Matsumoto Hideto

Matsumoto Hideto
Das Hide-Museum in Yokosuka im Oktober 2003

Hideto Matsumoto (jap. 松本 秀人 Matsumoto Hideto, 13. Dezember 1964 in Yokosuka, Präfektur Kanagawa, Japan; † 2. Mai 1998), meistens Hide genannt (meistens schrieb er sich mit kleinem „h“ also „hide“), war ein japanischer Visual Kei- und J-Rock-Musiker. Berühmt wurde er als Gitarrist der Band X Japan, später war er auch als Solokünstler erfolgreich. Hide gilt bis heute als einer der einflussreichsten Gitarristen der japanischen Rock-Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Hide begann seine musikalische Karriere bereits als Jugendlicher in der Band Yokosuka Saver Tiger, in der er sich als Gitarrist und Songwriter betätigte. Die Band wurde in ihrer Heimat Yokosuka recht populär, es folgten jedoch zahlreiche Mitgliederwechsel und so gab Hide seine musikalische Karriere zunächst auf, um im Salon seiner Großmutter den Friseursberuf zu erlernen. Er wurde jedoch 1987 von Yoshiki Hayashi angesprochen, der ihn einlud bei dessen Band X als Gitarrist einzusteigen. Hide folgte dieser Anfrage und war ein Jahrzehnt lang festes Mitglied der Band, die sich 1992 aus rechtlichen Gründen in X Japan umbenennen musste.

1994 veröffentlichte Hide sein erstes Soloalbum Hide Your Face, auf dem er alle Gitarren- und Bass-Parts selber einspielte sowie den Gesang übernahm. Für die darauf folgende Hide Our Psychommunity Tour gründete er die Support-Band Spread Beaver, die ihn nach der Veröffentlichung seines zweiten Albums Psyence 1996 auch auf seiner Psyence A Go Go Tour unterstützte.

1998 startete Hide ein internationales Musikprojekt mit den Musikern Paul Raven, Joe Castillo und Ray McVeigh, welches zur Gründung der Industrial-Band Zilch und zur Veröffentlichung des Albums 3, 2, 1 führte. Hide hoffte mit dieser Band auch in Nordamerika und Europa populär zu werden, doch dieses Vorhaben wurde durch seinen plötzlichen Tod zerstört.

Im selben Jahr wurden die Aufnahmen für sein neuestes Album Ja, Zoo begonnen. Doch noch während der Aufnahmen verstarb Hide und das Album wurde unter Verwendung von Probeaufnahmen und mit Hilfe von seinem Bruder Hiroshi fertiggestellt. Es folgte eine ausverkaufte Tournee, bei der seine ehemalige Support-Band Spread Beaver unter Verwendung von Videoaufnahmen früherer Konzerte auftraten. Dabei wurden sie von zahlreichen befreundeten Musikern wie J oder Sugizo, beides Mitglieder der Band Luna Sea, unterstützt.

Hides Tod

Hides Tod ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt, und es existieren die verschiedensten Gerüchte und Spekulationen, die von Selbstmord, einem Unfall bis hin zu einem fehlgeschlagenen Streich reichen.

Hide wurde am 2. Mai 1998 von einer Mitbewohnerin zu Bett gebracht, nachdem er am vorangegangen Abend Alkohol konsumiert hatte. Als sie eine Stunde später seinen Zustand überprüfen wollte, fand sie ihn mit einem Handtuch an einem Türknopf erhängt vor. Zu diesem Zeitpunkt war Hide noch am Leben, doch trotz der Bemühungen der Ärzte starb er noch in derselben Nacht im Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen.

Am 7. Mai wurde Hides Trauerfeier im buddhistischen Tempel Tsukiji Hongan-ji in Tsukiji, Tokio abgehalten. Die ehemaligen Bandmitglieder von X Japan spielten das Lied Forever Love und Yoshiki hielt eine sehr emotionale Rede, in der er Hide als einen Bruder bezeichnete und sein Unverständnis über Hides Tod ausdrückte. Insgesamt nahmen mehr als 70.000 Personen an der Zeremonie teil. Die Polizei musste Straßensperren errichten und Sondereinsatzkräfte aktivieren um die Situation zu überwachen. Bis heute kann man in der Haupthalle des Tempels ein Kondolenzbuch finden. Tragischerweise nahmen sich mehrere Fans auf Grund seines Todes ebenfalls das Leben.

In den Jahren nach seinem Tod gab es zahlreiche Tribut-Projekte für Hide und seine Musik. Bereits kurz nach seinem Ableben erschien das Album Spirits, auf dem Bands wie Glay, Luna Sea, Buck-Tick oder Oblivion Dust aber auch ehemalige Bandkollegen von X Japan Coverversionen von Hides Liedern einspielten. Außerdem wurde das Best-of-Album Psychommunity veröffentlicht, gefolgt von weiteren Zusammenstellungen mit Singles und Remix-Versionen. 2004 wurde das Album King of Psyborg Rockstar veröffentlicht, das Remixe, Live-Aufnahmen und ausschließlich von Hide gespielte Versionen von Liedern von X Japan enthielt.

Zwei Jahre nach Hides Tod, am 2. Mai 2000, eröffnete in Yokosuka das Hide-Museum, welches unter anderem von Japans Premierminister Junichirō Koizumi unterstützt wurde. Das Museum stellte viele persönliche Gegenstände aus und zeigte auch seine Gitarren, Kostüme und Musikvideos. Am 25. September 2005 musste das Museum aufgrund finanzieller Schwierigkeiten unter dem Protest zahlreicher Fans schließen.

Diskografie

Alle Alben und Singles, die Hide zusammen mit X Japan veröffentlichte, finden Sie hier.

Studioalben

  • Hide Your Face (1994)
  • Psyence (1996)
  • Ja, Zoo (1998)

Singles

  • Eyes Love You (1993)
  • 50% & 50% (1993)
  • Dice (1994)
  • Tell Me (1994)
  • Misery (1996)
  • Beauty & Stupid (1996)
  • Hi-Ho / Good Bye (1996)
  • Rocket Dive (1998)
  • Pink Spider (1998)
  • Ever Free (1998)
  • Hurry Go Round (1998)
  • Tell Me (2000)
  • In Motion (2002)

Compilation-Alben

  • Tune Up Remixes (1997)
  • Best Psychommunity (2000)
  • Hide Lemoned Compilation - Café le Psyence (2002)
  • Psy Clone - Hide Electronic Remixes (2002)
  • Hide Singles - Junk Story (2002)
  • King of Psybrog Rockstar (2004)
  • Psyence a Go Go (2008)
  • Hide Our Psychommunity (2008)

Filmografie

  • Tokyo Pop (1988)
  • Seth et Holth (1993)

Weblinks


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