- Mathilde Battenberg
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Mathilde Battenberg (* 4. April 1878 in Alzey; † 13. August 1936 in Frankfurt am Main) war eine deutsche Malerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Caroline Luise Mathilde Elisabeth Battenberg war die älteste Tochter des Lehrers Friedrich Wilhelm Battenberg und seiner Frau Mathilde. Friedrich Battenberg wurde 1884 Pfarrer an der Frankfurter Peterskirche, die Familie zog deshalb nach Frankfurt und dort ab 1893 in die Jahnstraße 20. Ihre Schulzeit verbrachte Mathilde Battenberg, teils bei Verwandten lebend, in Straßburg im Institut Bon Pasteur. Ihren Jugendtraum verwirklichend, erhielt sie 1895-99 im Städel Unterricht – als eine der ersten Malschülerinnen bei Ottilie W. Roederstein. Battenberg beeindruckte an Roederstein auch, dass sie emanzipiert, ungewöhnlich für damals, mit einer Lebenspartnerin zusammenlebte. Battenberg lebte, nach ihren Studien in Frankfurt ansässig, mit ihrer Lebenspartnerin Elisabeth H. Winterhalter, ab 1912, nach dem Tode der Eltern, mit ihrem jüngeren Bruder Hans [1]zusammen.
Ihr Bruder Ugi Battenberg folgte ihrem Vorbild 1898. Mathilde Battenberg lernte, eingeführt durch Roederstein, das Kunstleben in Paris (Louvre) und Barbizon kennen und studierte ab 1899 an der Pariser Privatschule Académie Colarossi, die Schülerinnen zuließ. Charakteristisch für den dort von Charles Cottet, Lucien Simon und dem Norweger Johann Fredrik Thaulow erlernten Malstil war − in Absetzung vom vorherrschenden impressionistischen Geist –, dunkle Maltöne einzubetten, was in Battenbergs Portraits und deren dunklen Farbigkeit sichtbar wird. Battenberg öffnete sich (zeitlebens) freireligiösen Impulsen, eine Neigung, die, den Gepflogenheiten eines protestantischen Pfarrhauses zum Trotz, durch ihre Mutter mitbedingt und gefördert wurde. Battenberg unternahm Studienreisen nach Frankreich, Holland, Florenz und Berlin.
Ab 1906 verfügte sie über ein eigenes Atelier in der Frankfurter Hochstraße, zwei Jahre später eines im Städel. Sie stellte in Frankfurt, München und Metz aus, vorwiegend Portraits und Stillleben, gemeinsam mit weiteren Vertretern des Spätimpressionismus.
Nach dem Tode ihrer Eltern zog Battenberg 1912 zunächst nach Hofheim am Taunus um, im Jahr darauf wieder zurück nach Frankfurt (Sachsenhausen) und unternahm 1914 nach Frankreich eine ausgedehnte Reise (Bild: Provence Landschaft), die sie aufgrund der deutschen Kriegserklärung im August abbrechen musste. In der Wohnung von Bruder Ugi und Schwägerin lernte sie Max Beckmann kennen, mit denen sie gemeinsam in Frankfurt ausstellte. Im Vergleich zu früheren Portraits überrascht nun die intensive Farbigkeit und konturierte Pinselführung Battenbergs (Bildnis eines Afrikaners).
In der 20er-Jahren war Battenberg in Frankfurt als Portraitistin geschätzt und gefragt, ebenso für einen Kundenkreis in der Schweiz. Ab 1929 entstanden im neuen Städel-Atelier, das sie von Wilhelm Steinhausen bzw. seiner Tochter Marie Paquet-Steinhausen übernahm, weitere Werke, besonders Mädchenbildnisse (Kinderbildnis Maria Giese, 1929).
Mathilde Battenberg wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof bestattet (Gewann J 954).
Leistungen
Mathilde Battenberg war eine gefragte Frankfurter Portraitmalerin. Sie hat sich entgegen der für Frauen ihre Zeit zugewiesenen Themen und Rollen eine Existenz als Malerin aufgebaut, hat zu ihren Sujets gefunden und einen eigenen Malstil entwickelt. All dies geriet nach dem Tode Battenbergs in Vergessenheit; ihre Kunst wurde bis 2007 kaum mehr ausgestellt und wird seitdem erst wiederentdeckt.
Werke (Auswahl)
- Bildnis Ludwig Battenberg (1898)
- Selbstbildnis mit Barett (um 1900)
- Portrait Karl Weigert (1903/04) (Erster großer Portraitauftrag)
- Matrosenmutter (1906)
- Rosen, vor einem Fenster liegend (um 1910)
- Provence Landschaft (1914)
- Bildnis eines Afrikaners (1915)
- Drei Krüge mit Blumen (1919)
- Selbstbildnis (1928)
Literatur
- Hilke Peckmann: Die Malerin Mathilde Battenberg (1878-1936). In: Hg. v. 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse: Die Künstlerfamilie Battenberg. Schüler O. W. Roedersteins und Freunde Max Beckmanns. Frankfurt am Main 2007, S. 9-39. (Wissenschaftlicher Beitrag.)
Einzelnachweis
- ↑ Peckmann: Battenberg, S. 13.18.24.
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