- Marienehe
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Marienehe ist ein Gebietsteil der Hansestadt Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemarkung liegt in den Ortsteilen Schmarl, Evershagen und Reutershagen. Marienehe ist heute von Gewerbe- und Industriegebieten geprägt.
Geschichte
Marienehe wurde im Jahre 1304 in einer Urkunde des Königs von Dänemark, Erik VI. Menved erstmals erwähnt. 1393 kaufte der Rostocker Bürgermeister Baggele den Ort und stiftete ihn 1396 dem Kartäuserorden, der hier das Kloster Marienehe errichtete. Das Kloster erwarb in der Folgezeit neun Dörfer in der näheren Umgebung und zwei im Fürstentum Rügen. Während der Reformation wurde die Auflösung auch dieses Klosters verlangt, die Insassen wehrten sich jedoch heftig. Es kam zu erbittertem Widerstand unter der Leitung des Priors Markwart Behr, der erst durch Waffengewalt am 15. März 1552 gebrochen werden konnte. Sofort wurde das Kloster zerstört, die Steine zum Bau des Güstrower Schlosses verwendet.
1934 erfolgte die Eingemeindung von Marienehe nach Rostock. Bereits 1933 hatte Ernst Heinkel hier mit dem Bau seiner Flugzeugwerke begonnen, da eine Expansion in Warnemünde aus Platzgründen nicht möglich war. Hier startete am 27. August 1939 das erste strahlgetriebene Flugzeug der Welt, die Heinkel He 178. Das Triebwerk wurde von Hans von Ohain konstruiert.
Bei den alliierten Bombenangriffen auf Rostock 1942 wurden die Flugzeugwerke schwer beschädigt. Nach Ende des Krieges erfolgte die komplette Demontage aller brauchbaren Maschinen und Anlagen und der Abtransport in die Sowjetunion. Das Gelände wurde für den 1950 beginnenden Aufbau des Fischkombinats Rostock genutzt. Ein eigener Hafen für die Fischfangflotte der DDR wurde angelegt, Verarbeitungshallen, Bürogebäude und technische Anlagen entstanden.
Weblinks
Commons: Marienehe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Rostock
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