Matthias Franz Chorinský von Ledska

Matthias Franz Chorinský von Ledska

Matthias Franz Chorinský von Ledska (auch: Matthias Franz von Chorynský; tschechisch: Matyáš František hrabě Chorinský z Ledské; * 4. Oktober 1720 in Pačlavice; † 30. Oktober 1786 in Gurein) war Weihbischof in Königgrätz, Weihbischof in Olmütz und Bischof von Brünn.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Werdegang

Seine Eltern waren Franz Karl von Chorinský, kaiserlicher Rat und Landrechtsbeisitzer in Mähren, und Maria Katharina Kotulinsky, Freiin von Kotulin und Krzischkowitz. Matthias Franz studierte in Olmütz, wo er am 5. April 1743 zum Priester geweiht und später zum Domkapitular berufen wurde. 1762 wurde er Dekan des Kollegiatkapitels St. Peter und Paul in Brünn. Nachdem der Königgrätzer Bischof Hermann Hannibal von Blümegen wegen Streitigkeiten mit seinem Domkapitel 1767 seinen ständigen Wohnsitz in Brünn nahm, ernannte er Matthias Franz Chorinský von Ledska 1769 zum Titularbischof von Samaria und zum Weihbischof in Königgrätz und zwei Jahre später zum Koadjutor. Nach dem Tod Blümegens wurde Chorinský 1774 dessen Nachfolger als Brünner Propst und 1776 Weihbischof des Olmützer Bischofs Maximilian von Hamilton.

Bischof von Brünn

Nach dem Tod Bischofs Hamilton wurde 1777 das übergroße Bistum Olmütz geteilt, gleichzeitig zum Erzbistum erhoben und als dessen Suffragan das Bistum Brünn errichtet. Als deren ersten Bischof nominierte Kaiserin Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als König(in) von Böhmen am 18. Mai 1777 Matthias Franz Chorinský von Ledska, den sie schon im Jahre 1761 zusammen mit seinen Brüdern in den Grafenstand erhoben hatte.

Das neue Bistum bestand aus 18 Dekanaten, denen 151 Pfarreien und 28 Filialkirchen unterstanden. Während der Amtszeit Chorinskýs wurde die Zahl der Dekanate verdoppelt, die Pfarreien auf 254 und die Filialkirchen auf 143 erhöht.

Wenig erfolgreich war Chorinský auf dem Gebiet der Priesterausbildung. Die Verlegung der Universität und des Priesterseminars 1778 von Olmütz an den Sitz der mährischen Landesregierung nach Brünn hatte Richtungskämpfe zwischen den konservativen Theologen, die vom Olmützer Erzbischof Colloredo und Chorinský unterstützt wurden, und den Reformkatholiken zur Folge. Obwohl sich die letzteren mit ihren Vorstellungen durchsetzen konnten und sich dadurch der Reformkatholizismus in Mähren stärker ausbreiten konnte als in den anderen österreichischen Gebieten, wurde 1782 die Universität wieder nach Olmütz zurückverlegt. Im Bistum Brünn wurden durch die Reformen acht Klöster aufgehoben, zahlreiche Kirchen profaniert und andere josephinische Maßnahmen durchgeführt.

Literatur

  • Aleš Zelenka, in Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648–1803. ISBN 3-428-06763-0, S. 62–63

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