Massentransfusion

Massentransfusion

Eine Massentransfusion (synonym: Massivtransfusion) ist definiert als Ersatz von mindestens einem Blutvolumen des Patienten durch Blut oder Blutkomponenten innerhalb von 24 Stunden.

Indikation für derartige Massentransfusionen sind meist Polytraumata mit schwerem hämorrhagischem Schock. Durch eine so umfangreiche Transfusion sind spezifische Risiken zu erwarten, die über das Risiko einer geringeren Transfusionsmenge hinaus gehen.

Da die Blutprodukte gekühlt aufbewahrt werden besteht das Risiko, dass die Körpertemperatur des Empfängers abnimmt und es zur Unterkühlung (Hypothermie) kommt. Um dies zu verhindern, können die Blutkomponenten angewärmt werden. Durch das in den Erythrozytenkonzentraten reichlich enthaltene Kalium aus zerstörten Erythrozyten kann es zur Hyperkaliämie kommen. Das den Erythrozytenkonzentraten beigefügte Citrat zur Hemmung der Gerinnung kann eine Hypokalzämie (Calcium-Mangel) auslösen. Auch der Säure-Basen-Haushalt des Körpers kann gestört werden.

Derartige Nebenwirkungen sind nur nach Transfusion von mindestens einem Blutvolumen innerhalb von 3 - 4 Stunden bzw. mindestens zwei Blutvolumen innerhalb von 24 Stunden zu erwarten.

Literatur

  • Rossaint, Werner, Zwissler (Hrsg.): Die Anästhesiologie. Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin. (S. 792) Springer, Berlin; 2. Auflage 2008. ISBN 978-3540763017
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