Mombasa

Mombasa
Mombasa
Die Tusks (Stoßzähne), ein markantes Wahrzeichen
Die Tusks (Stoßzähne), ein markantes Wahrzeichen
Basisdaten
Einwohner 799.727 Einw.
Postleitzahl 80100
Telefonvorwahl 040
Koordinaten 4° 3′ S, 39° 40′ O-4.0539.666666666667Koordinaten: 4° 3′ S, 39° 40′ O
Mombasa (Kenia)
Mombasa
Mombasa
Politik
Provinz Coast
Distrikt Mombasa
Division Mombasa Island

Mombasa ist mit 799.727 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) die zweitgrößte Stadt in Kenia und die wichtigste Hafenstadt Ostafrikas. Mombasa liegt auf Mombasa Island am Indischen Ozean.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Historische Karte (1888)
Allidina-Visram-Schule in Mombasa

Mombasa wurde im 11. Jahrhundert von Arabern gegründet und entwickelte sich rasch durch Elfenbein- und Sklavenhandel zu einer wichtigen ostafrikanischen Handelsmetropole. Vasco da Gama war 1498 einer der ersten Europäer, der in dieser Stadt eintraf.

Anfang des 16. Jahrhunderts bemächtigten sich die Portugiesen Mombasas. 1698 wurden sie von den Arabern aus Oman vertrieben. 1728 kehrten die Portugiesen nochmals zurück und erzwangen einen Stützpunkt im Fort Jesus, doch im Oktober 1729 wurden sie wieder vertrieben. Ein letzter Versuch der Rückeroberung wurde am 23. Januar 1730 gestartet. Eine Flotte von fünf Schiffen wurde unter dem Kommando von Luis Melo de Sampaio nach Mombasa geschickt, diese kehrte aber ohne einen Angriffsversuch wieder zurück nach Mosambik.[1] Aber auch die Omanen blieben nicht mehr lange. Schon 1741, als in Oman die Dynastie der Bû Sa‘îd (Said-Dynastie) an die Macht kam, erklärte sich Mombasa unter der lokalen Dynastie der Mazrui für unabhängig. Erst 1837 konnten die Bû Sa‘îd ihre Herrschaft über die Stadt nach mehreren gescheiterten Versuchen endgültig durchsetzen.

Seit 1856 gehörte Mombasa zum Sultanat Sansibar. 1887 verpachtete der Sultan die Küste des heutigen Kenia mit Mombasa an die Imperial British East Africa Company. Sie unterstand ab 1895 der Verwaltung des East Africa Protectorate, ab 1920 der Kronkolonie Kenia, blieb aber völkerrechtlich Teil des Sultanats, bis Kenia 1963 unabhängig wurde.

Von der Zeit der Besetzung durch die Portugiesen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Mombasa mit seinem Hafen ein wichtiges Zentrum für den Sklavenhandel. Jeden Samstag war Sklavenmarkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Mombasa ist ein bedeutendes Wirtschaftszentrum Kenias. Neben Kaffeehandel, Nahrungsmittel- und Chemieindustrie gibt es ein Stahl-, ein Aluminiumwalzwerk, eine Erdölraffinerie, ein Zementwerk. Mombasa ist wichtigster Hafen Ostafrikas, der auch von den Nachbarländern Tansania und Uganda für deren Im- und Exporthandel genutzt wird. Der Hafen wird gelegentlich von US-Kriegsschiffen angelaufen. Dauerte früher das Ent- und Beladen der Schiffe im Hafen durchschnittlich eine Woche, konnte die Liegezeit in jüngster Zeit auf drei Tage verkürzt werden, nachdem chinesische Firmen die Hafenanlagen modernisiert haben. Chinesische Unternehmen haben auch die Straße zwischen der mit der 500 Kilometer entfernten kenianischen Hauptstadt Nairobi und Mombasa, die zuvor in sehr schlechtem Zustand war, gratis ausgebaut. Dafür wurden ihnen im Hafen von Mombasa verschiedene Privilegien eingeräumt. Außerdem ist Mombasa mit Nairobi und Uganda durch eine Eisenbahnlinie verbunden und besitzt einen internationalen Flughafen (Moi International Airport).

Verkehr

Die Kenya Ferry Services betreibt mit fünf Schiffen, darunter die Kwale, zwei Fährlinien, die die Stadt mit dem Festland verbinden.

Tourismus

Der Tourismus spielt ebenfalls eine wirtschaftliche Rolle, hat jedoch in den letzten Jahren unter der instabilen politischen und sozialen Lage des Landes erheblich gelitten, unter anderem wegen Raubüberfällen auf Touristen.

Für weltweite Schlagzeilen sorgte Mombasa im November 2002, als ein Bombenanschlag das Hotel Paradise schwer zerstörte (15 Tote) und eine Boeing 757 der israelischen Fluggesellschaft Arkia mit 261 Passagieren nur knapp einem Raketenanschlag entkam. Einer der mutmaßlichen Täter war Saleh Ali Saleh Nabhan.[2]

2003 kam es zu Bränden in vier Hotels in Mombasa. Diese Hotels wurden noch 2003 wieder aufgebaut. In der Stadt stationierte Bundeswehr-Soldaten halfen teilweise beim Abtransport der Touristen.

Sehenswürdigkeiten

  • Fort-Jesus-Museum (16. Jahrhundert)
  • Mombasa-Altstadt
  • Großmarkt (Gewürze, Obst, Gemüse u.a.)
  • Tusks (Stoßzähne als Torbogen)
  • Haller Park

Literatur

Sachliteratur

  • James Kirkman: Fort Jesus, a Portuguese Fortress on the East African coast. Clarendon Press, Oxford 1974. ISBN 0-19-920035-1
  • Kai Kresse: Philosophising in Mombasa. Edinburgh University Press, Edinburgh 2007. ISBN 978-0-74-862786-8

Belletristik

Weblinks

 Commons: Mombasa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. António de Albuquerque Coelho (portugiesisch)
  2. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,648987,00.html

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