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Marotiri Marotiri: Der Southern Rock (îlot sud) Gewässer Karibisches Meer Archipel Austral-Inseln Geographische Lage 27° 53′ S, 143° 29′ W-27.883333333333-143.48333333333Koordinaten: 27° 53′ S, 143° 29′ W Anzahl der Inseln 4 Hauptinsel Southern Rock Gesamtfläche 4,3 ha Einwohner (unbewohnt) Karte von Marotiri (Bass Rocks) Marotiri, anderer Name: Bass Rocks, ist keine singuläre Insel, sondern eine Gruppe von zehn kleinen und kleinsten, unbewohnten Felsen im Pazifischen Ozean. Sie gehört geographisch zum Archipel der Austral-Inseln und politisch zu Französisch-Polynesien und wird von der Gemeinde Rapa verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Marotiri liegt im äußersten Südosten der Austral-Inseln, rund 80 km südöstlich der nächsten bewohnten Insel Rapa Iti und bildet mit ihr geographisch die Untergruppe der „Bass-Inseln“.
Marotiri erhebt sich aus einem in 100 Meter Tiefe liegenden, rund 5 km durchmessenden, submarinen Plateau. Die vier größeren Felsinseln erreichen eine Höhe von bis zu 105 Metern über dem Meeresspiegel, die kleineren sind so niedrig, dass sie ständig von der Brandung überspült werden. Die Inselchen sind zwischen 1,5 und 3 Kilometer voneinander entfernt. Die Landfläche der vier größeren beträgt zusammen 43.100 m² (0,043 km²):
Felsen Fläche
(m²)Northern Rock 5.800 Central Rock 1.800 Southern Rock 22.400 Western Rock 13.100 Marotiri 43.100 Die Bass-Inseln liegen in der subtropischen Klimazone, das Klima ist feucht-gemäßigt.
Geologie
Marotiri ist vulkanischen Ursprungs. Die Australinseln bilden eine Kette, die sich von Südost nach Nordwest im Südpazifik erstreckt. Sie sind das Produkt eines Hot Spot unter dem immer noch aktiven McDonald Seamount, der heute südöstlich der Australinseln unter dem Meeresspiegel liegt. Die geologisch ältesten, mehr erodierten und zerklüfteten Inseln sind im Nordwesten, die jüngeren im Südosten der Kette. Die jüngste davon ist Marotiri. Das Alter der basaltischen Gesteine, aus denen die Felsinseln bestehen, beträgt 5,5 bis 3,2 Mio. Jahre.[1]
Flora
Obwohl die nackten Felsen auf den ersten Blick vegetationslos erscheinen, zeigte eine nähere Untersuchung in den 1930er Jahren, dass sie doch Spuren von Pflanzenwuchs tragen. Eine spärliche, niedrig wachsende und ständigem Salznebel ausgesetzte Flora findet sich nur in den höheren Bereichen der vier größeren Inseln. Sie besteht aus: Bidens saint-johniana, einer Digitaria-Art, Gräsern der Gattung Cyperus, Portulaca lutea, Solanum americanum und Solanum carolinense sowie einem nicht näher bestimmten Wolfsmilch-Gewächs (Euphorbia). In geschützten Felsspalten wachsen drei Arten von Farnen der Familien: Asplenium, Cheilanthes und Nephrolepis.[2]
Fauna
Die größeren Inseln sind bedeutende Rast- und Brutgebiete für mehrere Seevogelarten, vor allem für Sturmvögel.
Als einzige Landlebewesen wurden Rüsselkäfer und Spinnen gefunden. Der amerikanische Entomologe Elwood Curtin Zimmerman sammelte von der bis dahin nicht beschriebenen Art Microcryptorhynchus superstes (Zimmermans Rhyncogonus-Rüsselkäfer; Synonym: Rhyncogonus zimmermani) nur ein Exemplar von ein Busch Bidens saint-johniana, von dem er sich zu ernähren scheint.[3] Eine weitere, etwas kleinere Abart, Rhyncogonus variabilis, zieht als Nahrungspflanze vermutlich die Portulaca lutea vor.[4]
Nur sechs Spinnenarten wurden in den 1930er Jahren entdeckt: Ariadna lebronneci, Theridion adamsoni, Ostearius melanopygius, Lycosa tanna, Australaena hystricina und Pseudomaevia insulana[5]
Geschichte
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Marotiri jemals bewohnt war, denn die Inseln bieten keinerlei Ressourcen für menschliches Leben. Da das Anlanden gefahrvoll und schwierig ist, dürften auch die Besuche von Polynesiern selten und kurz gewesen sein, um Vögel zu fangen, Vogeleier zu sammeln und in den umgebenden Gewässern zu fischen.
Der Franzose Jean Guilin, Autor eines Reiseführers über die Australinseln, behauptet jedoch, auf dem Southern Rock habe sich einst eine Festungsanlage der polynesischen Ureinwohner befunden, die von den Stämmen der Nachbarinsel Rapa zum Schutz der Fischereigebiete und als Zufluchtsstätte angelegt worden sei. Für diese Vermutung gibt es keinerlei archäologischen Beweis.[6]
Es gab Spekulationen, die vier größeren, auch bei der Vorbeifahrt sichtbaren Inseln der Bass Rocks seien mit den von Pedro Fernández de Quirós erwähnten Gruppe „Las Cuatro Coronadas“ identisch. Diese Annahme ist bisher nicht belegt.[7]
Marotiri wurde im Jahr 1800 von dem britischen Schiffsarzt und Forscher George Bass für Europa entdeckt.[8]
Einzelnachweise
- ↑ V. Clouard und A. Bonneville: Ages of seamounts, islands and plateaus on the Pacific plate, Paris 2004, S. 402
- ↑ Dieter Mueller-Dombois & Raymond Fosberg: Vegetation of the Tropical Pacific Islands, New York 1998, S. 402
- ↑ Elwood C. Zimmerman: A Cryptorrhynchid from Marotiri (Coleoptera, Curculionidae), Bernice P. Bishop Occasional Papers Nr. 21, Honolulu 1936
- ↑ Edwin C. Van Dyke: Rhyncogonus of the Mangarevan Expedition, Occasional Papers of Bernice P. Bishop Museum, Band 13, Nr. 11, Honolulu 1937, S. 91
- ↑ Lucien Berland: Polynesian Spiders, Occasional Papers of Bernice P. Bishop Museum, Band 17, Nr. 1, Honolulu 1942, S. 3
- ↑ Jean Guillin: L'Archipel des Australes, Avignon 2001
- ↑ Alexander George Findlay: A directory for the navigation of the Pacific ocean, London 1851
- ↑ Max Quanchi & John Robson: Historical Dictionary of the Discovery and Exploration of the Pacific Islands, Lanham-Toronto-Oxford 2005
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