Masashige Kusunoki

Masashige Kusunoki
Statue von Kusonoki Masahige nahe dem Kaiserpalast in Tokio

Kusunoki Masashige (jap. 楠木 正成; * 1294 in Akasaka, Provinz Kawachi (heute: Chihaya-Akasaka, Präfektur Ōsaka); † 5. Juli 1336 am Fluss Minato) ist heute einer der größten Volkshelden in Japan und wird sehr verehrt. In Kobe wurde ihm der Minatogawa-Schrein gewidmet. Außerdem ist er auf der japanischen Verwundeten-Medaille dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Aufstieg

Während eines Traumes sah Kaiser Go-Daigo den nach Süden gewandten leeren Kaiserthron unter einem Baum stehen. Er versuchte seinen Traum zu deuten und stellte die Schriftzeichen für Baum und Süden nebeneinander und sie ergaben das Wort kusunoki, was übersetzt Kampferbaum bedeutet. Er sandte sofort Mönche aus, die Erkundigungen über diesen Namen einholten. Und wirklich, es gab einen Kusunoki: Kusunoki Masashige wurde in einem buddhistischen Kloster erzogen und besaß eine Burg am Berg Kongo. Er war ein Spross des ehemals mächtigen Tachibana-Klans. Da er kein Vasall der Militärregierung war, schloss er sich Go-Daigo sofort an, als dieser gegen die Hōjō rebellierte (Genko-Rebellion). Aber Kusunoki kündigte Go-Daigo an, dass es nicht leicht werden würde und man mit einigen Rückschlägen rechnen müsse.

Kriegsführung

Während Kusunoki mit seinen Rebellen gegen das Shogunat kämpfte, wurde Go-Daigo gefangen genommen und auf die Oki-Inseln verbannt, welche sich 80 Kilometer vor der Küste von Honshu befinden. Kusunoki wurde dann in seiner Burg eingeschlossen. Er befahl seinen Leuten, ein Loch zu graben, wo alle bisher gefallenen Soldaten verbrannt wurden. Kusunoki und seine Gefolgsleute verkleideten sich und konnten in kleineren Gruppen so vor den Kriegern des Bakufu fliehen. Die Truppen der Bakufu glaubten jedoch, die verbrannten Leichen seien Kusunoki und seine Kämpfer.

Kusunoki Masashige und seine Leute begannen jedoch, kleine Gruppen der Bakufu zu überfallen. Auf Kusunokis Kopf und den Kopf von Prinz Morinaga (dem Sohn des Kaisers Go-Daigo) wurden hohe Belohnungen ausgesetzt.

Die größte Schlacht fand 1333 statt. Etwa 100.000 Mann versuchten, die Festung Chihaya, wo sich Kusunoki mit 2000 Kriegern befand, einzunehmen. Kusunoki nutzte seine Festung, um mit Fallen, gefällten Bäumen und Schutzwänden die Angriffe der Bakufu mehrere Wochen abzuwehren. Während dieser Zeit bauten Kusunokis Krieger mehrere menschenähnliche Lehmfiguren, die sie eines Nachts aufstellten. Sie stellten diese vor die Festung und dahinter die besten Pfeilschützen. Und tatsächlich, die Bakufu fielen auf diese List herein und verloren über 300 Krieger. So hielt Kusunoki die Festung etwa 10 Wochen, während Go-Daigo mit einem Boot die Insel verlassen konnte.

Die Bakufu erkannten den Ernst der Lage und sandten Ashikaga Takauji mit einer großen Armee nach Westen. Dieser entschied sich jedoch, zu Go-Daigo zu wechseln. Am 19. Juni 1333 zogen sie in Kyoto ein und besiegten die dortigen Bakufu. Die Militärregierung musste nun die Belagerung der Festung Chihaya aufgeben. So wurde Go-Daigo wieder als Kaiser eingesetzt und verlieh seinem Sohn, Prinz Morinaga, den Titel eines Shogun.

Ende

Go-Daigo kümmerte sich in der folgenden Regierungszeit nicht genug um seine Samurai, besonders nicht um Takauji. Dieser folgte nicht mehr den Befehlen Go-Daigos und ernannte sich selbst zum Shogun. 1336 besiegte er eine Armee, die der Kaiser gesandt hatte, wurde später jedoch von Kusunoki in die Flucht geschlagen. Takauji floh und begann eine neue Armee aufzubauen, mit der er im Mai 1336 erneut gegen den Kaiser zog. Am 5. Juli 1336 kam es zur entscheidenden Schlacht am Minatogawa. 35.000 Ashikaga-Kämpfer standen etwa 17.000 Go-Daigo-Kriegern gegenüber. Das Kaiserheer war zweigeteilt. Ein Teil zog sich plötzlich zurück, so dass Kusunoki auf sich gestellt war. Von zwei Seiten angegriffen, versuchten sich Kusunokis Männer verzweifelt zu wehren, bis am Abend das Heer fast komplett aufgerieben und Kusunoki schwer verwundet war.

Kusunoki Masashige zog sich nach der Schlacht zusammen mit seinem Bruder Masaue auf einen Bauernhof zurück. Sie verübten dort Seppuku. Ihm zu Ehren wurde Nanko-San Tempel an der Stelle gebaut, wo er starb.

Die Geschichte von Ashikaga Takauji, Kaiser Go-Daigo, Nitta Yoshisada und Kusunoki Masashige von der Genko-Rebellion bis zur Errichtung der Nördlichen und Südlichen Kaiserhofe sind detailliert in dem vierzigbändigen Epos Taiheiki beschrieben.

Während der nationalistisch übersteigerten Meiji- und Taishō-Zeit wurde er zum Nationalhelden stilisiert, der – loyal zum Kaiser – sich in aussichtsloser Lage für diesen opfert (jibakutei). 1944/45 wurde er daher der „Schutzpatron“ der Kamikaze-Piloten.

Literatur

  • Bohner, Hermann; Über den japanischen Nationalhelden; Ōsaka 1955, 4S Volltext
  • Weber, Till; Kusonoki Masahige - Japan seltsamer Held; in: OAG Notizen Volltext
  • Weiterführend: Roggendorf, Josef SJ; Koike Kenji [Übs.]; Kusonoki Masahige. Auszug aus dem Taiheki; in: Monumenta Nipponica Vol. 4 (1941, Jan.), No. 1, S 133-65 [Das Taiheiki immer cum grano sali.]

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Masashige Kusunoki — Statue équestre de Masashige Kusunoki, à l extérieur du palais impérial de Tōkyō. Masashige Kusunoki (楠木 正成, 1294? 1336) est un chef militaire de l époque Nanboku chō. Samouraï de modeste extraction, il a combattu pour le compte de l empereur Go… …   Wikipédia en Français

  • Kusunoki Masashige — Masashige Kusunoki Statue équestre de Masashige Kusunoki, à l extérieur du palais impérial de Tōkyō. Masashige Kusunoki (楠木 正成, 1294? 1336) est un chef militaire de l époque Nanboku chō. Samouraï de modeste extraction, il a combattu pour le… …   Wikipédia en Français

  • Kusunoki Masashige — Statue von Kusonoki Masahige nahe dem Kaiserpalast in Tokio …   Deutsch Wikipedia

  • Kusunoki Masatsura — Kusunoki Masatsura, the son of Kusunoki Masashige continues his father s struggle against the Ashikaga forces. This print shows the final stage of the battle of Shijonawate in 1348. In this Japanese name, the family name is Kusunoki . Kusunoki… …   Wikipedia

  • Kusunoki Masanori — (楠木正則)(d. 1390) was a samurai who fought for the Southern Court in Japan s Nanboku cho Wars, and is famed for his skills as a leader and military strategist, though he later sought a diplomatic solution and was regarded a traitor by many of his… …   Wikipedia

  • Kusunoki Masashige — In this Japanese name, the family name is Kusunoki . Statue of Kusunoki Masashige outside Tokyo s Imperial Palace …   Wikipedia

  • Kusunoki Masashige — Este artículo está titulado de acuerdo a la onomástica japonesa, en que el apellido precede al nombre. Estatua de Kusunoki Masashige en el exterior del Palacio Imperial de Tokio . Kusunoki Masashige (楠木 正成 …   Wikipedia Español

  • Kusunoki Masaie — In this Japanese name, the family name is Kusunoki . Kusunoki Masaie (楠木 正家?, died 1348) was a samurai leader of Japan s Nanboku chō period who fought for Emperor Go Daigo against the Kamakura shogunate. Masaie took command of the Kusunoki family …   Wikipedia

  • Kusunoki Masashige — ▪ Japanese warrior born 1294?, Japan died July 4, 1336, Minato gawa, Settsu province, Japan       one of the greatest military strategists in Japanese history. Kusunoki s unselfish devotion and loyalty to the emperor have made him a legendary… …   Universalium

  • Kusunoki, Masashige — (1294 1336)    Otherwise known as dai nanko. An adviser and supporter of emperor Go daigo, he was one of the heroes who achieved a temporary restoration of the emperor Kemmu against the Ashikaga shogunate …   A Popular Dictionary of Shinto

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”