Maroua

Maroua
Maroua
Maroua (Kamerun)
Maroua
Maroua
Basisdaten
Staat Kamerun
Provinz Extrême-Nord
Bezirk Diamaré
Höhe 400 m
Einwohner 205.635 (2005)
ISO 3166-2 CM-EN
10.60166666666714.337777777778

Maroua ist die Hauptstadt der kamerunischen Region Extrême-Nord und des Departements Diamaré. Es liegt auf 400 m ü. NN an den Flüssen Ferngo und Kaliao. Nach einer Schätzung von 2005 hat die Stadt 205.635 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Maroua war bis Ende des 18. Jahrhundert ein alter Zentralort der Guiziga, die seit der Einwanderung der Fulbe in das heutige Nordkamerun zunehmend in die Randlagen der Gebirgsregionen zurückgedrängt wurden. 1791/92 nutzten die Fulbe unter der Führung des Moodibbo Muhamman Selbe interne Machtauseinandersetzungen der Guiziga zur Besetzung von Maroua und bauten es zu ihrem nördlichsten Vorposten in der Region aus. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts soll die Einwohnerzahl der Stadt 30.000 betragen haben. Sie wurde unter der Herrschaft der Fulbe zur Residenz eines vom Amir Fombina in Yola abhängigen Subamirats.

Im Dezember 1893 wurde die Stadt durch die deutschen Forschungsreisenden Edgar von Uechtritz und Siegfried Passarge besucht. Im Januar 1901 besiegte bei Miskin südlich von Maroua eine Abteilung der deutschen Schutztruppe unter der Führung des Oberleutnants Hans Dominik die Armee des Amir Djubayru b. Aadama. Der regierende Ardo von Maroua, Aaamadu Rufaa´i, flüchtete mit Djubayru vor der deutschen Okkupationsmacht, die ihrerseits seinen Bruder Abdurraamaani Suyuudi zunächst zum Statthalter einsetzte und später unter dem Namen Suudi zum Lamido ernannte. Ihm gelang unter deutscher Protektion eine Ausweitung seines Machtbereichs zu Lasten der autochthonen Bevölkerung in der weiteren Umgebung.

1913 wurde die Stadt vorübergehend Sitz eines deutschen Offizierpostens. Im Übrigen blieb die Beeinflussung durch die deutsche Kolonialherrschaft vergleichsweise gering. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Maroua Teil des französischen Mandatsgebiets.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Der Markt von Maroua gehört zu den bedeutendsten Kameruns. Die Stadt ist zudem ein Zentrum der Baumwollindustrie und beherbergt das Technische Zentrum Maroua (Centre Technique de Maroua, CTM) und das Ausbildungszentrum für junge Frauen Saare Tabitha.

Verkehr

Die Stadt hat einen internationalen Flughafen. Teerstraßen führen in nördlicher Richtung nach Mora und südlich nach Guider. Als Oberzentrum der Region ist Maroua auch mit den anderen Städten des Diamaré durch ein Netz von ganzjährig befahrbaren Pisten verbunden.

Religion

Die Bevölkerung Marouas gehört zu 3/4 (74,6 %) dem Islam an. Das Christentum ist mit über 20 % die zweitgrößte Religion. In den umliegenden Dörfern gibt es teilweise noch viele Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen, in der Stadt selbst dagegen kaum.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Das Diamaré-Museum am Marktplatz zeigt Kunst und Kunsthandwerk der Ethnien Nordkameruns (Mousgoum, Massa, Kapsiki). In der Nähe von Maroua befindet sich der Waza National Park.

Weblinks

Literatur

  • Eldridge Mohammdou: L´histoire des Peuls Férôbé du Diamaré, Maroua et Pétté, Tokyo 1976
  • Jeanne-Françoise Vincent: Données nouvelles sur la fondation et le peuplement de la chefferie de Marva (Nord-Cameroun), in: Shohei Wada, Paul K. Eguchi: Africa 4, Osaka 1992, S. 481-501
  • Dr. Reinhard Kapfer: Die Frauen von Maroua: Liebe, Sexualität und Heirat in Nordkamerun, Peter-Hammer Verlag 2005

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