Mimizuku gurneyi

Mimizuku gurneyi
Rotohreule
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Mimizuku
Art: Rotohreule
Wissenschaftlicher Name
Mimizuku gurneyi
(Tweeddale, 1879)

Die Rotohreule (Mimizuku gurneyi, ehemals Otus gurneyi) wird auch Riesenzwergohreule genannt. Früher wurde diese Art in die Gattung Otus gestellt. Da sich die Rotohreule aber nicht nur in der Größe von anderen Zwergohreulen unterscheidet, wurde bereits in den 1930er Jahren ein eigener Gattungsname Mimizuku vorgeschlagen, der auch in neuerer Literatur weitgehend verwendet wird. Sie ist mit ihrer Länge von 30 cm das größte Mitglied dieser Gattung. Ihren Namen verdanken diese Eulen ihrem rötlichen Gefieder.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Rotohreulen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von ungefähr 30 cm und ein stattliches Gewicht um die 250 g. Im Gegensatz zu allen anderen Zwergohreneulen hat sie ein kontrastreiches Gefieder, das rotbraun gestreift und getupft ist. Wenn sie auf einem Baum sitzt, hebt sie sich, solange sie sich nicht bewegt, kaum von ihrer Umwelt ab. Dabei helfen ihr auch ihre Federohren.

Lebensweise

Rotohreulen halten sich am liebsten in tiefgelegenen Wäldern, aber auch in Hügel- und Bergwäldern auf. Dort schlafen sie tagsüber in Baumwipfeln oder dicht an den Stamm geschmiegt auf einem Ast. Ihre Augen haben sie dabei zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen und die Federohren aufgestellt, die sie wie einen Ast aussehen lassen. Erst nach dem Sonnenuntergang werden sie munter und begeben sich auf Nahrungssuche.

Verbreitung

Mindanao, unten rechts auf der Karte

Die Verbreitung der Rotohreule beschränkt sich auf die im Süden der Philippinen gelegene Insel Mindanao mit den beiden Eilanden Dinagat und Siargao. Sie ist stark vom Aussterben bedroht, da sie ein sehr kleines Verbreitungsgebiet hat und wie viele anderen Eulen in einer relativ geringen Bestandsdichte lebt. Zudem werden die tiefgelegenen Wälder auf den Philippinen stetig abgeholzt und ihr Lebensraum wird damit immer kleiner. Ihr aktueller Bestand wird auf weniger als 2000 Exemplare geschätzt und sinkt weiterhin. Den einzigen sicheren Schutz bieten der 750.000 m² große Mount-Apo-Nationalpark und wenige kleinere Naturschutzgebiete auf Mindanao; allerdings wird angezweifelt, dass diese den Weiterbestand der Art sichern können. Aufgrund ihrer Seltenheit war sie eine der neun bedrohten Vogelarten, die 1993 in das Briefmarkenprogramm der Europäischen Union zum Thema "Gefährdete Tierarten" integriert wurde.

Fortpflanzung

Das Fortpflanzungsverhalten der Rotohreulen ist bisher kaum erforscht, allerdings kann man davon ausgehen, dass es sich kaum von dem ihrer nächsten Verwandten unterscheidet, wobei das Männchen das Revier zum Brüten aussucht und mit Balzrufen das Weibchen anlockt. Nach der Paarung legt das Weibchen 4 oder 5 Eier in verlassene Krähennester oder Spechtlöcher, die nicht ausgepolstert oder ausgebaut werden. Während der etwa 25-tägigen Brutzeit bleibt die Mutter ständig im Nest und wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nachdem die Jungvögel mit verschlossenen Augen geschlüpft sind, werden sie von ihren Eltern gefüttert. Mit sechs Tagen öffnen sich ihre Augen und bereits nach einigen Wochen versuchen sie ihr Nest zu verlassen, obwohl sie noch nicht flügge sind. Mit sechs Wochen können sie schon alleine auf die Jagd gehen und verlassen kurz danach ihre Eltern, um sich auf die Suche nach einem eigenen Revier zu begeben.

Nahrung

Die Rotohreule jagt nachts und frisst alle Kleintiere, die sie erwischen kann. Darunter fallen alle Arten von Mäusen die in ihrem Verbreitungsgebiet leben, sowie Heuschrecken, Vögel, Eidechsen, Frösche und manchmal auch Fledermäuse.

Quellen


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