- Matějček
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Zdeněk Matějček (* 16. August 1922 in Chlumec nad Cidlinou; † 26. Oktober 2004 in Prag) war ein tschechischer Kinderpsychologe und Forscher. Er gilt als Begründer der Tschechischen Kinderpsychologischen Schule und hat in wichtigen Langzeitstudien die Entwicklungsbedingungen von Kindern untersucht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1949- studierte Matejcek Philosophie und Literatur. Ursprünglich wollte er Lehrer werden, was aber vom damaligen kommunistische Regime nicht erlaubt wurde.
1951 erhielt er den Doktortitel in Philosophie.
Nach seiner Ausbildung begann er am Prager Institut für Sozialpädagogik zu arbeiten, das 1953 in Psychiatrische Kinderambulanz umbenannt wurde.
Erst 1994 – nach der Wende - wurde Zdenek Matejcek der Professorentitel verliehen. Er wirkte als Pädagoge an der Karls-Universität und arbeitete mit dem Prager Zentrum für Psychiatrie zusammen.
Werk
Bei seinen langfristigen Beobachtungen an Kindern befasste er sich mit der Frage nach den Grundbedingungen für ihre gesunde emotionale Entwicklung. Er untersuchte speziell Kinder, die – wie damals im Ostblock üblich – einen großen Teil des Tages in kollektiven Erziehungseinrichtungen verbrachten. Matejcek stellte bei diesen Kindern teilweise schwerwiegende psychische Fehlentwicklungen fest, die er auf eine fehlende Bindung an eine konstante Bezugsperson und einen Mangel an gefühlsmäßiger Zuwendung zurückführte. Seine Forschungsergebnisse stießen unter den herrschenden politischen Verhältnissen bei den Behörden auf wenig positives Echo. Da seine Forschungsresultate jedoch in Fachkreisen Beachtung fanden, zogen sie trotzdem unmittelbare Verbesserungen in den Betreuungskonzepten dieser tschechischen Einrichtungen nach sich.
Das Resultat dieser Forschungen publizierte er mit Josef Langmeier im Buch „Psychische Deprivation im Kindesalter – Kinder ohne Liebe“, das in verschiedene Sprachen übersetzt wurde und Eingang in die Fachwelt fand.
1963 entstand Matejceks preisgekrönter Film „Kinder ohne Liebe“. Er zeigte die Folgen der kollektiven Betreuung in Kindergärten und Wochenkrippen und machte diese auch im Westen und in der breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Auszeichnungen
- Der Film „Kinder ohne Liebe“ (Regie Kurt Goldberger) gewann am Filmfestival in Venedig drei Preise.
- 1996 wurde Matejcek von Präsident Václav Havel mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Literatur
- Josef Langmeier und Zdenek Matejcek, Psychische Deprivation im Kindesalter, Kinder ohne Liebe. Verlag Urban & Schwarzenberg, München 1977.
Weblinks
- Literatur von und über Zdeněk Matějček im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.radio.cz/de/artikel/59628
- "Kinder ohne Liebe", gekürzte deutsche Fassung auf DVD, 2008
Personendaten NAME Matějček, Zdeněk KURZBESCHREIBUNG tschechischer Kinderpsychologe GEBURTSDATUM 16. August 1922 GEBURTSORT Chlumec nad Cidlinou STERBEDATUM 26. Oktober 2004 STERBEORT Prag
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