- May-Grabmal
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Das Grabmal für Karl und Klara May steht an der nördlichen Quermauer des Friedhofs Radebeul-Ost, eines der beiden Radebeuler Hauptfriedhöfe.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Es handelt sich um ein 5 Meter hohes Grufthaus in Form eines griechischen Niketempels mit vier ionischen Säulen, das unter Denkmalschutz steht.[1] Der Entwurf stammt von dem mit den Mays befreundeten Radebeuler Architekten Paul Ziller, die Bauausführung übernahm die Firma Gebrüder Ziller. Das Grabmal als Familienbegräbnisstätte der Familien May und Plöhn entstand 1903, zwei Jahre nach dem Tod von Klara Mays erstem Mann Richard Plöhn.
Die Idee zum Grabmal entstand während Mays Orientreise 1899/1900, als im Juli 1900 auf dem Rückweg die Familien May und Plöhn Athen besuchten. Klara May führte dazu aus: „Ein in Athen lebender Architekt, ein Radebeuler Kind, Professor Ziller, hatte uns durch Griechenlands Schätze geführt. Begeistert griff er unseren Gedanken auf und führte ihn mit seinem Bruder, der ebenfalls ein Menschenalter in Athen gelebt hatte, in Radebeul aus. Dort steht nun die Nachbildung des Niketempels von der Akropolis in Athen“.[2]
Namen und Daten der dort Beigesetzten finden sich an den Innenseiten des Grabmals:
KARL MAY.GEB.D.25.FEBR.1842GEST.D.30.MAERZ 1912KLARA MAY.GEB.D.4.JULI 1864GEST.D.31.DEZ.1944Der Innenraum hat ein Glasdach, durch das eine marmorne Figurengruppe in einer halbrunden Nische im Hintergrund im Halbrelief beleuchtet wird. Selmar Werner benannte sein figuratives Marmorbild „Engel empfangen eine irdische Seele“. Unter dem Bild stehen die Worte:
SEI UNS GEGRÜSST! WIR, DEINE ERDENTATEN,ERWARTETEN DICH HIER AM HIMMELSTORDU BIST DIE ERNTE DEINER EIGNEN SAATENUND STEIGST MIT UNS NUN ZU DIR SELBST EMPORIn der Mitte des Raumes liegt eine Grabplatte mit Palmettenfries.
Dem Tempel gegenüber stehen zwei von Löwengreifen flankierte Ruhebänke von Sascha Schneider.
Literatur
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Hans-Dieter Steinmetz: Karl Mays Grabmal in Radebeul. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1995, S. 12ff (Online-version)
- Verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
- insbesondere der Beitrag Kunst im öffentlichen Raum II. Grabmale, von G. Täubert und H.-G. Staudte, ebd., 2005.
Weblinks
- Richtfest am May-Grabmal. Links unten auf dem Foto steht Paul Ziller, mit dem Mantel auf dem Arm.
- Das Mausoleum vor 1909
- May-Grabmal auf dem Hauptfriedhof Radebeul-Ost mit einem Lageplan (um 90° gedreht)
- Eintrag im Karl-May-Wiki
- Ansprache anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für Richard Plöhn und Wilhelmine Beibler am Grabmal Karl Mays am 22. Mai 1998 auf dem Friedhof in Radebeul (zum Zweck, Aussehen und Werden des Grabmals)
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 23, abgerufen am 28. Januar 2009 (PDF).
- ↑ Klara May: Unter dem Hakenkreuz um die Welt (Reihentitel). In: Der Freiheitskampf. Amtliche Tageszeitung der NSDAP. Gau Sachsen, Dresden. 4. Jg., Nr. 48 (18. Februar 1934)
51.09853055555613.667488888889Koordinaten: 51° 5′ 55″ N, 13° 40′ 3″ OKategorien:- Denkmal (Radebeul)
- Kulturdenkmal in Radebeul
- Karl May
- Gebrüder Ziller
- Paul Ziller (Architekt)
- Grabmal
- Erbaut in den 1900er Jahren
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