Michael Lerpscher

Michael Lerpscher

Michael Lerpscher (* 5. November 1905 in Wilhams (Allgäu); † 5. September 1940 in Zuchthaus Brandenburg) war ein religiös motivierter Kriegsdienstverweigerer. Er wurde 1940 hingerichtet. Michael Lerpscher war Laienbruder der Christkönigsgesellschaft, die von Max Josef Metzger gegründet worden war. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts nahm Lerpscher als Märtyrer auf.

Würdigung

Im August 1987 wurde in seiner Heimatgemeinde Missen-Wilhams eine Gedenktafel für den "Märtyrer der Gewissenstreue und Gewaltlosigkeit" enthüllt. Es wird dieser Spruch aus der Offenbarung des Johannes zitiert: „Soll einer ins Gefängnis - gehe er ins Gefängnis. Soll einer mit dem Schwert getötet werden - werde er mit dem Schwert getötet. Hier ist es: Das Ausharren und das Glauben der Heiligen.“

Zum 50. Jahrestag der Hinrichtung wurde in Graz-Andritz eine Gedenktafel für Michael Lerpscher und seinen Mitbruder Joseph Ruf (Bruder Maurus) enthüllt: „Laienbrüder der Christkönigsgesellschaft - Märtyrer für den Frieden Christi“. Auf der Grazer Gedenktafel wird dieser Spruch aus dem Evangelium nach Matthäus zitiert: „Habt keine Angst vor denen, die den Leib töten, das Leben aber nicht töten können. Habt vielmehr Angst vor dem, der Leben und Leib in der Hölle zugrunde richten kann.“

Durch Bescheid der Staatsanwaltschaft Berlin vom 22. Oktober 2010 wurde das nationalsozialistische Unrechtsurteil des II. Senates des Reichskriegsgerichts in Wien vom 2. August 1940 – Aktenzeichen 179 / 40 – gegen Michael Lerpscher wegen Zersetzung der Wehrkraft durch §§ 1, 2 Ziff. 3 NS- AufhG aufgehoben.

Siehe auch → Kriegsdienstverweigerung in Deutschland#Zeit des Nationalsozialismus.

Literatur

  • Ernst T. Mader / Jakob Knab, Das Lächeln des Esels. Das Leben und die Hinrichtung des Allgäuer Bauernsohnes Michael Lerpscher (1905 - 1940). Blöcktach (Verlag an der Säge) 1987 ISBN 3-923710100

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