- Meißel
-
Der Meißel ist ein Werkzeug, das zum Trennen oder Bearbeiten unterschiedlicher Stoffe (im Wesentlichen Stein, Metall oder auch Knochen) verwendet wird. Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug aus Stahl, das eine gehärtete keilartige Schneide sowie eine ungehärtete Schlagfläche aufweist.
Meißel werden mit Hilfe eines Hammers dazu eingesetzt, um Bearbeitungsgegenstände zu teilen oder von diesen Teile abzutrennen. Zu den gängigen Typen, die in verschiedenen Größen und Ausführungen existieren, gehören Flachmeißel, Spitzmeißel, Fugenmeißel, Fliesenmeißel, Maurermeißel, Nutenmeißel, Aushaumeißel, Trennstemmer und Kreuzmeißel. Sonderformen sind das Scharrier-, Bossier-, Schlag-, Zahn- und Sprengeisen usw. (Meißel werden von Steinmetzen als Eisen bezeichnet). Zum Hammer sagen die Steinmetze Fäustel. Fäustel und Eisen sowie weitere von Hand geführte metallene Werkzeuge werden von den Stein-Fachleuten als Geschirr bezeichnet und gehören zur Grundausrüstung bei der Steinbearbeitung.
Daneben gibt es auch motorgetriebene Meißel an Abbruchhämmern, Drucklufthämmern, Abbauhämmern und Bohrhämmern. Meißel werden in der Metallbearbeitung, der Steinbearbeitung von Steinmetzen, aber auch in der Medizin zur Durchtrennung von Knochen (Osteotomie/Stomatologie) eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Spezielle Meißel
Spezielle Eisen (Meißel) der Steinmetzen und Steinbildhauer
- Zahneisen
- Schlageisen
- Scharriereisen
- Beizeisen
- Spitzeisen
- Sprengeisen
- Bildhauereisen
- Hundezahn
- Kehleisen
- Bossiereisen
Meißel der Metallbearbeitung
- Flachmeißel
- Kreuzmeißel
- Nutenmeißel
- Trennstemmer
- Aushaumeißel
Fräsmeißel
Im Straßenbau werden an Kaltfräsen rotierende Walzen eingesetzt, die mit Fräsmeißeln bestückt sind. Diese haben die Form eines Kreisels und sind auswechselbar.
Bohrmeißel
In der Tiefbohrtechnik - zumeist zum Zweck der Erschließung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten - werden als Meißel bezeichnete Bohrköpfe verwendet. Die zu diesem Zweck verbreitetste Form stellt der Rollenmeißel dar, bei dem gezähnte Kegelräder bei Drehung des Meißels das zu durchbohrende Gestein zerkleinern. Für Bodenprobenentnahmen sind spezielle Hohlmeißel üblich, siehe Pürckhauer-Bohrstock.
Meißel (Archäologie)
Meißel sind lange, schmale Arbeitsmittel, die der Zerspanung dienten. Der Querschnitt kann rechteckig, rund oder quadratisch sein. Die Schneide ist in der Breite etwa gleich groß wie die Dicke, die Länge liegt bei etwa 15 cm. Der Meißel ist ein formveränderndes Werkzeug, auf das mit einem anderen Gerät geschlagen wird. Als Schlegel eigneten sich z.B. Hölzer und Schlagsteine. Der Meißel lässt sich mit dosierten Schlägen in ein Material eintreiben. (z.B. beim Spalten von Fischbein, Knochen oder Geweih). Der Hohlmeißel ist zur Schneide konkav (nach innen) gewölbt und dient der Aushöhlung.
Vorzeitliche Meißel bestehen aus Feuerstein, Gestein, Geweih oder Knochen. Sie wurden vor allem in der Levallois- und der Abschlagtechnik eingesetzt. Sie sind seit dem ausgehenden Paläolithikum bekannt, fanden ihre größte Verbreitung als Schmal- oder Hohlmeißel im Neolithikum. Der älteste geschliffene Knochenmeißel stammt aus Přezletice in Tschechien und ist etwa 700000 Jahre alt.
Siehe auch
Wiktionary: Meißel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Meißel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWeblinks
Wikimedia Foundation.