Marinebasis Gadschijewo

Marinebasis Gadschijewo

Die Marinebasis Gadschijewo (russisch ЗАТО Гаджиево/ Transkription SATO Gadschijewo) bestehend aus den Liegeplätzen Jagelnaja und Olenja Guba (zu deutsch Rentierbucht) ist eine Marinebasis der Nordflotte der russischen Marine in der Stadt Gadschijewo auf der Halbinsel Kola.

Geschichte

Ein Projekt 971 U-Boot am Kai der Marinebasis Gadschijewo

Die Basis wurde im Jahre 1956 eröffnet und diente als Stützpunkt für diesel-elektrische U-Boote. Ab 1963 wurden auch Atom-U-Boote dort stationiert, unter anderem die 1986 gesunkene K-219.

Im Jahre 1995 drohte eine Katastrophe auf der Basis, als der Stromversorger Kolenergo auf Grund von nicht bezahlten Stromrechnungen in Höhe von 4,4 Mio US-Dollar die Stromzufuhr kappte, wodurch Reaktoren von mindestens einem, laut anderen Berichten vier Atom-U-Booten, überhitzten. Die drohende Kernschmelze konnte nur dadurch verhindert werden, dass Kolenergo gezwungen wurde, die Stromzufuhr wieder zu starten.

Heute liegen dort Raketenboote (SSBN) vom Typ Projekt 667BDRM und der Stützpunkt ist Heimatbasis der 24. U-Boot-Division mit ihren Booten vom Projekt 971, außerdem dient die Basis als Standort für eine Entsorgungsanlage für die Brennstoffe von außer Dienst gestellten U-Booten, dort sollen 200 m³ flüssiger und 2.037 m³ fester radioaktiver Abfall lagern. In der angrenzenden Sajda-Bucht befindet sich ein Schiffsfriedhof und das mit deutscher Unterstützung gebaute, weltweit größte Lager ausgedienter Reaktoren von Atom-U-Booten.[1]

Nachweise

  1. Achim Nuhr: Das atomare Vermächtnis der Nordmeerflotte. ARD-Radio-Feature vom 26. Juni 2011 (Manuskript, MP3)

Weblinks

69.2533.3

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