Nappersdorf-Kammersdorf

Nappersdorf-Kammersdorf
Nappersdorf-Kammersdorf
Wappen von Nappersdorf-Kammersdorf
Nappersdorf-Kammersdorf (Österreich)
Nappersdorf-Kammersdorf
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Hollabrunn
Kfz-Kennzeichen: HL
Hauptort: Kammersdorf
Fläche: 38,87 km²
Koordinaten: 48° 38′ N, 16° 14′ O48.63333333333316.233333333333234Koordinaten: 48° 38′ 0″ N, 16° 14′ 0″ O
Höhe: 234 m ü. A.
Einwohner: 1.266 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 32,57 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2033
Vorwahl: 02953
Gemeindekennziffer: 3 10 28
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kammersdorf 58
2033 Kammersdorf
Website: www.ndkd.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Bauer (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
12 SPÖ, 7 ÖVP
Lage der Marktgemeinde Nappersdorf-Kammersdorf im Bezirk Hollabrunn
Alberndorf im Pulkautal Göllersdorf Grabern Guntersdorf Hadres Hardegg Haugsdorf Heldenberg Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg Hollabrunn Mailberg Maissau Nappersdorf-Kammersdorf Pernersdorf Pulkau Ravelsbach Retz Retzbach Schrattenthal Seefeld-Kadolz Sitzendorf an der Schmida Wullersdorf Zellerndorf Ziersdorf NiederösterreichLage der Gemeinde Nappersdorf-Kammersdorf im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Nappersdorf-Kammersdorf ist eine Marktgemeinde mit 1266 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Die Gemeinde in ihrer heutigen Form ist seit 1977 Marktgemeinde. Sie entstand politisch 1971 durch Zusammenschluss der Gemeinden Kammersdorf (der sich schon 1968 Kleinsierndorf angeschlossen hatte), Dürnleis und Nappersdorf. (Die Großgemeinde Nappersdorf war erst 1970 durch Vereinigung mit Haslach und Kleinweikersdorf zustande gekommen.)

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nappersdorf-Kammersdorf liegt im Hügelland des Weinviertels in Niederösterreich nordöstlich von Hollabrunn, ca. 70 km nördlich von Wien auf dem Weg von Hollabrunn nach Laa an der Thaya. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 38,86 Quadratkilometer. 7,05 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die Orte der Gemeinde sind von der jahrhundertealten Baukultur der Kellergassen geprägt.

Die Gemeinde im Hügelland südöstlich des Laaer Beckens liegt limmologisch im Einzugsbereich des über das Gemeindegebiet Großharras zur Pulkau abfließenden Mottschüttelbaches, der in der Katastralgemeinde Kammersdorf durch Zusammenfluss des Gießbaches (von Kleinsierndorf über Kammersdorf), des Patzenthalergrabens und des Dürnleisergrabens entsteht; er nimmt hier auch den aus Kleinweikersdorf über Diepolz kommenden Galgenberggraben auf. In den Dürnleisgraben münden in Kleinweikersdorf der Rötschelgraben aus Haslach und der Hausweingartengraben aus Oberstinkenbrunn über Nappersdorf. Ebenfalls in Kleinweikersdorf fließt dem Hausweingartengraben der als Nappersdorfergraben fortgesetzte Oberstinkenbrunnerbach zu.

Gemeindegliederung

Geschichte

Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Herkunft der Ortsnamen

Kammersdorf

Der Ortsname (urkundlich zuerst 1252 Camerstorff; 1261 Chomatsdorf) leitet sich von einem mit Chom- zusammengesetzten slawischen Personennamen (etwa Chometa als Kurzform von Duchomenta) ab.

Auf die Bedeutung des Ortes im Altstraßennetz weisen der Wartberg (jetzt unrichtig "Waldberg") am südliche Ortsende und er Korrespondierende Burgstall bei Kleinsierndorf: Hier kommen mehrere Altstraßen zusammen, wie die Klippenzugstraße, die Großmugler Hochstraße und die sogenannte Nördliche Hochstraße. Der auch sonst im Altstraßenverlauf gebräuchliche Flurname "Tettenhenst" der am Berg gegen Kleinkadolz haftet, bezeichnet einen "beschwerlichen Hang"; noch 1834 ist von der hier durchführenden sehr lebhaften Commercialstraße von Stockerau nach Mähren die Rede. Sie erscheint im Jahr 1470 als Landstraße beim Wartberg.

Kammersdorf entspricht dem Typus eines Breitangerdorfes, der Anger wurde teilweise erst seit dem vorigen Jahrhundert verbaut. 1834 wird der Ort als in zwei Reihen meist mit Stroh gedeckten Häusern, die jedoch ziemlich unregelmäßig und unzusammenhängend erbaut sin, geschildert. Ein Teil der später entstandenen Wohnhäuser ging aus Presshäusern hervor. Die Mittelalterliche Dorfanlage umfasste etwa 40 bäuerliche Lehen, zu einem Ganzlehen gehörten hier ursprünglich 32 bis 35 Joch Hausäcker.

Nappersdorf

Die Gründung von Nappersdorf, das als typisches Angerdorf mit längsförmiger Dreiecksanlage angesprochen werden kann, dürfte etwas später anzusetzen sein als die der umgebenden Orte. Nappersdorf wird als Nortprehtisdorf zu beginn des 12. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Damals gab Anshalm von Hetzmannswiesen (heute Hetzmannsdorf) ein predium" zu Nappersdorf an Göttweig. Anshalm, häufig besitzvorgänger der Kuenringer, starb vor 1133, seine Witwe Truta vermählte sich mit Kadolt von Mailberg-Harras-Pulkau-Göllersdorf aus der Sippe der nachmaligen Herren von Seefeld.

Haslach

Die erste überlieferte Schreibweise (um 1161: Kaselaha, Haselache; Haslarm; 1210 Hasla) lassen als Deutung des Ortsnamens die Möglichkeit "von Haselsträuchern umwachsendes Gewässer (Ache)" oder überhaupt "bei den Haselsträuchern" zu.

Kleinweikersdorf

Das Längsangerdorf Kleinweikersdorf liegt besitzgeschichtlich inmitten des Hoheitsbereiches der sich zuletzt u.a. nach Seefeld nennenden Kadolten, was auch im Ortsnamen zum Ausdruck kommt (1208 Wichartesdorf) Wichart ist einer der Leitnamen der Seefeld Herren und ihres Stronsdorfer Sippenkreises. Der Besitz war, wie in Weinorten üblich, früh zersplittert.

Dürnleis

Der Ortsname (1209 Durrenlitz) leitet sich vielleicht vom slawischen "Lyss" (kahl) ab. Im Hochmittelalter lag der Ort im Einflussbereich der Kadolten von Seefeld und blieb mit dieser später kuenringschen, seit 1629 als Herrschaft Kadolt hardeggischen Domäne bis zur Aufhebung der Untertänigkeitsverhältnisse verbunden.

Kleinsierndorf

Der Ortsname (1261 Syrendorf) hängt wohl mit einem slawischen Personennamen zusammen. Der Ort war im Hochmittelalter in der Hand der Kadolten von Seefeld. Eine Schenkung ihres Verwandten, der Herren von Ottenstein, an das Stifft Zwettel im Jahr 1266 (2 Lehen, 1 Halblehen, 1 Hofstatt) gelangte 1541 im Kaufweg an die Seefelder Kueninger und blieb unverändert bis 1848 bei der Herrschaft Kadolz. Zur Schenkung gehörte auch ein Weinbergrecht am Shirenberg neben dem Ort, das 1309 von den Ottensteinern am Schellenberg und am Leiser Burgstall erweitert wurde.

Wappen

Wappenbeschreibung: "Ein goldener Schild, belegt mit einem roten Ring, von dem sechs schwarze Strahlen zum Schildesrand ziehen." Die Farben der Marktgemeinde sind SCHWARZ-ROT-GELB. Die Verleihung erfolgte am 2. Juni 1977.

Die Gemeinde Nappersdorf-Kammersdorf wurde 1971 durch Zusammenschluss der Gemeinden Nappersdorf, dazugehörend die Katastralgemeinden Haslach und Kleinweikersdorf, und Kammersdorf mit Dürnleis und Kleinsierndorf gebildet. Der Landtag von Niederösterreich erhob die neue Großgemeinde mit Gesetz vom 29. Oktober 1977 zur Marktgemeinde. Dem anlässlich der Markterhebung verliehenen Marktwappen liegt das Wappen der Herrn von Kuenring zugrunde, roter Ring und die Farben "Gold-Schwarz", da diese Familie in allen sechs zur Gemeinde gehörenden Dörfern seit dem 12. Jahrhundert Besitz hatte. Die von dem Ring ausgehenden sechs schwarzen Strahlen symbolisieren die sechs Katastralgemeinden, der Ring in seiner Geschlossenheit die Einheit der Gemeinde.

Politik

  • Bürgermeister der Marktgemeinde ist Herbert Bauer von der SPÖ. Amtsleiterin ist Sabine Dötzl.
  • Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung:

SPÖ 12, ÖVP 7, andere keine Sitze.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1.333 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1.271 Einwohner, 1981 1.325 und im Jahr 1971 1.486 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 38, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 121. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 601. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,43 Prozent.

Weblinks


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