- Michael Florent van Langren
-
Michael Florent van Langren, genannt Langrenus, (* 1598 vermutlich in Amsterdam; † 1675 in Brüssel) war ein belgischer Mathematiker, Astronom, Ingenieur und Cosmograph.
Er wurde als Sohn des niederländischen Kartographen Arnold van Langren geboren. Seine Familie wanderte aus religiösen Gründen nach Belgien aus. Er hat keine universitäre Ausbildung durchlaufen. Trotzdem wurde er königlicher Cosmograph und Mathematiker am spanischen Hof.
1645 veröffentlichte er die erste gedruckte Mondkarte, das Plenilunium, auf der die sichtbaren Objekte mit Namen versehen waren. Außerdem verwendete er für die dunklen Flecken die Bezeichnung Mare oder Oceanus.
Auf dem Mond ist der Krater Langrenus nach ihm benannt.
Er beobachtete den Kometen von 1652 und veröffentlichte seine Beobachtungen. Als Kartograph stellte er einige Karten vom Gebiet der Spanischen Niederlanden her.
Am häufigsten war als Ingenieur aktiv. Er bereitete Pläne für Häfen in Dünkirchen und in Ostende vor. Er entwickelte eine Plan für die Reinigung der Kanäle von Antwerpen und Maßnahmen um Brüssel von Überflutung zu schützen. Auch plante er Kanäle, zwischen Brüssel und anderen Teilen der Spanischen Niederlande. Als Ingenieur im Dienste der Armee arbeitete er an den Befestigungsanlagen von Brüssel und entwarf eine dreiläufige Kanone. Nur wenige seiner Entwürfe wurden allerdings verwirklicht.
Langren gilt als einer der ersten Informationswissenschaftler. Im Jahre 1644 präsentierte er am spanischen Hof dem König wohl die erste statistische Grafik. Diese Grafik zeigte die Entfernungen von verschiedenen Städten zwischen Nullmeridian (welcher damals durch Toledo verlief) und Rom.
Literatur
- Krogt, Peter van der: Das «Plenilunium» des Michael Florent van Langren. Die erste Mondkarte mit Namenseinträgen. In: Cartographica Helvetica Heft 11 (1995) S. 44–49 Volltext
Kategorien:- Mann
- Belgier
- Astronom der Neuzeit
- Informationswissenschaftler
- Mathematiker (17. Jahrhundert)
- Kartograf (17. Jahrhundert)
- Geboren 1598
- Gestorben 1675
Wikimedia Foundation.