- Michael Gazzaniga
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Michael Gazzaniga (* 12. Dezember 1939) ist ein US-amerikanischer Neurowissenschaftler. Er war bis 2006 Professor am Dartmouth College, wo er Direktor des Zentrums für kognitive Neurowissenschaft war. 2006 verließ er Dartmouth, um eine Professur an der University of California, Santa Barbara zu übernehmen. Hier leitet er nun das SAGE Zentrum für Neurowissenschaften.
1961 schloss Gazzaniga sein Studium am Dartmouth College ab. Ein Jahr später erwarb er am California Institute of Technology den Grad eines Doktors der Philosophie (Ph. D.) in Psychobiologie. Dort arbeitete er unter Anleitung Roger Sperrys, wobei seine Hauptverantwortlichkeit darin lag, Untersuchungen über die Vorgänge in den beiden menschlichen Gehirnhälften ("split-brain research") zu initiieren. In Folge dessen gelangen ihm wichtige Fortschritte im Verständnis der funktionalen Lateralisierung des Gehirns und hinsichtlich der Art und Weise, wie die beiden Gehirnhälften miteinander kommunizieren.
Michael Gazzanigas zahlreiche Publikationen schließen viele auch für Laien verständliche Bücher mit ein, darunter Das erkennende Gehirn. Entdeckungen in den Netzwerken des Geistes sowie weitere Titel, die bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt worden sind. Es sind gerade diese Bücher, die, zusammen mit Gazzanigas Auftritten im amerikanischen Fernsehen ("The Brain and The Mind"), Informationen über die Gehirnfunktion einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben. Vor kurzem veröffentlichte er The Cognitive Neurosciences III, ein Werk, das die Arbeit von beinahe 200 Wissenschaftlern in 94 Kapiteln enthält und als Grundlagenwerk auf diesem Wissenschaftsgebiet angesehen wird.
Gazzaniga ist auch für seine Lehre und Mentorentätigkeit bekannt. So startete er nicht nur die Zentren für kognitive Neurowissenschaft an der University of California, Davis, dessen Direktor er von 1992-1996 war, und am Dartmouth College. Er begleitet auch die Arbeit vieler Nachwuchswissenschaftler und gründete das Journal of Cognitive Neuroscience, als dessen Herausgeber er sich betätigt.
Von 1973 bis 1978 war er Professor für Psychologie an der State University of New York at Stony Brook, von 1977 bis 1988 Direktor der Division of Cognitive Neuroscience an der Cornell University.
Ab 1982 ist er Präsident des Cognitive Neuroscience Institutes und er wurde 1993 Gründer der Cognitive Neuroscience Society.
Er ist vielgefragter Redner und hat bereits vor der angesehenen Royal Institution of Great Britain gesprochen, wo er die berühmten Freitagabend-Vorträge präsentierte, die von Michael Faraday eröffnet worden waren. Michael Gazzaniga ist außerdem Mitglied des President's Council on Bioethics. Gazzaniga hat bedeutende Beiträge zur Entwicklung der Neuroethik geleistet.
Schriften
- Michael Gazzaniga, Das erkennende Gehirn. Entdeckungen in den Netzwerken des Geistes, Junfermann 1988, ISBN 3-87387-290-0
- Gazzaniga, M.S., Ivry, R., & Mangun, G.R.: Cognitive Neuroscience: The Biology of the Mind. W.W. Norton, 2008. 3rd Edition
- Michael Gazzaniga: The ethical brain, New York: Dana Press, 2005, ISBN 1-932594-01-9
- Michael S. Gazzaniga, Wann ist der Mensch ein Mensch?, Antworten der Neurowissenschaft auf ethische Fragen, Patmos Verlag 07/2007, ISBN 978-3-491-36008-2
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