Matatu

Matatu
Ein Matatu in Nairobi
Matatu mit typischem gelben Kennungsstreifen in Mombasa

Ein Matatu ist ein Sammeltaxi in Kenia.

Der Name leitet sich von dem Swahili-Begriff „ma tatu“ - „für drei“ ab. Damit waren drei Shilling gemeint, ein Pauschalpreis, wofür man in der Kolonialzeit in Nairobi überall hin fahren konnte. Heute wird Matatu gerne auch mit dem ebenfalls aus dem Swahili stammenden Wort „Matata“ (Problem) in Verbindung gebracht, da mit dem Matatu auch drei Probleme auftauchen: Zu laut, zu voll, zu teuer.

Mittlerweile fahren die Taxis nicht nur in der Stadt, sondern erreichen den letzten Winkel des Landes. Früher waren die Wagen meist Peugeot-Pickups mit einer aufgesetzten Kabine, heute sind es meistens 15-sitzige Minibusse japanischer Fabrikate (fünf Sitzbänke zu je drei Personen). Oft fahren die Wagen ganz bestimmte Strecken, haben Schilder mit den Zielorten oder Preislisten am Fenster kleben. Gern sind die Matatus hinten mit frommen oder kecken Sprüchen wie „Gott rettet Dich“ oder „Disco-King“ versehen. Das Personal eines Wagens besteht aus einem Fahrer und einem „Schaffner“, einem sog. Manamba (kish.) = englisch „conductor“.

Berüchtigt wurden die Matatus, weil sie ständig überfüllt waren und nahezu alles, was es zu transportieren gab, z.B. Betten, Maissäcke oder Hühner, im oder auf dem Wagen transportierten. Aufgrund der mangelnden technischen Wartung und des oft überhöhten Tempos passierten immer wieder schwere Unfälle. Obwohl die Überladung immer schon verboten war, bestachen die Fahrer oft die häufigen Polizeisperren oder signalisierten mit der Lichthupe und Handzeichen dem Kollegen im Gegenverkehr, wenn eine Kontrolle lauerte. Dann stoppte das Matatu, ließ entsprechend Leute raus und an dem Polizeiposten zu Fuß vorbeigehen. Außer Sichtweite nahm der Wagen die Fußgänger wieder auf. Seit 2004 sind die Kontrollen wesentlich strenger geworden. Die Wagen sind durch einen gelben Streifen als Matatus zu erkennen. Außen ist die maximale Beförderungsanzahl angegeben. Die Wagen sind oft im Besitz von Geschäftsleuten, die manchmal bis zu ein paar hundert Matatus unterhalten. Heute kosten innerstädtische Fahrten im Matatu in Nairobi zwischen 20 und 100 Kenia-Schilling, je nach Zielort und Tageszeit. So sind Fahrten in die Slums billiger und während der Hauptverkehrszeit eher teuer.


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