Maschinenstundensatz

Maschinenstundensatz

Die Maschinenstundensatz-Rechnung ist eine Rechnung, die ihre Anwendung in der Kosten- und Leistungsrechnung findet. Das Ziel der Maschinenstundensatz-Rechnung ist die Ermittlung der Kosten, die pro Stunde Laufzeit an einer Maschine anfallen. Dabei geht es ausschließlich um die Fertigungsgemeinkosten, die dieser Maschine zuzuordnen sind (keine Fertigungslöhne o.a. variable Kosten). Sie wird angewendet, wenn das hergestellte Produkt maschinen-intensiv hergestellt wird, d.h. die meisten Kosten durch Bearbeitung auf einer oder mehreren Maschinen anfallen. Bei der Zuschlagskalkulation würden enorm hohe Fertigungsgemeinkosten (FGK) anfallen und dann bei der Kalkulation mit den Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne) einen hohen Zuschlagssatz bilden (in der Praxis oft über 500 %), der sich dann bei kleinsten (Kosten-)Abweichungen zu großen Kalkulationsfehlern auswirkt.

Eine alternative Definition lautet:

Bei der Maschinenstundensatzrechnung werden die maschinenabhängigen Kosten von den Fertigungsgemeinkosten getrennt. Auf die Kostenträger können somit die anfallenden Kosten entsprechend der Inanspruchnahme der Maschine verrechnet werden.

Rechnung

\text{Abschreibungen pro Stunde} = \frac{\text{Wiederbeschaffungswert}}{\text{Nutzungsdauer}\cdot\text{Laufstunden pro Jahr}}
\text{Zinsen pro Stunde} = \frac{\frac{\text{Anschaffungswert}}{2} \cdot \text{Zinssatz p.a.}}{\text{Laufstunden pro Jahr}} (gilt nur bei linearer Abschreibung!)
\text{Raumkosten pro Stunde} = \frac{\text{Raumbedarf in m}^2 \cdot \text{Raumkostensatz pro Jahr}}{\text{Laufstunden pro Jahr}}
\text{Maschinenstundensatz} = \frac{\text{maschinenabh}\mathrm{\ddot a}\text{ngige FGK pro Jahr}}{\text{Sollmaschinenlaufzeit pro Jahr}}

Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten (FGK) lassen sich wie folgt berechnen:

  kalkulatorische Abschreibung
+ kalkulatorische Zinsen
+ Instandhaltungskosten
+ Raumkosten
+ Energiekosten
+ Werkzeugkosten (wenn nicht schon vorab gezahlt)

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