- Apothekenkooperation
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Apothekenkooperationen sind Zusammenschlüsse von Apotheken, welche rechtlich und wirtschaftlich selbstständig bleiben, aber die Gemeinschaft für verschiedene Services und Leistungen nutzen. Während einige Kooperationen ihre Stärken im Marketing sehen, zielen andere darauf, im Bereich Einkauf wirtschaftliche Vorteile zu erreichen oder den Vertrieb über das Internet zu forcieren. Apothekenkooperationen folgen dem Beispiel von Wertschöpfungs- oder Franchise-Partnerschaften anderer Branchen. Beispiele sind in der Unterhaltungselektronik (Electronic Partner) oder dem Einzelhandel (Edeka, Intersport, Obi) zu finden.
In Deutschland gibt es aktuell rund 40 Apothekenkooperationen mit insgesamt etwa 7.000 Mitgliedern. Der Grund dafür liegt im zunehmenden preislichen Wettbewerb für apothekenpflichtige Arzneimittel im Apothekenmarkt. So konkurrieren immer mehr Versand- und Internetapotheken oder große Handelsketten durch die Vermittlung von Arzneibestellern an Versandapotheken mit den selbstständigen Apotheken. Zudem haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert, etwa durch das Arzneimittelversorgungs- und Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) und das Gesetzliche Krankenversicherungs-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG). Davon sind auch die Apotheken betroffen, da nach geltender gesetzlicher Regelung in Deutschland jeder Apotheker nur maximal 4 Apotheken betreiben darf. Daher suchen sie nach Möglichkeiten, um Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung auch zukünftig aufrechtzuerhalten und die Position ihrer Apotheke im Gesundheitssystem zu sichern.
Die Größe der einzelnen Apothekenkooperationen unterscheidet sich deutlich: Es gibt kleine Zusammenschlüsse, die unter 100 Apotheken vertreten und häufig regional arbeiten, sowie Verbünde mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Diese großen Kooperationen treten auch bundesweit auf. In den meisten Fällen zahlen die Apotheker eine monatliche Grundgebühr für die Teilnahme an Aktionen und die Inanspruchnahme von Marketingkonzepten.
Beispiele für große Kooperationen sind „MVDA“ (mit alleine etwa 3.600 Mitgliedern; Untergruppe: „Linda“), „gesund leben-Apotheken“ (mit rund 2.600 Mitgliedern), „vivesco“, „meine apotheke“ und „parmapharm“.
Literatur
- K. Hölzel: Die Zukunft der Kooperationen. pharmazeutische-zeitung.de, 07/2000
- Joachim Zentes, Institut für Handel und Internationales Marketing (H.I.MA.) der Universität des Saarlands: Vertikale Kooperationen im vom Wandel begriffenen Gesundheitsmarkt – Strategische Option für inhabergeführte Apotheken, Studie 2008
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