendorf. Unsere Heimat 74, 2003, S. 37ff.
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