- Teroldego
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Die rote Rebsorte Teroldego ist eine autochthone Sorte aus dem Norden Italiens. Sie stammt aus dem Trentino, wo sie hauptsächlich in der Rotaliana-Ebene (Campo Rotaliano) im Etschtal auf einer Höhe von ca. 220 m ü. Normalnull, wo der Noce in die Etsch fließt, auf fast 600 Hektar (Stand 1999) angebaut wird. Der Noce hat im Laufe der Zeit steiniges Geröll aus den Bergen mit in die Ebene transportiert. Dieser magere Kiesboden bietet zusammen mit dem Mikroklima günstige Wachstumsbedingungen. Die angrenzenden Felsen speichern tagsüber die Hitze und geben sie nachts ab.
Weitere Bestände gibt es in Istrien, am Gardasee, in Kalifornien ( → Weinbau in Kalifornien) und Neuseeland.
Für den Namen gibt es mehrere Deutungen:
- sie wurde nach dem Ortsteil Teroldeghe der Gemeinde Mezzolombardo benannt (die wahrscheinlichste Deutung),
- Teroldego wurde vom deutschen Namen Tiroler Gold abgeleitet,
- der Name spielt auf die charakteristische Teernote an.
Die Rebe wurde urkundlich erstmals im Jahre 1383 erwähnt und der Wein soll anlässlich des Konzil von Trient gereicht worden sein. In der Rotaliana-Ebene wird die Rebsorte seit dem 14. Jahrhundert kultiviert.
Im Jahr 2004 bestätigte das Istituto Agrario di San Michele all'Adige in Conegliano eine enge, genetische Verwandtschaft ersten Grades mit den Sorten Lagrein und Marzemino sowie über die Sorte Dureza eine Verbindung zur französischen Sorte Syrah [1].
Die spätreifende Sorte ergibt fruchtige, dunkle Rotweine mit verhältnismäßig geringer Tanninausprägung, die anfällig für Reduktion sein können.[2] Sie ist in geringem Maße gefährdet von den Rebkrankheiten Echter Mehltau, Falscher Mehltau der Weinrebe und Rohfäule. Ihre Weine finden Eingang in die Denominazione di origine controllata Weine des Teroldego Rotaliano und des Sorni.
Siehe auch die Artikel Weinbau in Italien, Weinbau in Neuseeland und Weinbau in den Vereinigten Staaten sowie die Liste der Rebsorten.
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Synonyme
Die Rebsorte Teroldego ist auch unter den Namen Teroldega, Teroldego Rotaliano, Teroldela, Teroldico, Teroldigo, Teroldigo Crni (in Istrien), Teroldila, Tiraldega, Tiraldola, Tiroldico und Toroldola bekannt.
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
Weblinks
- Teroldego in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof.
Einzelnachweise
- ↑ Arbre généalogique de la Syrah, von José VOUILLAMOZ
- ↑ Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag Verlag, München 2003, S. 731.
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