Meligalas

Meligalas
Stadtgemeinde Meligalas
(1997–2010)

Δήμος Μελιγαλά
Meligalas (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Peloponnes
Präfektur: Messenien
Geographische Koordinaten: 37° 14′ N, 21° 58′ O37.22521.968055555556Koordinaten: 37° 14′ N, 21° 58′ O
Höhe ü. d. M.: 95 m
Stadtzentrum
Fläche: 78,193 km²
Einwohner: 4.040 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 51,7 Ew./km²
Gemeindelogo:
Gemeindelogo von Stadtgemeinde Meligalas(1997–2010)}}}
Sitz: Meligalas
LAU-1-Code-Nr.: 172100
Gemeindegliederung: 10 Gemeindebezirke
Website: www.meligala.gr
Lage in der ehem. Präfektur Messenien
Bild:Dimos Meligala.png

f9

Meligalas (griechisch Μελιγαλάς (m. sg.)) ist eine Kleinstadt in Messenien auf der Halbinsel Peloponnes in Griechenland, deren Name durch ein Gemetzel im September 1944 in die Geschichte eingegangen ist.

Bis 2010 bildete Meligalas auch eine selbständige Gemeinde – ab 1997 nach Eingemeindungen als Stadtgemeinde (dimos). Diese Gemeinde wurde zum 1. Januar 2011 nach Ichalia eingemeindet, in der Meligalas seither einen Gemeindebezirk und den Verwaltungssitz bildet.

Die Gemeinde liegt in der nördlichen Ebene des Flusses Pamisos, der in südlicher Richtung dem Messenischen Golf zufließt. Nach Osten und Westen steig das Gelände hügelig an, die Dörfer im Westen der Gemeinde liegen teilweise auf über 300 m Höhe. Die angrenzenden Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden) Andania, Ichalia, Arfara, Ithomi und Dorio.

Die Kleinstadt Meligalas

Die Kleinstadt Meligalas wurde von einem byzantinischen Heerführer gleichen Namens im 11. Jahrhundert gegründet. Um 1700 findet sich der Name unter venezianischer Herrschaft als Meli-Gala, kurze Zeit später als Meligala; erst nach der Gründung des Staates Griechenland findet sich (1836) erstmals die maskuline Nominativform Meligalas, die irrtümlich den Neutrum Singular Meligala (griech. το Μελιγαλά) ersetzte. Schon im Mittelalter war der Ort ein wichtiger Marktort der fruchtbaren oberen messenischen Ebene, eine Rolle, die er auch unter fränkischer, türkischer und venezianischer Herrschaft stets innehatte.

Bekannt wurde der Ort durch ein Ereignis während des Zweiten Weltkriegs: Nachdem am 10. September 1944 das nahe gelegene Kalamata befreit worden war, zogen die Deutschen ab und ließen ihre griechischen Hilfskräfte und Kollaborateure schutzlos zurück. Die Soldaten der (linken) griechischen Volksbefreiungsarmee (EAM) unter Aris Velouchiotis ließen von der Verfolgung der Deutschen ab und trieben die Kollaborateure bei Meligalas zusammen. Nach dreitägigem Kampf nahmen sie sie gefangen und töteten alle nach einem summarischen Verfahren. Über die Anzahl der Ermordeten gehen die Zahlen je nach politischem Standpunkt des Betrachters auseinander. Nach einer Darstellung von 2010[2] wird die Zahl der Toten mit bis zu 1800 angegegben.

Während der Besatzung hatten die Deutschen in der Gegend von Kalamata etwa 1.500 Menschen getötet und Tausende von Häusern niedergebrannt.[3] [4]

Gliederung des heutigen Gemeindebezirks

(Die Einwohnerzahlen in Klammern beziehen sich auf Daten aus der Volkszählung 2001.)

  • Ortschaft Meligalas
    • Meligalas (1.426)
  • Ortschaft Anthousa
    • Anthousa (Ανθούσα, 153)
  • Ortschaft Zevgolatio
    • Zevgolatio (Ζευγολατείον, 466)
  • Ortschaft Magoula
    • Magoula (Μαγούλα, 139)
  • Ortschaft Mila (82)
    • Mila (Μίλα, 71)
    • Kastro (Κάστρο, 11)
  • Ortschaft Neochori Ithomis (321)
    • Neochori (Νεοχώρι, 289)
    • Krondires (Κροντηρές, 32)
  • Ortschaft Polichni
    • Polichni (Πολίχνη, 198)
  • Ortschaft Skala (527)
    • Skala (Σκάλα, 298)
    • Stathmos (Σταθμός, 229)
  • Ortschaft Stenyklaros
    • Stenyklaros (Στενύκλαρος, 78)
  • Ortschaft Tsoukaleika
    • Tsoukaleika (Τσουκαλαίικα, 315)

Einzelnachweise

  1. Angaben des griechischen Innenministeriums (ypes.gr)
  2. John S. Koliopoulos & Thanos M. Veremis: Modern Greece. A History since 1821. Wiley-Blackwell, 1995, S. 114.
  3. Στέφανος Γ. Ψιμένος: Ανεξερεύνετη Πελοπόννησος. Εκδόσεις ROAD, Athen 1998, ISBN 960-8481-09-0, S. 776–777.
  4. Mark Mazower: Inside Hitler’s Greece. The Experience of Occupation, 1941–1944. Yale University Press, New Haven/London 1995, S. 358.

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