- Arbeiterdichtung
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Arbeiterliteratur (auch: Arbeiterdichtung) ist ein Sammelbegriff für literarische Werke von Arbeitern, in denen sie sich mit ihren eigenen Lebensbedingungen auseinandersetzen. Im weiteren Sinne ist damit auch jede Literatur über die Situation der Arbeiter gemeint, unabhängig von der sozialen Herkunft des Autors.
Entstehung
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Autoren, sich mit dem Aufkommen der Sozialen Frage auch mit den Lebensumständen des Arbeitermilieus zu beschäftigen. Die Schriftsteller, die großteils selbst aus dem Bürgertum stammten, riefen in ihren Werken zur sozialen Gerechtigkeit auf. Bedeutende Vertreter dieser Arbeiterliteratur sind u.a. die Lyriker Heinrich Heine, Georg Herwegh und Ferdinand Freiligrath. Auch im Naturalismus (Gerhart Hauptmann) und im Expressionismus (Ernst Toller) nahmen sich Autoren der Thematik an. Nach dem 2. Weltkrieg verarbeiteten die Gruppe 61 oder der Bitterfelder Weg die Probleme der modernen Industriegesellschaft.
Vertreter des Arbeitermilieus selbst begannen Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung und dem Aufkommen der Arbeiterbewegung Stoffe und Themen des Arbeitermilieu literarisch zu verarbeiten. Diese Arbeiterdichtung erlebte ihren Höhepunkt nach dem 1. Weltkrieg und im Expressionismus. In der politisch motivierten Arbeiterliteratur versuchen die Autoren, dem Arbeiterstand zum klassenbewussten Denken zu bewegen und zu geistiger und politischer Selbstbestimmung zu motivieren. Seit dem 2. Weltkrieg ist die Literatur der Arbeiter unpathetischer und wird selten als solche etikettiert.
Autoren des Arbeitermilieus
- Alfons Petzold
- Heinrich Lersch
- Carl Wüsthoff (1902-1992)
Siehe auch
- Proletarische Literatur in Japan
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