- Milchbrätling
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Brätling Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Sprödblättler (Russulales) Familie: Täublingsartige (Russulaceae) Gattung: Milchlinge (Lactarius) Art: Brätling Wissenschaftlicher Name Lactarius volemus (Fr.) Fr. Der Milchbrätling oder Brätling zählt zu der Gattung der Milchlinge. Von ihnen sind in unseren Breiten über 70 Arten bekannt. Charakteristisches Merkmal der Milchlinge ist die meist weiße, in manchen Fällen aber auch wässerige oder orangerote Milch, die an einer Bruchstelle am Hut austritt. Meist schmeckt diese Milch dann mehr oder weniger scharf. Nicht so beim Brätling: Die schon bei geringer Verletzung reichlich abtropfende weiße Milch schmeckt mild mit nur leicht bitterem Nachgeschmack und Topinambur-Duft.
Der mykologische Artname volemus leitet sich von einer gleichfarbigen, rotbraunen Birnensorte ab: Volemum pirum. Der Gattungsname Lactarius bedeutet einfach Milchling.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
- Der etwa bis zwölf Zentimeter breite Hut ist in der Mitte niedergedrückt. Junge Exemplare haben einen eingerollten Rand. Die Farbe ist ein mattes, fast samtiges Orangerotbraun.
- Die Lamellen sind rahmgelblich und werden bei Druck rotbraun fleckend.
- Der Stiel, der etwas blasser als der Hut ist, kann bis zu acht Zentimeter hoch werden und ist sehr festfleischig.
- Die an Verletzungen austretende Milch ist mild.
- Ein unverkennbares Merkmal des Brätlings ist sein Geruch, der dem von Heringen ähnelt.
- Das Sporenpulver ist weiß.
- Mit Eisensulfat verfärbt sich das Fleisch des Milchbrätlings graugrün.
Mikroskopische Merkmale
- Die Sporen haben folgende Maße: 8-12 x 7-11 μm.
- Dickwandige Zystiden.
Vorkommen
Zu finden ist der Brätling in Laub- und Nadelwäldern von Juli bis Oktober meist in einzelnen Exemplaren. Oft tritt er gerade in den wärmsten Augusttagen auf, zu einer Zeit also, in der man keine Pilze zu finden glaubt. Leider sind seine Bestände seit Jahren stark rückläufig.
Speisewert
Der Brätling ist ein ausgezeichneter Speisepilz und einer der wenigen Pilze, die auch roh gegessen werden können - allerdings nur kleine, junge Exemplare. Empfehlenswert ist der Rohgenuss allerdings nicht, allein schon im Hinblick auf eine mögliche, wenn auch unwahrscheinliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Wesentlich schmackhafter ist ohnehin seine Zubereitung als Bratpilz in der Pfanne; kochen sollte man ihn nicht, da er dann schleimig wird.
Verwechslung
Verwechseln kann man den Brätling mit verschiedenen kleineren Milchlingen, deren Milch auf der Zunge aber mehr oder weniger brennt. In Mitteleuropa eher sehr selten, tritt in Südeuropa die auch nicht häufige Art L. rugatus auf, die dem Brätling sehr ähnlich ist. Die Unterschiede liegen im Fehlen der dickwandigen Zystiden und der Reaktion mit Eisensulfat. Hier verfärbt sich L. rugatus rötlich.
Literatur
- R. M. Dähncke: 200 Pilze. 5. Auflage, Verlag Aargauer Tagblatt, Aarau 1992, ISBN 3-85502-145-7
- Dr. M. Svrcek: Pilze bestimmen und sammeln. Verlag Mosaik, München 1976
Weblinks
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