Milo Dukanović

Milo Dukanović
Milo Đukanović

Milo Ðukanović ( anhören?/i, kyrillisch Мило Ђукановић; * 15. Februar 1962 in Nikšić, Montenegro, Jugoslawien) ist ein montenegrinischer Politiker und derzeit Premierminister seines Landes. Von 1998 bis 2002 war er Staatspräsident der Republik Montenegro.

Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften trat Đukanović in den 80ern dem Bund der Kommunisten Jugoslawiens bei, dem er bis zum Zerfall des Vielvölkerstaates als ZK-Mitglied angehörte. Nachfolgend wurde er in Montenegro Mitglied der Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) und 1991 Premierminister von Montenegro. Nach dem innerparteilichen Machtkampf gegen Momir Bulatović, gelang es ihm schließlich auch, sich im Präsidentschaftswahlkampf 1998 knapp gegen ihn durchzusetzen. Da es ab diesem Zeitpunkt ständig Patt-Situationen zwischen Befürwortern der Unabhängigkeit und Befürwortern der Gemeinschaft mit Serbien gab, entschloss er sich, wieder für das Amt des Premiers zu kandidieren, womit er bei den Parlamentswahlen 2002 dann auch erfolgreich war.

Sein selbst gesetztes Amtsziel, die Unabhängigkeit Montenegros, erreichte Đukanović durch eine Volksabstimmung am 21. Mai 2006, bei der sich eine 55,5-prozentige Mehrheit der montenegrinischen Wähler für die Trennung von Serbien aussprach. Im Juli 2006 löste sich das Land nach einem von ihm vorangetriebenen Referendum aus der staatlichen Gemeinschaft mit Serbien.

Am 3. Oktober 2006 erklärte Ðukanović, dass er nicht mehr für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren werde, blieb jedoch Vorsitzender seiner Partei und Parlamentsabgeordneter. Als Nachfolger im Amt des Premierministers wurde Željko Šturanović vorgeschlagen, der als enger Verbündeter Ðukanovićs galt und Justizminister in dessen Kabinett war.

Als Šturanović Anfang 2008 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärte, kehrte Ðukanović ins Amt des Ministerpräsidenten zurück.[1] Das Parlament bestätigte am 29. Februar 2008 seine Nominierung durch den Staatspräsidenten[2]. Seine Partei erreichte bei den folgenden Parlamentswahlen am 29. März 2009 mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen und gewann zum sechsten Mal die Parlamentswahl in Montenegro. Er versprach seinen Anhängern, das Land nun schnellstmöglich in die Europäische Union und die NATO führen zu wollen.[3]

Gegen Ðukanović laufen in Italien und Deutschland Ermittlungen wegen Zigarettenschmuggels. Die Opposition sieht darin auch einen Grund für Ðukanovićs Unabhängigkeitskampagne: Als Regierungschef eines souveränen Staates ist er vor Strafverfolgung geschützt. Zur Begründung dieses Vorwurfs werden auch die Modalitäten des Referendums angeführt: Montenegriner mit Hauptwohnsitz in Serbien waren nicht stimmberechtigt.

Einzelnachweise

  1. http://www.limun.hr/en/main.aspx?id=242571&Page=1
  2. http://www.bielertagblatt.ch/News/Ausland/105008
  3. vgl. Djukanovic gewinnt erneut Parlamentswahl bei focus.de, 30. März 2009

Weblinks



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