- Mende (Volk)
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Die Mende sind ein westafrikanisches Volk von ungefähr 700.000 Menschen. Sie sprechen die Sprache Mende und leben hauptsächlich in Sierra Leone, Liberia und Guinea. Ihre kulturellen und sprachlichen Traditionen legen die Vermutung nahe, dass sie zwischen dem 2. und dem 16. Jahrhundert aus dem Westsudan dorthin migrierten und mit einem Teil der größeren Mande-Ethnie verwandt sind.
Die Mende bauen Reis und andere Getreidearten an und praktizieren dabei bodenschonende Fruchtfolge. Die Oberschicht der Gesellschaft stammt größtenteils von den Mane ab, den Soldaten des Songhaireiches.
Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den ansässigen Völkern führten im 19. Jahrhundert dazu, dass viele Mende in die Sklaverei verkauft wurden. Bekannt wurde der Mende Sengbe Pieh als Anführer des Sklavenaufstandes auf dem Schiff La Amistad.
Das Leiden dieses Volkes setzte sich auch im 20. Jahrhundert fort, sowohl im Liberianischen Bürgerkrieg als auch im Bürgerkrieg in Sierra Leone verloren Tausende Mende Besitz, Gesundheit oder das Leben.
Quellen
- Fage, John D. History of Africa. Routledge; 4th edition (2001).
- Olson, James S. The Peoples of Africa: An Ethnohistorical Dictionary (1996).
- National Institute of Industrial Psychology (Great Britain). Occupational Psychology (1973).
Literatur
- Donald Cosentino: Musa Wo: Precognition of Civil Violence in Mende Oral Narrative Tradition. In: Representations of violence: art about the Sierra Leone Civil War. University of Wisconsin Press, Madison (WI) 2003, ISBN 0-615-12818-1, S. 11-15. (Volltext als Digitalisat)
Kategorien:- Ethnie in Sierra Leone
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