Maschinendatenerfassung

Maschinendatenerfassung

Die Maschinendatenerfassung, kurz: MDE, beschreibt die Schnittstelle zwischen Maschinen der Produktionstechnik und der Informationsverarbeitung. Die Daten aus der MDE können direkt als Parameter in die Maschinenregelung einfließen und auch als eine Datenquelle der Betriebsdatenerfassung für weitergehende Zwecke verwendet werden, z. B. zur statistischen Prozessregelung (SPC) und zur Planung und Steuerung von Produktionsaufträgen.

Einige wesentliche Maschinendaten:

  • Produktionsmenge
  • Anzahl Teile bzw. Gutteile (sofern die Maschine mit einer automatischen Messeinrichtung ausgestattet ist)
  • Auslastung
  • Laufzeit (z. B. Laufzeiten von Hauptspindel und Vorschubachsen)
  • Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit (Reliability)
  • Maschinenzustand (Hauptzeit, Nebenzeit, Störung, Wartung, Instandhaltung)
  • Energieverbrauch

Ziele der Maschinendatenerfassung sind unter anderem[1]:

  • Analyse von Fertigungsprozessen
  • Optimierung von Maschinenlaufzeiten
  • Auswertung von Maschinenstillständen
  • Meldung von Maschinenstörungen per SMS oder E-Mail
  • Bereitstellung von Daten für den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess


Ideal ist es, wenn die Daten direkt aus der Maschinensteuerung online übertragen werden (z. B. über die OPC Architektur), aber auch manuelle Eingaben sind möglich. Über entsprechende Schnittstellen und Softwaretools können diese Daten direkt an ein ERP-, APS- oder MES-System übertragen werden. Diese verwenden die eingegangenen Meldungen direkt um z.B. online den aktuellen Zustand der Produktion anzuzeigen und die Rückverfolgbarkeit der Produkte sicherzustellen. Erst die Kombination der MDE-Daten mit solch einem System ermöglichen eine qualitätsgerechte Planung und Steuerung der Fertigung. Mit Hilfe dieser Informationen lassen sich Rüstzeiten und Durchlaufzeiten reduzieren. Gleichzeitig kann man den Bestand an halbfertigen Teilen in der Produktion reduzieren. Dies hat direkte Auswirkungen auf das im Unternehmen gebundene Kapital und trägt wesentlich zu einer Verbesserung der Termintreue einer Fertigung bei.

Somit kann man die Verwendung von Maschinendaten als wesentlichen Faktor zur Leistungssteigerung in der Produktion und somit der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ansehen.

Als Kennzahl gilt hierbei u. a. die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE).

Quellen

  1. Monika Zwettler: "Mit transparenten Prozesszeiten werden Anlagen effektiv genutzt", in: Maschinenmarkt 45/2009, S.42

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