Marienhospital Stuttgart

Marienhospital Stuttgart
Das Marienhospital Stuttgart: im Vordergrund der Altbau, dahinter das Hauptgebäude St. Maria

Das Marienhospital Stuttgart ist ein Krankenhaus der Zentralversorgung in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen. Zahlreiche Medizinstudenten erhalten hier ihre praktische Ausbildung. Es verfügt über 17 Fachkliniken mit 784 Betten; rund 1630 Mitarbeiter versorgen pro Jahr etwa 30.000 Patienten stationär und 55.000 ambulant. Die Klinik zählt zu den größten Krankenhäusern in der Region Stuttgart und wurde mit zahlreichen Qualitätszertifikaten ausgezeichnet. Sein Träger ist die Untermarchtaler Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Marienhospital wurde 1890 gegründet. In dem heute noch bestehenden Neorenaissancegebäude eröffnete die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern ein Krankenhaus mit zunächst neunzig Betten. Bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts standen die ersten baulichen Erweiterungen an. Hinter dem damaligen Hauptgebäude an der Böheimstraße wurde 1894 das Josephshaus mit weiteren 45 Betten eröffnet. 1897 gesellte sich das Gebäude Sankt Vinzenz hinzu, 1902 folgte das Gebäude Sankt Paul. Die Bettenzahl stieg von 90 im Gründungsjahr im Lauf der Jahrzehnte auf 784 an. In der ersten Zeit wurden im Marienhospital jährlich etwa 500 Patienten stationär behandelt, heute sind es rund 30 000.

Die Fachkliniken und medizinischen Zentren

  • Kliniken
    • Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
    • Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
    • Diagnostische und interventionelle Radiologie
    • Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie
    • Gynäkologie und Geburtshilfe
    • HNO, Kopf- und Halschirurgie
    • MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum mit den Bereichen Nuklearmedizin und Strahlentherapie)
    • Neurologie
    • Nuklearmedizin
    • Strahlentherapie und Palliativmedizin
    • Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Zentren für Innere Medizin
    • Innere Medizin I (Klinik für Allgemeine innere Medizin, Diabetologie, Endokrinologie, internistische Intensivmedizin, Gefäßmedizin; Klinik für Kardiologie)
    • Innere Medizin II (Allgemeine innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Rheumatologie, Immunologie, Pneumologie, Schlafmedizin)
    • Innere Medizin III (Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin)
  • Zentrum Plastische Chirurgie
    • Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Rekonstruktive Brustchirurgie
    • Klinik für Plastische Gesichtschirurgie
    • Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Interdisziplinäre Einrichtungen

  • Brustzentrum (zertifiziert)
  • Darmzentrum (zertifiziert)
  • Gefäßzentrum
  • Interdisziplinäre Notaufnahme
  • Neuromuskuläres Zentrum
  • Pankreaszentrum
  • Onkologisches Zentrum (zertifiziert)
  • Traumazentrum (zertifiziert)
  • Zentrum für Schwerbrandverletzte
  • Tumorkonferenz

Therapeutische Abteilungen

  • Diabetesberatung
  • Ergotherapie
  • Ernährungs- und Diätberatung
  • Logopädie
  • Phoniatrie und Pädaudiologie
  • Physiotherapie und ambulante Physiotherapie
  • Schmerzambulanz
  • Stoma- und Inkontinzenztherapie

Weitere Einrichtungen

  • Krankenhausapotheke
  • Arbeitsmedizinisches Institut
  • Bildungszentrum
  • Institut für Laboratoriumsmedizin
  • Institut für Pathologie
  • Notfallpraxis der Stuttgarter Ärzteschaft
  • Patienten-Informationszentrum (PIZ)
  • Seelsorge (katholisch und evangelisch)
  • Sozialdienst und Pflegeüberleitung
  • Zentralsterilisation

Medizinische Großgeräte

  • Angiograf
  • Computertomografen (64-Zeilen-CT, 16-Zeilen-CT)
  • Gamma-Kamera
  • Kernspintomograf
  • Linearbeschleuniger
  • Linksherzkatheter-Messplatz
  • Mammograf mit Liegendstereotaxie
  • Multifunktionales digitales Röntgengerät
  • PET-Computertomograf

Eigene Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote

  • Schule für Gesundheits- und Krankenpflege (126 Ausbildungsplätze)
  • Diätschule (32 Ausbildungsplätze)
  • Ausbildung Operationstechnische/r Assistent/in
  • Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie
  • Qualifikation Intermediate Care
  • Weiterbildung Palliative Care
  • Praxisanleiterkurs
  • Fachkundelehrgänge Sterilgutversorgung

Kunstwerke

Der Alte Marienbau ist mit einigen plastischen Kunstwerken ausgestattet.

  • Über dem Eingangsportal:
– Maria mit dem göttlichen Kind von Wilhelm Rösch, Kehlheimer Kalkmarmor, lebensgroß, 1889-1890.
  • Foyer hinter dem Hauptportal:
– Pietà von Joseph von Kopf, weißer Marmor, Höhe 2 m, Breite 1,50 m, 1877.
  • Im Treppenhaus Büsten von der Hand unbekannter Künstler, weißer Marmor, lebensgroß, nach 1890:
– König Wilhelm II. von Württemberg.
– Königin Charlotte von Württemberg.
– Hl. Vinzenz von Paul.

Literatur

  • Margarita Beitl (Herausgeber); Eberhard Gönner: Marienhospital 1890 - 1990, Untermarchtal 1990.
  • NN: Das neue Krankenhaus der barmherzigen Schwestern in Stuttgart. In: Archiv für christliche Kunst 8.1890, Seite 82-84, Tafel nach Seite 82.
  • Harald Siebenmorgen (Herausgeber): „Für Baden gerettet“ : Erwerbungen des Badischen Landesmuseums 1995 aus den Sammlungen der Markgrafen und Grossherzöge von Baden, Karlsruhe 1996
  • Christine Unrath: Die Pieta – Sinnbild der Barmherzigkeit. Im alten Marienbau steht das bekannte Kunstwerk des Bildhauers Josef Kopf (1827–1903). In: marien hospital-zeitschrift Heft 11, 2004, Seite 12-13 [1].

Weblinks

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