- Marianne Schlosser
-
Marianne Schlosser (* 1960 in Donauwörth, Bayern) ist Universitätsprofessorin für Theologie der Spiritualität an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Leben
Sie studierte lateinische Philologie und katholische Theologie an der Universität München. 1985 machte sie das Lizentiat in katholischer Theologie, 1989 promovierte sie zur Dr. theol. (Thema: „Cognitio et amor. Zum kognitiven und voluntativen Grund der Gotteserfahrung nach Bonaventura“ – ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft). 1998 habilitierte sie sich im Fach Dogmengeschichte und Dogmatik (Thema: „Lucerna in caliginoso loco. Aspekte des Prophetiebegriffes in der scholastischen Theologie“). Von 1985 bis 2004 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Martin-Grabmann-Forschungsinstitut in München, zuletzt als Akademische Rätin und Privatdozentin. Mit Oktober 2004 wurde Schlosser Universitätsprofessorin für Theologie der Spiritualität an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, die aus Anlass ihrer Berufung ein eigenes Institut für Theologie der Spiritualität schuf und damit eine Pioniertat im deutschsprachigen Raum vollbrachte.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Theologie und Spiritualität der Patristik und des Hochmittelalters, besonders der Bettelorden (Bonaventura, Katharina von Siena), Eucharistie und Erschließung klassischer Texte christlicher Spiritualität. Sie ist Mitherausgeberin der Franziskanischen Quellenschriften in deutscher Übersetzung.
Schlosser gilt als exakte Historikerin in ihrer Methodik und vertritt theologisch eine konservative Linie.
Werke
- Cognitio et amor. Zum kognitiven und voluntativen Grund der Gotteserfahrung nach Bonaventura. Schöningh, Paderborn u. a. 1990, ISBN 3-506-79435-3.
- Bonaventura begegnen. Sankt-Ulrich, Augsburg 2000, ISBN 3-929246-63-5.
- Lucerna in caliginoso loco. Aspekte des Prophetie-Begriffes in der scholastischen Theologie. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-79443-4.
- Als Hrsg.: Im Spiegel Christi. Die Schriften der Klara von Assisi. Butzon & Bercker, Kavelaer 2004, ISBN 3-7867-8532-5.
- Gemeinsam mit Josef Weismayer: Eucharistie. Quelle und Höhepunkt des geistlichen Lebens. Patristisches Zentrum Koinonia - Oriens e.V., Köln 2005.
- Katharina von Siena begegnen. Sankt-Ulrich, Augsburg 2006, ISBN 3-936484-65-1.
- Freiheit, Schicksal, Gnade. Oder: Drei Vaterunser-Bitten. Eine theologische Relecture des „Herrn der Ringe“. In: Der Herr der Ringe. Fantasy - Mythologie - Theologie? Mit Beiträgen von Knut Backhaus, Thomas Gerold, Karl-Heinz Steinmetz, Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, (Studienband zum Herrn der Ringe von J.R.R. Tolkien), Aleph-Omega-Verlag, Salzburg 2006, ISBN 3-901636-14-5.
- Die Gabe der Unterscheidung. Texte aus zwei Jahrtausenden. Echter, Würzburg 2008, ISBN 978-3-429-02986-9.
Weblinks
- Literatur von und über Marianne Schlosser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Porträt von Marianne Schlosser in der Online-Universitätszeitung
- Interview mit Marianne Schlosser anlässlich der Edition von „Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften Bd. 2 – Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras“.
Wikimedia Foundation.