- Marina Ratner
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Marina Ratner (russisch Марина Ратнер; * 30. Oktober 1938 in Moskau) ist eine russisch-stämmige US-amerikanische Mathematikerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ratner ist die Tochter zweier Wissenschaftler und studierte ab 1956 an der Lomonossow-Universität Mathematik, kurz nachdem das für Studenten jüdischer Herkunft möglich wurde. 1961 machte sie ihren Abschluss und arbeitete dann in der Arbeitsgruppe für angewandte Statistik von Andrei Kolmogorow sowie in dessen Unterrichtsprogramm für begabte Gymnasiasten in Moskau. 1965 begann sie an der Lomonossow-Universität ihre Arbeit an der Promotion, die sie 1969 bei Jakow Sinai erlangte (Geodesic flows on unit tangent bundles of compact surfaces of negative curvature). Nach ihrer Promotion war sie Assistentin an der Technischen Hochschule Moskau, wurde aber nach dem Beantragen eines Visums für Israel entlassen. 1971 bis 1975 war sie Dozentin an der Hebrew University in Jerusalem und Lehrerin in deren Hochschul-Vorbereitungskursen. Ab 1975 war sie an der Universität Berkeley, ab 1982 als Professorin.
Ratner ist für ihre Arbeiten in der Ergodentheorie bekannt. Dort ist sie für die Ratner-Theoreme über unipotente Flüsse in homogenen Räumen bekannt, die sie um 1990 bewies. Sie spielten eine wichtige Rolle bei dem Beweis der Oppenheim-Vermutung durch Grigori Margulis.
1993 erhielt sie den Ostrowski-Preis. Ab 1992 war sie in der American Academy of Arts and Sciences und ab 1993 in der National Academy of Sciences, deren John J. Carty Award sie 1994 erhielt, speziell für ihren Beweis der Ragunathan-Vermutungen in der Zahlentheorie.[1] 1994 hielt sie einen Plenarvortrag auf dem ICM in Zürich (Interactions beween ergodic theory, Lie groups, and number theory).
Ratner hat eine Tochter.
Schriften
- Strict measure rigidity for unipotent subgroups of solvable groups (PDF-Datei, 1,4 MB), Inventiones Mathematicae 101, Dezember 1990, S. 449–482 (englisch)
- On measure rigidity of unipotent subgroups of semisimple groups (PDF-Datei, 2,8 MB), Acta Mathematica 165, Dezember 1990, S. 229–309 (englisch)
- Interactions between ergodic theory, Lie groups, and number theory (PDF-Datei, 2,8 MB), Proceedings of the International Congress of Mathematicians, Zürich 1994, S. 157–182 (englisch)
Literatur
- Dave Witte Morris: Ratner’s theorems on unipotent flows, University of Chicago Press, 2005, ISBN 978-0-226-53984-3 (englisch; Chicago Lectures in Mathematics; online, PDF-Datei, 1,6 MB; arXiv:math/0310402)
Weblinks
- Marina Ratner – Biographie am Agnes Scott College von Lawrence H. Riddle, 8. Dezember 2010 (englisch)
- Webseite in Berkeley (englisch)
- Ratner’s theorems von Terence Tao, 29. September 2007 (englisch)
Anmerkungen und Verweise
- ↑ Marina Ratner: Raghunathan’s topological conjecture and distributions of unipotent flows, Duke Mathematical Journal 63, Juni 1991, S. 235–280 (englisch)
Marina Ratner: On Raghunathan’s measure conjecture, Annals of Mathematics 134, November 1991, S. 545–607 (englisch)
Marina Ratner: Raghunathan’s conjectures for SL(2, R), Israel Journal of Mathematics 80, Juni 1992, S. 1–31 (englisch)
Marina Ratner: Raghunathan’s conjectures for p-adic Lie groups, International Mathematics Research Notices, 1993, S. 141–146 (englisch)
Marina Ratner: Raghunathan’s conjectures for cartesian products of real and p-adic Lie groups, Duke Mathematical Journal 77, Februar 1995, S. 275–382 (englisch)
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