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Meerfenchel Meerfenchel (Crithmum maritimum)
Systematik Asteriden Euasteriden II Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales) Familie: Doldenblütler (Apiaceae) Gattung: Crithmum Art: Meerfenchel Wissenschaftlicher Name Crithmum maritimum L. Der Meerfenchel (Crithmum maritimum), deutsch auch: Bazillenkraut genannt, ist eine Küstenpflanze, die an felsigen Küsten im Einflussbereich der Gischt wächst. Sie ist seit der Antike bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Meerfenchel kommt an den Küsten des Schwarzen Meeres, des Mittelmeeres sowie des Ostatlantiks von den Kanarischen Inseln und Madeira nordwärts bis nach Nordirland und Schottland vor. (dort heißt er Samphire oder Rock Samphire - daher hat Samphire Hoe in der Nähe von Dover seinen Namen).
Das von Juni bis in den Herbst blühende Gewächs aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ähnelt wildem Fenchel, daher kommt der Name Meerfenchel. Das Kraut hat ein- bis zweifach gefiederte, blaugrüne, fleischige, sukkulente Blätter, die bis zu sieben Zentimeter lang werden können.
Geschichte
Scharen von Frauen gingen schon im 15. und 16. Jahrhundert mit Körben an den felsigen Stränden des Mittelmeers entlang und zupften dieses Kraut ab. Anschließend wurden die Blätter durch Einlegen für viele Monate haltbar gemacht, damit sie auf den Schiffen im Proviant der Seeleute mitgeführt werden konnten. Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts und der vorbeugenden Wirkung gegen Skorbut war sie ein Bestandteil jedes Seesackes und bereiste die Weiten der Weltmeere.
Die ersten Angaben findet man in französischen Arzneibüchern von 1837.
Heutzutage findet sich Meerfenchelpulver im Angebot von Bioläden, Reformhäusern und Kräuterständen der Wochenmärkte. In Pulverform verliert Meerfenchel jedoch sein typisches Aroma.
Verarbeitung und Anwendung
Was auf den ersten Blick wie unscheinbares Gras aussieht und in Mallorqui fonoll marí genannt wird, ist noch immer eine aromatische Beilage zur mallorquinischen Küche.
Nach dem Abpflücken werden sie gewaschen und einen Monat in mildem Weinessig vinagre eingelegt, bis die schwach würzig schmeckenden Blätter vielen Gerichten erst den letzten Pfiff geben. Mariniert schmeckt der Meerfenchel zu typischen Reisgerichten wie dem arròs brut oder zu pa amb oli (Brot mit Olivenöl und Tomaten). Aber auch als eingelegtes Sauergemüse ist fonoll marí sehr beliebt und macht den berühmten mallorquinischen Kapern Konkurrenz.
Siehe auch: Mallorquinische Küche
Literatur
- LLORENS et al.: Catàleg de la Flora de Balears (Katalog Flora der Balearen-Inseln). 1997 (Ausgabe nur in katalanischer Sprache)
Weblinks
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