Marktnachfrage

Marktnachfrage

Der Begriff Nachfrage bezeichnet den auf einem Markt geäußerten Bedarf nach einem Gut.

Arten der Nachfrage

Da in den Wirtschaftswissenschaften eine große Anzahl von Märkten unterschieden wird, findet der Begriff sehr breite Anwendung. Wichtigster Anwendungsfall ist jedoch der Gütermarkt. Dort bezeichnet der Begriff

Eine große Bedeutung hat die Nachfrage auf den Finanzmärkten: Auf dem Geldmarkt bezeichnet der Begriff den Bedarf der Wirtschaftssubjekte nach Geld, die so genannte Geldnachfrage. Auf dem Kapitalmarkt tritt eine Nachfrage durch den Bedarf der Kapitalnehmer an Kapital auf.

Auf dem Arbeitsmarkt führt eine abnehmende Arbeitsnachfrage der Unternehmen zu Arbeitslosigkeit, falls das Arbeitsangebot, d. h. die von Wirtschaftssubjekten zur Verfügung gestellte Arbeitskraft nicht ebenfalls zurückgeht.

Die Verkehrsnachfrage beschreibt das Bedürfnis für eine Ortsveränderung, welche der Erfüllung eines Primärbedürfnisses dient. Die entsprechende Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsdienstleistungen stellt der Verkehrsmarkt zur Verfügung.

Die Elastizität der Nachfrage

Mit der direkten Preiselastizität der Nachfrage werden die unterschiedlichen Reaktionen der Nachfrage auf Preisänderungen beschrieben. Sie erteilt Auskunft darüber, wie die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert. Die Nachfrage kann relativ elastisch, relativ unelastisch, vollkommen elastisch oder auch vollkommen unelastisch sein.

Relativ elastische Nachfrage: Bei einer einprozentigen Erhöhung der Preise geht die Nachfragemenge um mehr als 1 % zurück, die Ausgaben nehmen also ab. Bei einer Senkung der Preise um 1 % nimmt die Nachfragemenge um mehr als 1 % zu, die Ausgaben nehmen also zu.

Relativ unelastische Nachfrage: Bei einer einprozentigen Erhöhung der Preise geht die Nachfragemenge um weniger als 1 % zurück, die Ausgaben nehmen zu. Bei einer Senkung der Preise um 1 % nimmt die Nachfragemenge um weniger als 1 % zu, die Ausgaben nehmen ab.

Vollkommen unelastische Nachfrage: Die Nachfrage reagiert nicht auf Preisänderungen. Erhöhen sich die Preise, erhöhen sich die Ausgaben. Sinken die Preise, sinken die Ausgaben.

Vollkommen elastische Nachfrage: Steigen die Preise, sinkt die Nachfrage.

Die Einkommenselastizität der Nachfrage gibt an, wie sich die nachgefragte Menge bei Einkommensänderungen ändert. Erhöhen sich die Einkommen, nimmt die Nachfrage nach so genannten Nichtsättigungsgütern zu (die Elastizität ist positiv). Der Elastizitätswert gibt an, in welchem Umfang sich die nachgefragte Menge erhöht. Bei Sättigungsgütern ist die Elastizität der Einkommen entweder negativ oder gleich Null.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Preisbildung: Grundlagen —   Preise bilden sich auf Märkten, wenn Marktangebot und Marktnachfrage zusammentreffen. Gleichzeitig beeinflusst der Marktpreis allerdings das Angebot und die Nachfrage der einzelnen Marktteilnehmer. Der Konsument plant entsprechend seiner… …   Universal-Lexikon

  • Marktgleichgewicht bei monopolistischem Wettbewerb — Die Ermittlung des Marktgleichgewichtes bei monopolistischem Wettbewerb setzt voraus, dass nicht nur die Nachfragefunktion und die Angebotsfunktion gleich gesetzt wird und somit der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge bestimmt werden …   Deutsch Wikipedia

  • Bertrand-Duopol — Der Bertrand Wettbewerb wurde als Modell von Joseph Bertrand für die Wettbewerbsform des Oligopols in seiner einfachsten Form als Duopol entwickelt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Cournot Oligopols. Der wesentliche Unterschied ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertrand-Paradox — Der Bertrand Wettbewerb wurde als Modell von Joseph Bertrand für die Wettbewerbsform des Oligopols in seiner einfachsten Form als Duopol entwickelt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Cournot Oligopols. Der wesentliche Unterschied ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertrand-Wettbewerb — Der Bertrand Wettbewerb wurde als Modell von Joseph Bertrand für die Wettbewerbsform des Oligopols in seiner einfachsten Form als Duopol entwickelt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Cournot Oligopols. Der wesentliche Unterschied ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertrandscher Wettbewerb — Der Bertrand Wettbewerb wurde als Modell von Joseph Bertrand für die Wettbewerbsform des Oligopols in seiner einfachsten Form als Duopol entwickelt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Cournot Oligopols. Der wesentliche Unterschied ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Konsum — Verbrauch * * * Kon|sum [kɔn zu:m], der; s: Verbrauch (von Nahrungs , Genussmitteln): du solltest deinen Konsum an Schokolade einschränken; der Konsum von Zigaretten ist europaweit gestiegen. Zus.: Akoholkonsum, Bierkonsum, Drogenkonsum,… …   Universal-Lexikon

  • Preisbildung: Preisbildung im Monopol —   Der Monopolist steht mehr oder weniger allein der Gesamtnachfrage des Marktes gegenüber (Angebotsmonopol); bei vielen Anbietern und einem Nachfrager spricht man von einem Nachfragemonopol (Monopson). In der Theorie zur Preisbildung im Monopol… …   Universal-Lexikon

  • Abfackeln — Hochfackel in einer Erdölraffinerie Bohrinsel mit Fackel Die Abfackelung ist das Verbrennen von Abgasen, brennbar …   Deutsch Wikipedia

  • Abfackelung — Hochfackel in einer Erdölraffinerie Bo …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”