Mario Sironi

Mario Sironi

Mario Sironi (* 12. Mai 1885 in Sassari auf Sardinien, Italien; † 15. August 1961 in Mailand) war ein italienischer Maler des Futurismus und des Novecento.

Mario Sironi studiert als Sohn eines Ingenieurs von 1896 bis 1902 Ingenieurswissenschaften in Rom. Nach seinem Diplom beginnt er sich ausschließlich der Malerei zu widmen und an einer privaten Kunstschule zu studieren.

In Rom lernt er die Künstler Umberto Boccioni (1882 - 1916), Gino Severini (1883-1966) und Filippo Tommaso Marinetti (1876-1944) kennen, mit denen er fortan eine enge Freundschaft pflegen wird. Mit Boccioni reist er im Jahr 1908 durch Frankreich und Deutschland. Mit seinen frühen Arbeiten, die Anklänge an den Kubismus zeigen, lehnt er sich noch eng an Boccioni und Severini an. Später werden seine Arbeiten abstrakter.

Im Jahr 1913 unternimmt er eine Studienreise nach Paris. Erst im Jahr 1915 wird Sironi offiziell in den Kreis der futuristischen Maler aufgenommen. 1916 stellt er sechzehn seiner Werke in der «Freien Futuristischen Ausstellung» in Rom aus.

Nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieges meldet sich Sironi freiwillig zum Militärdienst, kann aber seine Arbeit fortsetzen. Ab dem Jahr 1916 veröffentlicht die Zeitschrift "Avvenimenti" regelmäßig Kriegszeichnungen von Sironi. Kurz vor Kriegsende malt Sironi Bilder, die der Pittura metafisica zuzuordnen sind.

Sironi beginnt sich nach dem Krieg, in dem er seinen Freund Boccioni verloren hatte, von den Futuristen, die sich nun unter Marinetti vor allem der Politik verschrieben hatten, zu entfernen. 1918/19 zieht Sironi nach Mailand, wo er sich als Kunstkritiker und Illustrator betätigt.

Im Jahr 1922 beginnt Sironi für Mussolinis Tageszeitung "Il Popolo d´Italia" Kunstkritiken zu verfassen. Im selben Jahr ist Mario Sironi neben Achille Funi, Ubaldo Oppi und anderen Künstlern Mitbegründer der Bewegung «Novecento Italiano».

Durch seine guten Beziehungen zum faschistischen Regime erhält nun Sironi laufend Aufträge für Wanddekorationen, Reliefs, sowie Glasfenster und Mosaiken. Seine monumentalen, heroisierenden Wandgemälde trugen ihm zwar nach dem Krieg Kritik ein, konnten jedoch seinen künstlerischen Rang nicht wesentlich schmälern. So wurden seine Werke u.a. auch auf der documenta 1 (1955), auf der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel gezeigt.

Quellen und Literatur

  • Harten, Jürgen / Poetter, Jochen (Hrsg.): Mario Sironi. Katalog Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Köln 1988
  • Roos, Gerd : Der kühle Blick. Realismus der Zwanzigerjahre in Europa und Amerika - Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München vom 1.6. - 2.9.2001. ISBN 3-7913-2513-2

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