Militärschwimmschule

Militärschwimmschule
Militärschwimmschule oder auch Männer-Schwimmschule - Lageplan

Die erste Militärschwimmschule der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde im Jahr 1810 in Prag eröffnet. Seit 1813 besaß das Militär in Wien eigene Schwimmschulen. Seit 1955 benutzt das Österreichische Bundesheer für die Schwimmausbildung in Wien zivile Schwimmbäder.

Inhaltsverzeichnis

Anlass zur Gründung

Anlass für die Gründung der Militärschwimmschulen, für die sich Oberst Graf Wilhelm von Bentheim-Steinfurt besonders einsetzte, war der Umstand, dass bei der Schlacht bei Aspern und den Kämpfen in der Lobau ein hoher Anteil österreichischer Soldaten nicht durch die Kampfhandlungen selbst ums Leben kam, sondern durch Ertrinken. [1]

Militärschwimmschulen

Alte k.k. Militär- und Zivil-Schwimmschule

Die alte k.k. Militär- und Zivil-Schwimmschule wurde 1813 im Prater am Ende der ehemaligen „Schwimmschulallee“ (heute: Lassallestraße) errichtet. Wurde sie nicht vom Militär benutzt, so stand sie auch männlichen Zivilisten zur Verfügung. Sonntags durften Frauen nach Entrichtung einer Eintrittsgebühr den schwimmenden Männern zusehen. Als „Abschlussprüfung“ mussten die Schwimmschüler die Donau durchqueren. Diese Anlage fiel 1874 der Donauregulierung zum Opfer.

Neue Militärschwimmanstalt

Die „Neue Militärschwimmanstalt“ befand sich auf dem Areal Handelskai 337 – 339 im 2. Wiener Gemeindebezirk und wurde in Eigenregie als Ersatz für die alte k.k. Militär- und Zivilschwimmschule errichtet. Eröffnet wurde diese Schwimmschule am 18. August 1875. In der Zwischenkriegszeit wurde offiziell diese Schwimmschule vom Bundesheer nicht benutzt. Die deutsche Wehrmacht nutzte dann das Schwimmbad wieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die neue Militärschwimmanstalt stillgelegt und als Lagerhalle benutzt.
Am 5. Juni 1912 schwamm Josef Selmeczy hier über 400 Meter Rücken Weltrekord. [2]

Militärschwimmschule „Alte Donau“

Die Militärschwimmschule „Alte Donau“ befand sich im heutigen 22. Wiener Gemeindebezirk in der Arbeiterstrandbadstraße 93 und wurde am 20. Juni 1919 eröffnet. Ursprünglich handelte es sich hier um einen einfachen Badeplatz an der Alten Donau, der von den Soldaten am benachbarten Militärschießplatz Kagran benutzt wurde und nun zu einem Familienbad ausgebaut worden war. Zwischen 1938 und 1945 nutzte die deutsche Wehrmacht das Bad, aus dem nach dem Zweiten Weltkrieg das „Bundesbad Alte Donau“ wurde.

Schönbrunn

Zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und 1934 wurde das Schwimmbad im Schönbrunner Schlosspark („Schönbrunner Bad“) als Militärschwimmschule errichtet. In der Zeit zwischen dem Anschluss ans Dritte Reich und dem Ende des Zweiten Weltkrieges nutzten die deutsche Wehrmacht und während der Besatzungszeit bis 1955 die britischen Besatzer das Schönbrunner Bad.

Siehe auch

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Kremayr und Scheriau, ISBN 3-218-00543-4
  • Ernst Gerhard Eder: Bade- und Schwimmkultur in Wien - sozialhistorische und kulturanthropologische Untersuchungen, ISBN 3-205-98331-9

Fußnoten

  1. Ernst Gerhard Eder: Bade- und Schwimmkultur in Wien
  2. http://www.news.at/articles/0549/201/128599_s5/von-otto-scheff-markus-rogan-bisherige-schwimm-weltrekorde
48.17972222222216.315277777778

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