Russische Marine

Russische Marine
Russische (Kriegs-)Marine (russ: Военно-Морской Флот (ВМФ))
Naval Ensign of Russia.svg

Naval Jack of Russia.svg
Marineflagge (oben); Gösch (unten)
Aufstellung 17. Januar 1991
Land Flag of Russia.svg Russland seit Januar 1991
Streitkräfte Russische Streitkräfte
Teilstreitkraft Russische Marine
Typ Teilstreitkraft
Grobgliederung Nordflotte
Pazifikflotte
Schwarzmeerflotte
Baltische Flotte
Kaspische Flottille
Marineflieger
Marineinfanterie
Küstenartillerie
Insignien
Marineflagge Naval Ensign of Russia.svg
Gösch Naval Jack of Russia.svg
Emblem Emblem of the Военно-Морской Флот Российской Федерации.svg

Die Russische Marine (russisch Военно-Морской Флот (ВМФ)/ Transkription Wojenno-Morskoi Flot (WMF) - wörtlich: Kriegs-See-Flotte) ist die Seestreitkraft der Russischen Streitkräfte seit 1991. Die internationale Bezeichnung für ein Schiff der Russischen Marine ist „RFS“-„Russian Federation Ship“ (Schiff der Russischen Föderation).

Die gegenwärtige russische Marine entstand, als am Ende des Kalten Krieges nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 die Sowjetischen Marine geteilt wurde - in jene Russlands und in die Ukrainische Marine.

Die Russische Marine besteht zum Großteil aus den früheren sowjetischen Seestreitkräften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung bis 1917

Die ersten slawischen Flotten bestanden aus kleinen Segelschiffen und Ruderbooten, die seetüchtig und fähig waren, in Flussbetten zu navigieren. Vom 9. bis ins 12. Jahrhundert gab es Flotten des Kiewer Rus, die aus hunderten Schiffen mit einem, zwei oder drei Masten bestanden. Mithilfe dieser Fluss- und Seeflotten zugleich unternahmen die Russen über den Dnepr Feldzüge nach Konstantinopel und über die Wolga in den Kaspischen Raum. Die Bürger von Nowgorod waren bekannt dafür, dass sie Feldzüge in der Ostsee führten (z. B. die Belagerung von Sigtuna 1187) Ladja (russisch: ладья, „Meereschiff“) war ein typisches Boot der Armee von Nowgorod (Länge: 30 m, Breite: 5-6 m, 2 oder 3 Masten, bewaffnet mit Rammböcken und Katapulten, Besatzung: 50-60 Mann). Es gab auch kleinere Segel- und Ruderboote, z. B. die Uschkuis (ушкуи) zum Segeln in Flüssen, Seen und Schären, Kotschis (кочи) und Nosads (носады), die man zum Transport von Frachten nutzte.

Im 16. und 17. Jahrhundert nutzten die Kosaken für ihre Feldzüge gegen Tataren und Turkvölker Segel- und Ruderboote. Die Saporoger Kosaken nannten diese Boote entweder Tschaika (чайка, "Möwe") oder Tscheln (челн). Die Don-Kosaken nannten sie Strugs (струг). Diese Boote konnten bis zu 80 Mann transportieren.

Das Zarentum Russland kämpfte seit dem 16. Jahrhundert um einen Zugang zur Ostsee, zum Schwarzen Meer und zum Asowschen Meer. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts hatten die Russen einige Erfahrungen bei der Nutzung von Flussschiffen zusammen mit Landstreitkräften. Von 1667 bis 1669 versuchten die Russen, auch Marineschiffe zu bauen, um die Handelswege entlang der Wolga zu verteidigen, die ins Kaspische Meer fließt. 1668 bauten sie die Orjol (Орёл, Adler), ein Schiff mit 26 Kanonen, eine Yacht und einige Ruderboote.

Das blau-weiß quer-gestreifte baumwollene traditionelle Unterhemd der Matrosen heißt Telnjaschka.

Russische Marine ab 1991

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den raschen Kürzungen im Wehretat geriet die neue russische Marine in eine schwere Finanzkrise, unter der die gesamte Einsatzbereitschaft litt. Zwar wurden noch bis 1997 U-Boote und vereinzelt Überwasserschiffe in Dienst gestellt, doch der Sold für die Besatzungen blieb häufig aus. Schiffe gingen teils zur Instandsetzung ins Dock und blieben dort. Ab 1992 unterstützen die USA personell wie auch finanziell Russland beim Abwracken von ehemals sowjetischen Atom-U-Booten; zerstört wurden hierbei ein U-Boot von Projekt 667A und sechs U-Boote von Projekt 667B.

Nachdem Wladimir Putin im Jahr 2000 als Präsident vereidigt wurde, besserte sich die Lage. Auch nach dem Unglück von K-141 Kursk wurden erhebliche Summen in Krisentraining und Modernisierung investiert.

Seit 2006 verfolgt Russland einen Ausbau vor allem seiner strategischen und technischen Fähigkeiten. Bis 2026 soll die zweitgrößte Flugzeugträgerflotte der Welt mit sechs Flugzeugträgerkampfgruppen entstehen. Zudem befanden sich ab 2007 zunehmend Detachments auf offener See im Atlantik, Pazifik und im Mittelmeer; weiterhin werden zunehmend Seemanöver abgehalten.

2008 operierte die russische Marine mehrmals in den Weltmeeren. So nahm sie in der Karibik an einer gemeinsamen Übung mit der venezolanischen Marine teil und passierte erstmals seit 1944 wieder den Panamakanal. Weitere Flottenbesuche fanden in Nicaragua und Kuba statt. Seit 2008 betreibt die russische Marine einen Stützpunkt in der syrischen Hafenstadt Tartus.[1]

Neue Bauprogramme

Die Stereguschtschi-Klasse, die neuen strategischen U-Kreuzer der Borei-Klasse, die konventionellen U-Boote der Lada-Klasse und die Mehrzweckkampfschiffe der Admiral-Gorschkow-Klasse sowie die Stealth-Kanonenboote der Bujan-Klasse sind die wichtigsten Programme des russischen Militärschiffbaus und bedeuten einen deutlichen Technologiesprung.

Auftrag

Die russische Marine hat den Auftrag, die territoriale Integrität Russlands von See aus zu schützen und die Zugänge zur offenen See freizuhalten.

Organisation

Flotten

Gegliedert ist die Russische Marine in:

Führung

Oberbefehlshaber der Marine ist Admiral Wladimir Sergejewitsch Wysozki, der im September 2007 seinen Vorgänger, Flottenadmiral Wladimir Massorin ablöste.

Ausrüstung

Aufgelistet sind alle derzeit aktiven Einheiten.

U-Boote

Die russische Marine betreibt insgesamt 60 U-Boote, davon 10 strategische und über 30 Angriffsboote mit Nuklearantrieb.[2]

Atom-U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN)

Boote dieser Kategorie werden bei der NATO als Ship Submersible Ballistic Nuclear (SSBN) bezeichnet.

Da die letzte Taufe eines nuklearen Unterseebootes mit ballistischen Raketen 17 Jahre zurückliegt und damit noch zu Zeiten der Sowjetunion stattfand, ist die Jurij Dolgorukij das erste russische SSBN. Der nach dem Gründer Moskaus (die Stadt Moskau ist dann auch Pate) benannte Neubau liegt zur Ausrüstung vorerst im Trockendock. Im Oktober 2007 sind erste Standproben geplant, danach erste Probefahrten auf See. Die russische Marine gibt sich zuversichtlich, ihr erstes SSBN „der vierten Generation“ noch 2008 übernehmen und anschließend bei der Nordflotte in Dienst stellen zu können.

Schon im kommenden Jahr soll bei Sewmasch in Sewerodwinsk (Weißmeer) mit dem Bau eines vierten strategischen U-Bootes der Borei-Klasse begonnen werden. Dies erklärte Präsident Wladimir Putin am 18. Oktober 2008 bei einer „Bürgerfragestunde“. Zugleich kündigte er noch für 2008 den Beginn erster Erprobungen des Typbootes an. Eine russische Fachzeitschrift berichtete, dass es der Werft an für den U-Bootbau geeignetem Stahl fehlte. Der bisherige Hauptlieferant Azovstal gehörte nach dem Zerfall der Sowjetunion zur Ukraine, und das Verteidigungsministerium hatte kein Geld, dort den nun plötzlich sehr teuren Stahl zu kaufen. So kam der Bau der Juri Dolgoruki im Januar 1998 (damals ohnehin nur zu 5 % fertig) zum Erliegen.

Dass das neue SSBN schließlich doch gebaut wurde, scheint vor allem auch dem Improvisationstalent der Werft zu verdanken zu sein, deren Direktor vorschlug, vorhandene Produktionsvorräte zu nutzen. Damit meinte er fertige Rumpfsektionen für bereits begonnene U-Boote anderer Klassen „vorhergehender Generationen“, deren Bau Sewmasch unter den Finanzproblemen ebenfalls eingestellt hatte. So soll die Juri Dolgoruki die komplette Bug – und Hecksektion des begonnenen, dann aber wegen Geldmangel nicht weiter gebauten U-Bootes K-337 Kugar vom Typ Projekt 971 (NATO-Code Akula II) erhalten haben. Bei Schwesterboot Alexander Newski sollen fertige Rumpfsegmente der Rijs, eines weiteren Projekt 971-Bootes verwendet worden sein. Daneben sollen sich auch Sektionen von U-Booten des Projekts 949 (Oscar II-Klasse) in den beiden ersten Booten der Borej-Klasse finden. Rumpfsegmente sollen überdies auch von der U-Bootwerft Komsomolsk, die ebenfalls Projekt 971-Boote baut, nach Severodvinsk verschifft worden sein.

Die Verwendung typfremder Rumpfsegmente hat vermutlich Veränderungen am ursprünglichen Design notwendig gemacht. Einem Medienbericht zufolge soll es sich bei der in diesem Jahr getauften Juri Dolgoruki gar nicht mehr um das ursprünglich 1996 begonnene U-Boot handeln. Dieses sei komplett abgerüstet worden. Offenbar stellte aber die ungewöhnliche Maßnahme die Fertigstellung des Typbootes der prestigeträchtigen neuen Klasse sicher. Zugleich zeigte sich, dass die Verwendung typfremder Module zu einer gewissen Standardisierung führte, die letztlich auch eine deutliche Senkung der Baukosten zur Folge hatte - ein für die eventuelle Fortsetzung des Borej-Programmes wesentlicher Faktor.

Die Boote des Projekts "941" (Nato-Code: "Typhoon-Klasse") werden bis mindestens 2019 im Dienst der russische Marine verbleiben. Während sich "Dmitri Donskoj" (TK-208) weiterhin im aktiven Dienst befindet, bereits auf das neue Raketensystem Bulawa umgerüstet wurde und einen wesentlichen Teil der derzeit laufenden Waffensystemetests für den Bulawa-Raketenkomplex durchläuft, steht eine Umrüstung und Modernisierung von "Arkhangelsk" (TK-17) and "Sewerstal" (TK-20) noch aus; beide Einheiten befinden sich derzeit in Reserve. Der Oberbefehlshaber der Marine, Admiral Wysotski, billigte den Booten jedoch am 7. Mai 2010 gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti "großes Moderniserungspotential" zu. Daher ist davon auszugehen, dass beide Boote in nächster Zeit wohl umgerüstet werden.

  • Projekt 955 Borei-Klasse
    • Juri Dolgoruki (Stapellauf am 15. April 2007, unterläuft Erprobungsfahrten)
    • Alexander Newski (Kiellegung am 19. März 2004)
    • Wladimir Monomach (Kiellegung am 19. März 2006, Stapellauf 2011)
  • Projekt 941UM (NATO-Code: Typhoon-Klasse)
    • TK-208 Dmitri Donskoj (Nordmeerflotte, Ausrüstung mit Komplex Bulawa-M bereits abgeschlossen)
    • TK-17 Archangelsk (Nordmeerflotte, Reserve, Modernisierung geplant, Stand Mai 2010)
    • TK-20 Sewerstal (Nordmeerflotte, Reserve, Modernisierung geplant, Stand Mai 2010)
  • Projekt 667BDRM (NATO-Code: Delta-IV-Klasse)
    • K-51 Werchoturje (Nordmeerflotte)
    • K-84 Ekaterinburg (Nordmeerflotte)
    • K-114 Tula (Nordmeerflotte)
    • K-117 Brjansk (Nordmeerflotte)
    • K-18 Karelija (Nordmeerflotte)
    • K-407 Nowomoskowsk (Nordmeerflotte, seit Januar 2010 Modernisierung)[3]
  • Projekt 667BDR (NATO-Code: Delta-III-Klasse)
    • K-44 Rjasan (Nordmeerflotte)
    • K-506 Selenograd (Pazifikflotte)
    • K-211 Petropawlowsk-Kamtschatski (Pazifikflotte)
    • K-223 Podolsk (Pazifikflotte)
    • K-433 Swjatoj Georgi Pobedonosez (Pazifikflotte)

Atom-U-Boote mit Lenkwaffen (SSGN)

Boote dieser Kategorie werden in der NATO als Ship Submersible Guided Missile Nuclear oder SSGN bezeichnet. Sie sind waffentechnisch die Antwort auf die Carrier Vessel Battle Groups der US Navy.

Noch nicht ganz klar ist die Situation um den Bau eines multifunktionalen Atom-U-Bootes Sewerodwinsk des Projekts 885 Jassen. Das U-Boot sollte mit acht Startrampen für 24 schwer zu ortende Präzisions-Schiffabwehrflügelraketen P-800 Oniks ausgerüstet werden. Die Sewerodwinsk war bereits im Januar 1993 im Sewmasch-Betrieb auf Kiel gelegt worden und sollte 2000 vom Stapel laufen. Aber im staatlichen Rüstungsauftrag für 2006 waren für dieses U-Boot fast keine Mittel eingeplant. Das Verteidigungsministerium wollte ursprünglich noch sechs ähnliche U-Boote in Auftrag geben, auf die ein beachtlicher Anteil der konventionellen Abschreckung entfallen sollte: Die U-Boote sind hauptsächlich für die Vernichtung von Flugzeug-Trägerschiffen bestimmt.

Bei Sewmash in Sewerodwinsk wurde am 24. Juli 2009 mit dem Bau des zweiten nukleargetriebenen Angriffs-U-Bootes des Projektes 885 begonnen. Die Kazan soll sich in ihrer Ausstattung mit elektronischen Geräten und Systemen deutlich vom (2011 in Dienst zu stellenden) Typboot Sewerodwinsk unterscheiden. Mit dessen Bau war bereits 1993 begonnen worden, weshalb es technologisch als rückständig gilt.

Die Finanzierung für Baunummer 12 des Projekts 949 (Oscar II-Klasse) K-139 Belgorod, die die gesunkene Kursk 2007 ersetzen sollte, wurde 2006 gestrichen. Ob und wann das Boot nun fertiggestellt wird, ist unklar.

  • Projekt 885 (NATO-Code: Granay-Klasse)
    • K-329 Sewerodwinsk (2006 keine Finanzierung)
    • K- ? Kazan (auf Kiel gelegt 24. Juli 2009)
  • Projekt 949A (NATO-Code: Oscar-II-Klasse)
    • K-148 Krasnodar (Nordmeerflotte)
    • K-173 Krasnojarsk (Nordmeerflotte)
    • K-132 Irkutsk (Pazifikflotte)
    • K-119 Woronesch (Nordmeerflotte)
    • K-410 Smolensk (Nordmeerflotte)
    • K-442 Tscheljabinsk (Pazifikflotte)
    • K-456 Wiljutschinsk (Nordmeerflotte)
    • K-266 Orjol (Nordmeerflotte)
    • K-186 Omsk (Pazifikflotte)
    • K-150 Tomsk (Pazifikflotte)
    • K-139 Belgorod (2006 Bau erneut gestoppt, keine Finanzierung)
    • K-135 Wolgograd (In der Bauhalle konserviert)

Atom-Jagd-U-Boote (SSN)

Boote dieser Kategorie werden in der NATO als Ship Submersible Nuclear (SSN) bezeichnet.

Obwohl die russische Marine angekündigt hatte, die am 31. Juli 2006 aus der Bauhalle gezogene K-152 Nerpa (Projekt 971U) der Pazifikflotte zuzuteilen, wurde 2008 bekannt, dass das Boot ab Sommer 2008 für sieben Jahre an die Indische Marine verleast wird.

Ein SSN der 4. Generation soll in Planung sein. Ob und wann die beiden unfertigen Boote vom Typ Projekt 971M (Akula II) K-337 und K-333, die bei Sewmasch in der Halle liegen, in Dienst gestellt werden, ist bisher unklar. Es heißt, ihre Sektionen wurden für die neuen SSBN benutzt. Mit K-317 Pantera, die vor kurzem ihre Instandsetzung und Modernisierung abschloss, hat die Nordmeerflotte erstmals seit zehn Jahren wieder alle Projekt 971-Boote im Dienst. Auch B-534 Nischnij Nowgorod des Projektes 945A (Sierra II-Klasse) kehrte am 29. April 2008 nach vierjähriger Instandsetzung zur Nordmeerflotte zurück.

Weiterhin werden sechs Boote des Projekt 671 (Victor III) im Dienst gehalten. Diese sind als einzige SSN der russischen Marine zu Flachwasseroperationen in der Lage. Alle anderen U-Boote dürfen sich wegen ihres empfindlichen Reaktorkühlsystems nicht weniger als 25 Meter dem Meeresboden nähern.

Seitenansicht von K-335
K-157
  • Projekt 971M (NATO-Code: Akula-II-Klasse)
    • K-157 Wepr (Nordmeerflotte)
    • K-335 Gepard (Nordmeerflotte)
    • K-337 Kuguar (unfertig in Bauhalle konserviert)
    • K-333 Rys (unfertig in Bauhalle konserviert)
  • Projekt 971U (NATO-Code: Improved (verbesserte) Akula-I-Klasse)
    • K-419 Kusbass (Pazifikflotte)
    • K-295 Samara (Pazifikflotte)
    • K-152 Nerpa (Pazifikflotte)
    • K-461 Wolk (Nordmeerflotte)
    • K-328 Leopard (Nordmeerflotte)
    • K-154 Tigr (Nordmeerflotte)
  • Projekt 971 (NATO-Code: Akula-I-Klasse)
    • K-284 Akula (Pazifikflotte, 1997 zwecks Instandsetzung aufgelegt)
    • K-263 Barnaul (Pazifikflotte)
    • K-322 Kaschalot (Pazifikflotte)
    • K-391 Bratsk (Pazifikflotte)
    • K-331 Magadan (Pazifikflotte)
    • K-480 Ak Bars (Nordmeerflotte)
    • K-317 Pantera (Nordmeerflotte)
  • Projekt 945A (NATO-Code: Sierra-II-Klasse)
    • B-534 Nischni Nowgorod (Nordmeerflotte)
    • B-336 Pskow (Nordmeerflotte)
  • Projekt 945 (NATO: Sierra-I-Klasse)
    • B-239 Karp (1998 zwecks Instandsetzung aufgelegt)
    • B-276 Kostroma (Nordmeerflotte)
  • Projekt 671RTMK (NATO-Code: Victor-III-Klasse)
    • B-292 Perm (Nordmeerflotte)
    • B-388 Petrosawodsk (Nordmeerflotte)
    • B-414 Daniil Moskowski (Nordmeerflotte, 2006 durch Feuer beschädigt, Instandsetzung)
    • B-138 Poljarnyje Sori (Nordmeerflotte)
    • B-448 Tambow (Nordmeerflotte)

U-Boote mit konventionellem Antrieb (darunter SSG)

Die russische Marine hat noch immer mit Problemem bei der Erprobung der B-585 Sankt-Peterburg der Lada-Klasse zu kämpfen. Ob das Boot wie geplant noch 2009 in Dienst gestellt werden kann, ist fraglich. Am 28. Juli 2005 wurde das zweite Boot der Lada-Klasse mit diesel-elektrischem Antrieb auf Kiel gelegt. Als B-586 Kronschtadt soll es 2009 vom Stapel laufen. Am 10. November 2006 wurde bereits das dritte Boot als B-587 Sewastopol auf Kiel gelegt. Die russische Seekriegsflotte plant, 40 bis 50 Einheiten dieser Klasse zu produzieren. Diese sollen zu je zehn Booten auf Nordmeerflotte, Pazifikflotte, Baltische Flotte und Schwarzmeerflotte verteilt werden. Die Stückzahl würde den Bedarf der Flotte decken, die Finanzierung ist aber noch ungeklärt.

Die U-Boote des Projekt 877 werden seit 2002 allmählich instandgesetzt und werden häufig bei Manövern im Küstengebiet beobachtet.

  • Projekt 677 (NATO-Code: Lada-Klasse)
    • B-585 Sankt-Peterburg (Baltische Flotte, durchläuft Erprobung)
    • B-586 Kronschtadt (Kiellegung am 27. Juli 2005)
    • B-587 Sewastopol (Kiellegung am 10. November 2006)
  • Projekt 877 (NATO-Code: Kilo-I-Klasse)
    • B-260 Tschita (Pazifikflotte)
    • B-227 (Baltische Flotte)
    • B-401 Nowosibirsk (Nordmeerflotte)
    • B-402 Wologda (Nordmeerflotte)
    • B-806 (Baltische Flotte)
    • B-808 Jaroslawl (Nordmeerflotte)
    • B-445 (Baltische Flotte)
    • B-394 (Pazifikflotte)
    • B-800 Kaluga (Nordmeerflotte)
    • B-459 Wladikawkas (Nordmeerflotte)
    • B-464 Ust-Kamtschatsk (Pazifikflotte)
    • B-471 Magnitogorsk (Nordmeerflotte)
    • B-871 Alrossa (Schwarzmeerflotte)
    • B-494 Ust-Bolscherezk (Pazifikflotte)
    • B-177 Lipezk (Nordmeerflotte)
    • B-190 (Pazifikflotte)
    • B-345 (Pazifikflotte)
    • B-187 (Pazifikflotte)

Überwasserschiffe

Flugzeugträger/Flugdeckkreuzer

Laut Admiral Masorin soll die russische Marine in etwa 20 Jahren über zwei Flugzeugträgereinsatzgruppen - je eine bei Nordflotte und Pazifikflotte - verfügen, zu denen jeweils drei Träger gehören würden. Die Notwendigkeit zu jeweils drei Schiffen ergebe sich aus dem Betriebszyklus: In jeder Gruppe sei jeweils ein Träger voll einsatzklar und ein zweiter in der Einsatzvorbereitung, der notfalls ebenfalls einsetzbar sei, während der dritte eine planmäßige Wartungs- und Instandsetzungsperiode durchlaufe.

In einem weiteren Schritt sollen bis Ende 2011 in enger Abstimmung zwischen Marine und Industrie grundlegende Parameter für die neuen Schiffe bestimmt werden. Maßgeblich seien dabei die Fähigkeiten vorhandener bzw. derzeit entwickelter Kampfflugzeuge sowie die operativen Aufgaben der russischen Marine. Prestigedenken habe in den Hintergrund zu treten. Im Ergebnis würden demnach Schiffe entstehen, die nicht so groß seien wie die amerikanischen Flugzeugträger, dafür aber auch deutlich billiger. Danach werde man dann in die Designarbeiten einsteigen. Einen Baubeginn für einen ersten neuen Flugzeugträger sieht Admiral Masorin erst nach 2015.

Nach 2015 sind insgesamt vier bis sechs mittlere Flugzeugträger geplant.

Raketenschlachtkreuzer

Offiziell befindet sich von der Kirow-Klasse nur noch ein Schiff im aktiven Dienst. Während die Pjotr Welikij das Flaggschiff der Nordmeerflotte ist, soll Admiral Nachimow auf einen anderen Antischiffraketen-Komplex umgerüstet werden. In Frage kämen P-800 Onkis oder Klub-N. Admiral Lasarew liegt weiterhin am Pier in Wladiwostok. Ob auch hier Gelder für eine Instandsetzung genehmigt werden, bleibt abzuwarten. In Sewerodwinsk liegt auch die Admiral Uschakow, die seit 1991 nicht mehr im Einsatz war, obwohl sie noch bis 2002 ohne besondere Alterungserscheinungen an ihrer Pier in Seweromorsk lag. Ob das Schiff verschrottet wird, wurde nicht bekannt gegeben.


Admiral Uschakow (ex "Kirow"), Typschiff der Kirow-Klasse
Marschal Ustinow, Raketenkreuzer der Slawa-Klasse
Kertsch, letzter noch im Dienst befindlicher und stark modifizierter Raketenreuzer der Kara-Klasse
  • Projekt 1144 Kirow-Klasse
    • Admiral Uschakow (ex „Kirow“) (Nordmeerflotte, aufgelegt, weitere Verwendung unklar)
    • Admiral Lasarew (ex „Frunse“) (Pazifikflotte, aufgelegt, erwartet Instandsetzung)
    • Admiral Nachimow (ex „Kalinin“) (Nordmeerflotte, Instandsetzung und Umrüstung auf neue FK)
    • Pjotr Weliki (ex „Juri Andropow“) (Nordmeerflotte)

Raketenkreuzer

Den Ausweg aus der Pattsituation um den immer noch unfertig in Nikolajew liegenden vierten Raketenkreuzer der Slawa-Klasse, Ukraina, scheint gefunden zu sein. Das geht aus der letzten Erklärung des ukrainischen Verteidigungsministers Jurij Jechanurow hervor, die er vor der Presse abgab. Ihm zufolge erwäge derzeit das Verteidigungsministerium Russlands den Einkauf des Raketenkreuzers. Nach seinen Informationen werden derzeit die Verhandlungen darüber mit den russischen Kollegen geführt.

Die Ukraina wurde im Jahre 1993 an die Ukraine als Teil der sowjetischen Schwarzmeerflotte übergeben. Sie ist zu 96 Prozent fertig gestellt, doch über weitere Mittel zum Abschluss der Arbeiten verfügt die Ukraine nicht. Kiew versuchte vielmals, die Ukraina an Russland oder ein anderes Land zu verkaufen, jedoch scheiterten diese Versuche bisher allesamt. Die drei anderen Kreuzer der Slawa-Klasse sind einsatzbereit. Moskwa und Warjag nahmen in den letzten beiden Jahren an mehreren internationalen Übungen im Mittelmeer und im Pazifik teil. Marschal Ustinow nimmt regelmäßig an Übungen der Nordmeerflotte teil und soll Ende 2007 überholt werden.

  • Projekt 1164 Slawa-Klasse
    • Moskwa (ex „Slawa“) (Schwarzmeerflotte)
    • Marschal Ustinow (Nordmeerflotte)
    • Warjag (Pazifikflotte)
  • Projekt 1134B Kara-Klasse
    • Kertsch (Schwarzmeerflotte)

Raketenzerstörer

Der Zerstörer Nastoitschiwy (610) im Juni 2005

Während die Admiral Tschabanenko in der russischen Flotte das einzige Gegenstück zur amerikanischen Arleigh-Burke-Klasse bildet und erst kürzlich an Manövern teilnahm, werden die Raketenschiffe der Sowremenny-Klasse eher zurückgehalten. Von einst 18 Schiffen sind hier nur noch neun im Dienst, während der Rest entweder verschrottet oder außer Dienst gestellt wurde. Diese Tatsache ist auf die Finanzkrise der neunziger Jahre zurückzuführen. Im Juli 2007 wurde schließlich auch noch die Gremjaschtschi ausgemustert, da eine Grundinstandsetzung zu teuer gewesen wäre.

  • Projekt 1155.1 Udaloy-II-Klasse
    • 650 Admiral Tschabanenko (Nordmeerflotte) (2008 im Mittelmeer und in Venezuela)
  • Projekt 956 Sowremenny-Klasse
    • 720 Bojewoi - Боевой (1986) (Pazifikflotte)
    • 778 Burny - Бурный (1988) (Pazifikflotte))
    • 715 Bystry - Быстрый (1989) (Pazifikflotte)
    • 420 Rastoropny - Расторопный (1989)
    • 754 Besbojasnenny - Безбоязненный (1990) (Pazifikflotte)
    • 406 Besuderschny -Безудержный (1991) (Nordmeerflotte)
    • 405 Bespokoiny - Беспокойный (1992) (Baltische Flotte)
    • 610 Nastoitschiwy - Настойчивый -(ursprünglich Moskowski Kosomolez) (1993) (Baltische Flotte)
    • 434 Admiral Ushakow - Бесстрашный - (ursprünglich Bestraschny, Nordmeerflotte) (1994)

ASW-Raketenzerstörer

Die U-Jagdschiffe der Udaloj-Klasse nehmen in letzter Zeit häufig an Einsätzen im offenen Ozean und internationalen Übungen teil. Nach 16 Jahren Inaktivität kehrt Witse Admiral Kulakow nach einer Grundinstandsetzung Ende 2007/Anfang 2008 zur Flotte zurück. Eine Instandsetzung lohnte sich nur deshalb, weil das Schiff von der Werft eigenmächtig rechtzeitig konserviert wurde, als 1996 während einer sich seit 1991 hinziehenden Reparatur der Antriebsanlage kein Geld mehr floss. Die Marschal Wasilewskij wurde am 10. Februar 2007 ausgemustert. Das Schiff verfiel während der Finanzkrise, so dass eine Instandsetzung zu aufwändig gewesen wäre.

Marschal Schaposchnikow, Udaloy-I-Klasse
Neustraschimij, Typschiff der Neustraschimy-Klasse
  • Projekt 1155 Udaloy-I-Klasse
    • Wize-Admiral Kulakow (Nordmeerflotte, nach Modernisierung seit Dezember 2010 wieder im Dienst[4]
    • Seweromorsk (Nordmeerflotte)
    • Admiral Lewtschenko (Nordmeerflotte)
    • Admiral Winogradow (Pazifikflotte)
    • Admiral Charlamow (Nordmeerflotte)
    • 543 Marschal Schaposchnikow (Pazifikflotte)
    • 548 Admiral Pantelejew (Pazifikflotte)
    • 552 Admiral Tribuz (Pazifikflotte)

Raketenfregatten (ASW-Schiffe)

  • Projekt 1154 Neustraschimy-Klasse
    • Neustraschimy (Baltische Flotte)
    • Jaroslaw Mudry (Baltische Flotte)

Landungsschiffe

  • Projekt 1232.2 Pomornik-Klasse
    • 770 Jewgeni Kotscheschkow (vorher MDK-50)
    • 782 Mordowija (vorher MDK-94)

Mehrzweckkampfschiffe

Mit der Kiellegung der Admiral Sergej Gorschkow begann in Russland erstmals der Bau einer Fregatte, die in jeder Hinsicht westlichen Mustern entspricht. Die Übergabe war für 2009 angesetzt, allerdings bleibt hier die Zeit für die Seeerprobung anzurechnen. Die Kiellegung eines zweiten Schiffes soll demnächst stattfinden.

Am 15. November unterzeichnete der damalige Befehlshaber der Baltischen Flotte, Vizeadmiral Konstantin Sidenko, die Dokumente, mit denen die Übergabe der neuen Korvette von der St. Petersburger Sewernaja Werf an die WMF offiziell besiegelt wurde, worauf auch weitere Gelder an die Werft fließen. Der Stereguschtschi steht noch eine weitere Erprobungsserie bevor, ehe sie offiziell in Dienst gestellt wird.

Eigentlich sollte die Stereguschtschi schon 2004 geliefert werden. Finanzielle Engpässe bei zwischenzeitlich mehr als verdreifachten Baukosten, aber auch technische Probleme verzögerten die Fertigstellung der Korvette immer wieder. Bei Erprobungen sollen immer wieder Fehlfunktionen festgestellt worden sein, die z. T. erhebliche Designänderungen notwendig gemacht hätten. Das zweite Schiff dieses Typs, die ebenfalls bei Sewernaja Werf gebaute Soobrasitelny, soll erst 2011 fertig werden.

Als Grund nennt die russische Marine Prioritätenverschiebungen zugunsten des Baus neuer nuklear-strategischer U-Boote; vermutlich spielen aber auch die notwendigen Modifikationen eine Rolle.

  • Projekt 20350 Admiral-Gorschkow-Klasse
    • Admiral Sergei Gorschkow (Kiellegung am 2. Februar 2006)
    • Admiral Kassatonow (Kiellegung am 26. November 2009)[5]
  • Projekt 20380 Stereguschtschi-Klasse
    • Stereguschtschi (Baltische Flotte)
    • Soobrasitelny (Kiellegung Mai 2003)
    • Boiki (Kiellegung am 27. Juli 2005)
    • Sowerschenny (Kiellegung am 30. Juni 2006)
    • Stoiki (Kiellegung 10. November 2006)
  • Projekt 1166.1 Gepard-Klasse
    • Tatarstan (Kaspische Flottille)
    • Dagestan (ex-„Albatros“) (Kaspische Flottille; In abschließender Erprobung[6], soll bis Ende 2011 in Dienst gestellt werden.[7])
  • Projekt 21630 Bujan-Klasse (Stealth-Kanonenboot für Küsten- und Binnengewässerschutz)
    • Astrachan (Kaspische Flottille)
    • Wolgodonsk (ex-„Kaspijsk“[8]) (Indienststellung bei der Kaspischen Flottille bis Ende 2011 geplant.[7])
    • Machatschkala, im Bau

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Sources: Russian warships in Syrian port
  2. o. V.: Up to 10 Russian subs at sea around world - Navy source, Agenturmeldung der RIA Novosti, 20. März 2009. Zugriff am 22. März 2009.
  3. http://rusnavy.com/news/newsofday/index.php?ELEMENT_ID=8539
  4. Вице-адмирал Кулаков" вернулся в состав Северного флота Lenta.ru (8. Dezember 2010). Abgerufen am 12. April 2011.
  5. RIA Novosti: Sewernaja Werf baut neue Fregatte für russische Marine (24. November 2009). Abgerufen am 15. April 2010.
  6. Military Russia.ru: пр.11661 Гепард - GEPARD Abgerufen am 18. November 2011.
  7. a b lenta.ru: Каспийская флотилия в 2011 году пополнится двумя кораблями (9. November 2011). Abgerufen am 19. November 2011.
  8. kommersant.ru: Projekte und im Bau befindliche Schiffe (27. Juli 2009). Abgerufen am 19. November 2011.

Weblinks

 Commons: Russische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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