- Michel Aflaq
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Michel Aflaq (arabisch ميشيل عفلق, DMG Mīšīl ʿAflaq; * 1910 in Damaskus; † 23. Juni 1989 in Paris) war ein arabischer Politiker und Mitbegründer der Baath-Partei. Er gilt als einer der Vordenker des arabischen Nationalismus bzw. Baathismus.
Aflaq wurde in eine orthodoxe christliche Familie geboren. In den frühen dreißiger Jahren studierte er an der Sorbonne in Paris. 1943 gründete er zusammen mit Salah ad-Din al-Bitar die Baʿth-Partei. 1949 wurde er für kurze Zeit syrischer Erziehungsminister.
Er floh 1952 vor dem neuen Regime in Syrien in den Libanon, von wo er 1954 wieder zurückkehrte, um das Amt des Erziehungsministers anzutreten. Aus Enttäuschung über die von ihm anfangs unterstützte Vereinigte Arabische Republik floh er 1959 in den Libanon, fortan stellten linke Baathisten und baathistische Militärs Aflaqs Führungsrolle immer wieder in Frage. 1964 verbrachte Aflaq deshalb sechs Monate bei seinem Bruder in Bonn. Nach der Entmachtung der Baath-Gründer durch eine linke Neo-Baath-Partei in Syrien 1966 floh er mit Bitar zunächst erneut in den Libanon, nach der arabischen Niederlage im Sechstagekrieg 1967 dann emigrierte er nach Brasilien. 1974 ging er nach Bagdad, wo er zwar als Vizepräsident hochgeachtet war, jedoch ohne wirklichen Einfluss blieb. Kurz vor seinem Tod soll er zum Islam konvertiert sein.[1] Präsident Saddam Hussein veranstaltete ein medienwirksames Staatsbegräbnis, bei dem er selbst den Sarg mittrug und das auch in anderen arabischen Ländern, außer in Syrien, übertragen wurde.
Einzelnachweis
- ↑ Günter Kettermann: Atlas zur Geschichte des Islam. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-194-4, S. 164.
Literatur
- The International Who's Who 1988–89. 52nd edition. Europa Publishing, London 1988, ISBN 0-946653-42-9, S. 12.
Weblink
Commons: Michel Aflaq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Al Jazeera vom 12. Februar 2008: Founding an Arab brotherhood
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