Michael Maurer

Michael Maurer

Michael Maurer (* 1905; † 1980) war ein Baumchirurg. Er gilt als der Begründer der Baumpflege in Deutschland und leitete eine Baumpflegefirma.

Ab 1935 brachte er die in den Vereinigten Staaten gesammelten neuen Erkenntnisse als Erster in Deutschland ein. Aufgrund seiner gesammelten Erfahrungen wurden in den folgenden Jahrzehnten Baumpflegemaßnahmen nach seinen Methoden ausgeführt, die das Überleben des betroffenen Baumveteranen sichern sollten. Wichtig war eine frühzeitige Behandlung der Schäden und die Unterstützung der natürlichen Wuchsform. Die meisten seiner in den 1940er Jahren vorgenommenen Pflegemaßnahmen gelten heute jedoch nicht mehr als zeitgemäß.[1] Maurer verschloss Höhlungen im Stamm oder in den Ästen durch exakt sitzende Scheinplomben aus Mauersteinen, Beton, Asphalt oder Zement.[1] Diese Verfüllungen machten allerdings die durch den Wind verursachten Bewegungen des Baumes nicht mit, verursachten einen Gegendruck und sprengten den Baum von innen. Zwischen der Füllung und dem Holz konnten sich schädliche Pilze und Parasiten niederlassen.[2] Maurer entfernte deswegen später wieder die Scheinplomben.

Maurer sanierte ab 1935 zahlreiche Naturdenkmäler in Deutschland, 1958 die Dicke Eiche bei Airlenbach, 1965 die Femeiche bei Erle, 1969 die Wolframslinde, 1976 die Linde in Schenklengsfeld und die Kasberger Linde sowie 1977 die Tanzlinde in Effeltrich. Über seine Erfahrungen als Baumchirurg berichtete er unter anderem in Aloys Bernatzkys Buch Baum und Mensch (1973).

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Kühn u. a. Deutschlands alte Bäume. Seite 186.
  2. Michel Brunner: Bedeutende Linden – 400 Baumriesen Deutschlands. Seite 321.

Literatur

  • Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands Alte Bäume. BLV Verlagsgesellschaft mbH München Wien Zürich, München 2002, ISBN 3-405-16107-X.
  • Hartwig Goerss: Unsere Baumveteranen. Landbuch-Verlag, Hannover 1981, Seite 115–118, ISBN 3-7842-0247-0.
  • Michael Brunner: Bedeutende Linden – 400 Baumriesen Deutschlands. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien 2007, ISBN 978-3-258-07248-7.

Weblinks


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