- Minnie Pearl
-
Minnie Pearl (* 25. Oktober 1912 als Sarah Ophelia Colley in Centerville, Tennessee; † 4. März 1996) war eine Country-Komikerin, die mit der Fernsehshow Hee Haw bekannt wurde und mehr als 50 Jahre lang Mitglied der Grand Ole Opry war. Ihr Markenzeichen war ein großer Hut, an dessen Seite ein Preisschild mit der Aufschrift „$1.98“ hing.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Ihre ersten professionellen Engagements bekam Sarah Colley von der Wayne P. Sewell Production Company, die Stücke und Musicals in kleineren Orten im Südosten der USA auf die Bühnen brachte. Während der Produktion einer Musicalkomödie in Baileyton, Alabama, traf Colley eine Frau aus der ländlichen Gegend, die das Vorbild für ihr Bühnen-Alter-Ego „Cousine Minnie Pearl“ wurde. Ihren ersten Auftritt als Minnie Pearl hatte sie 1939 in Aiken, South Carolina; am 30. November 1940 trat sie zum ersten Mal in der Grand Ole Opry auf.
Ihre komödiantischen Darbietungen waren liebevolle Satiren auf ihre Heimatstadt Centerville, sie selbst stellte sich stets als „männerhungrige“ unverheiratete Frau dar, und oft kamen ihre fiktiven Verwandten wie „Onkel Nabob“ und ihr „Bruder“ vor. Im wahren Leben war sie von 1947 bis zu ihrem Tod mit Henry Cannon verheiratet. Minnie Pearl sang auch komödiantische Lieder, einige davon wurden als Singles veröffentlicht, wie z.B. How to Catch a Man oder Giddyup Go—Answer. Der Ausruf „How-deeee! I'm just so proud to be here!“ wurde zu ihrem Markenzeichen, ebenso wie ein großer Strohut mit Seidenblumen, von denen sie „vergessen“ hatte, das Preisschild "$1.98" zu entfernen und das fortan an dessen Seite hing.
Minnie Pearl war von 1969 bis 1991 einer der Stars in der bekannten Samstagabendshow Hee Haw, mehr als 50 Jahre Mitglied der Grand Ole Opry und trat dort an der Seite von Stars wie Hank Williams, Tennessee Ernie Ford, Roy Acuff oder Red Foley auf. 1975 wurde sie in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.
Im Foyer des Ryman Auditoriums (in dem bis 1974 die Grand Ole Opry beheimatet war) steht eine Bronzeplastik, die Minnie Pearl und ihren Freund Roy Acuff auf einer Bank sitzend zeigt.
Einfluss
Pearl hat viele der alten Country-Musiker beeinflusst, allen voran Hank Williams, dem sie nahezu mütterlich zugetan war, aber auch die jüngere Generation weiblicher Country-Sänger, da Pearl als eine der ersten Geschäftsfrauen überhaupt und auch eine der ersten Frauen im Showgeschäft als Vorbild galt. Auch gilt Pearl als Wegbereiterin des ländlichen Humors, in ihre Fußstapfen traten Komiker wie Jerry Clower, Jeff Foxworthy, Bill Engvall, Ron White und Daniel Lawrence ("Larry the Cable Guy") Whitney.
Soziales Engagement
In späteren Jahren gründete sie nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung die „Minnie Pearl Cancer Foundation“, eine gemeinnützige Institution im Bereich der Krebsforschung. Diverse Onkologiezentren, die „Sarah Cannon Cancer Center“ sowie ein Forschungszentrum tragen heute ihren Namen.
Tod
Sarah Cannon starb im Alter von 83 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Sie wurde auf dem Mount-Hope-Cemeterey in Franklin, Tennessee beigesetzt.
Veröffentlichungen
Titel Medium Publisher/Studio Howdy! Tonaufnahme Sunset 1950 Minie Pearl's Diary Buch Greenberg 1953 Country Western Caravan Tonaufnahme RCA Vicor 1954 Minnie Pearl's Christmas at Grinder's Switch (mit Tennessee Ernie Ford) Buch Abingdon Press 1963 America's Beloved Minnie Pearl Tonaufnahme Starday c. 1965 History Repeats Itself (mit Buddy Starcher) Tonaufnahme Starday c. 1967 I Didn't Jump the Fence (mit Red Sovine) Sound recording Starday c. 1968 Hall of Fame (Vol. 9) Tonaufnahme Starday c. 1969 Giddyup Go Answer from LP Various Artists Thunder on the Road Starday SLP-386 1966 Minnie Pearl Cooks Buch Aurora Publishers 1970 Live at the Grand Ole Opry (mit Hank Williams) Tonaufnahme MGM 1976 Minnie Pearl: An Autobiograph (mit Joan Dew) Buch Simon and Schuster 1980 Christmas At Grinder's Switch (mit Roy Acuff) Buch Abingdon Press 1985 Best Jokes Minnie Pearl Ever Told (Plus a Few She Overheard!) Buch Rutledge Hill Press 1999 Weblinks
Wikimedia Foundation.