Marokkanische Mauer

Marokkanische Mauer
Der befestigte Sandwall (gepunktete Linie) verläuft quer durch die Westsahara
Allein die gelbe, außerhalb des "Marokkanischen Walls" liegende "Freie Zone" befindet sich nicht unter marokkanischer Herrschaft

Berm ist der aus dem Arabischen stammende Eigenname für den marokkanischen Sandwall in der Westsahara, der den von Marokko verwalteten und kontrollierten Teil des Gebietes von der sogenannten Freien Zone trennt, die weitgehend von den POLISARIO-Rebellen bzw. der Regierung der international nicht anerkannten Demokratischen Arabischen Sahara-Republik kontrolliert wird.

Die Befestigungslinie soll das Einsickern von Rebellen in die marokkanischen Südprovinzen verhindern und ähnelt in dieser militärisch-politischen Funktion der Morice-Linie (Ligne Morice) des französischen Algerienkrieges. Von der POLISARIO wird der das Land teilende Wall auch als „Mauer der Schande“, in Marokko umgangssprachlich „Hassans Wall“ (nach dem früheren König Hassan II.) genannt.

Der 2500 bis 2700 Kilometer lange Wall reicht von der marokkanisch-mauretanischen Küstengrenze im Südwesten bis zum marokkanisch-(saharisch)-algerisch-mauretanischen Dreiländereck im Nordosten des umstrittenen Gebietes. Nördlich anschließend setzt sich der Wall auch noch einige Hundert Kilometer entlang der marokkanisch-algerischen Grenze fort.

Al-Aiun und die meisten Städte bzw. Ortschaften liegen in der marokkanischen Zone, wo über 90% der fast 400.000 Einwohner der Region leben. Der Wall ist ein etwa drei Meter hoher, zumeist durch Landminen und Stacheldraht gesicherter Sandwall, nur stellenweise ist er eine Mauer oder zumindest aus Stein. In einigen Kilometern Abstand sind jeweils kleine Gruppen von marokkanischen Wachsoldaten stationiert.

In mehreren Bauphasen und militärisch-politischen Entscheidungsstufen wurden seit 1982 immer weitere Gebiete durch den Wall eingeschlossen, bei al-Hawza (Provinz Es Semara) gab es zwischenzeitlich eine kleine Lücke. Dennoch betrachtet Marokko auch die außerhalb des Walls liegenden und kaum besiedelten Wüstengebiete der "Freien Zone" (30.000 Einwohner) als sein Territorium und den Wall somit als innermarokkanische Sicherheitslinie.

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