- Dünkirchen
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Dunkerque Region Nord-Pas-de-Calais Département Nord Arrondissement Dunkerque Kanton Hauptort von 2 Kantonen Koordinaten 51° 2′ N, 2° 23′ O51.0383333333332.37754Koordinaten: 51° 2′ N, 2° 23′ O Höhe 0 bis 17 m Fläche 37,34 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
69.274 Einwohner
1.855 Einw./km²Postleitzahl 59140, 59240, 59640 INSEE-Code 59183 Website www.ville-dunkerque.fr Lage von Dünkirchen im Arrondissement Dünkirchen Dunkerque [dœ̃kɛʀk] od. [dɛ̃kɛʀk] (deutsch Dünkirchen, niederländisch Duinkerke, englisch Dunkirk) ist eine französische Hafenstadt an der südlichen Nordseeküste im Département Nord im historischen westflämischen Sprachgebiet Französisch-Flanderns. Die rund 10 km westlich der Grenze zu Belgien liegende Stadt zählt mehr als 70.000 Einwohner (ca. 200.000 mit den Vorstädten), lebt vom Hafen und großen Industrieansiedlungen und beherbergt eine Universität mit ca. 10.000 Studenten.
Historische Bedeutung erlangte Dunkerque schon in der Zeit des Königs Ludwig XIV. und dessen Festungsbaumeisters Sébastien Le Prestre de Vauban, sowie des in dieser Stadt geborenen Korsars Jean Bart. Mittlerweile erinnert der Ortsname an eine der wichtigsten Episoden des Zweiten Weltkrieges. 1940 wurden hier die British Expeditionary Force (Britisches Expeditionskorps, BEF) und Teile der geschlagenen französischen Armee von den Deutschen eingekesselt. (Siehe Schlacht von Dünkirchen)
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dunkerque im 7. Jahrhundert als Fischersiedlung. Dank seiner strategisch günstigen Lage am Eingang zum Ärmelkanal entwickelte sich der Ort rasch: 960 wurde eine Stadtmauer, 1233 das erste Rathaus errichtet. Ein wichtiger Wirtschaftszweig Dünkirchens war über Jahrhunderte der Heringsfang und später der Kabeljaufang vor Island.
Andererseits weckte die Lage der Stadt seit jeher Begehrlichkeiten. Im Laufe ihrer Geschichte gehörten die „dütsch”-sprachigen (niederfränkische bzw. niederländische Mundart des Niederdeutschen) Bewohner abwechselnd zu Flandern, Burgund, den spanischen und den österreichischen Niederlanden, zu England und seit dem 17. Oktober 1662 zu Frankreich. Von da ab wurde die Stadt mit starken Festungswerken umgeben. Im 17. und 18. Jahrhundert war Dünkirchen ein Stützpunkt der französischen Korsaren. Im 19. Jahrhundert stieg die Stadt zum drittgrößten Hafen Frankreichs auf.
Bereits im Ersten Weltkrieg war die Stadt Ziel deutscher Bombardements und Offensiven, wie der Ersten Flandernschlacht.
Im Zweiten Weltkrieg im Frühjahr 1940 wurde Dünkirchen bei den Kämpfen zwischen der deutschen und der eingekesselten britischen Armee in der Schlacht um Dünkirchen weitgehend zerstört. In der Operation Dynamo schaffte es die britische Marine, den größten Teil der Truppen nach Großbritannien zu retten. Nach der Invasion der Alliierten 1944 wurde Dünkirchen von der Wehrmacht zur Atlantikfestung erklärt, bis zum Kriegsende verteidigt und erst am 9. Mai 1945 von den Alliierten befreit.
Sehenswürdigkeiten
- Die Tour du Leughenaer, (nach dem flämischen Wort für Lügner, Turm des Lügners) stammt aus dem 15. Jahrhundert.
- Die Kapelle Notre-Dame-des-Dunes wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
- Die Eglise Saint-Eloi (niederländ. Sint-Eligiuskerk) ist eine fünfschiffige Hallenkirche aus dem 16. Jahrhundert, ihre neugotische Fassade stammt aus dem späten 19. Jahrhundert.
- Der Belfried wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
- Das Rathausgebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.
- Die Porte de la Marine ist eines der Tore der ehemaligen von Vauban erbauten Stadtbefestigung.
- Die Statue des Korsaren Jean Bart ist ein Werk des Bildhauers David d'Angers aus dem 19. Jahrhundert.
- Im Mémorial du Souvenir erfährt man viele Details über den Rückzug der britischen und französischen Truppen im Jahr 1940.
- Das Museum Lieu d´Art et Action Contemporaine (LAAC) liegt eingebettet in einem Skulpturenpark und beherbergt eine Sammlung zeitgenössischer Kunst.
Sport
Seit 1955 findet jeweils anfangs Mai ein bedeutendes Radrennen statt, die Vier Tage von Dünkirchen.
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Jean Bart, Korsar aus Flandern in den Diensten Königs Ludwig des XIV.
- Michiel de Swaen, flämischer Schriftsteller
- Henri Tresca, Mechanikprofessor, der als Ingenieur am Eiffelturm mitarbeitete
- Bruno Metsu, Fußballtrainer (u.a. Nationalmannschaften von Senegal, Guinea, VAE, Katar)
Sonstiges
Als das Meter noch auf die Maße der Erde zurückgeführt wurde, basierte es auf der Distanz zwischen Dünkirchen und Perpignan. Dies ist annähernd die längste Nord-Süd-Ausdehnung Frankreichs.
Weblinks
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